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Pflegetag an der Universität erfolgreich implementiert

Veranstaltung wird fester Bestandteil der Angebote des Zentrums für Chancengleichheit in Wissenschaft und Forschung an der TU Chemnitz

In der Diskussion um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie haben sich Unternehmen und Wissenschaftseinrichtungen in den letzten Jahren vorrangig mit der Absicherung von Kinderbetreuung beschäftigt. Zunehmend rückt aber auch die Betreuung pflegebedürftiger Angehöriger in den Fokus. Für betroffene Studierende oder Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen stellt das eine große Herausforderung dar. Mit der Übernahme der Pflege einer nahestehenden Person entsteht oft eine schwierige Situation. Häufig tritt Pflegebedürftigkeit auch noch kurzfristig und unerwartet ein. So besteht die große Herausforderung, die neue familiäre Situation ad hoc mit dem Studium oder dem Beruf zu vereinbaren.

Die demografische Entwicklung zeigt uns, dass in den kommenden Jahren mit einer deutlichen Zunahme pflegebedürftiger Menschen gerechnet werden muss. Die Herausforderung, diese Pflegeaufgaben mit den eigenen beruflichen Verpflichtungen zu vereinbaren, wird für immer mehr Menschen zu einem wichtigen Thema werden. Ausbildung/Studium/Berufstätigkeit und Pflegeverantwortung zu vereinbaren wird in den nächsten Jahren an Brisanz gewinnen.

Vereinbarkeit von Studium bzw. Beruf und Pflege ist auch ein Baustein in der Gleichstellungsarbeit, denn nach wie vor sind es in der Mehrzahl Frauen, die in die Pflege von Angehörigen eingebunden sind und dennoch berufstätig bleiben oder weiter studieren wollen, auch mit Einschränkungen und den daraus resultierenden Folgen. Das Zentrum für Chancengleichheit in Wissenschaft und Forschung an der TU Chemnitz mit seinem Familienservice will den Arbeitgeber Universität deshalb dabei unterstützen, Rahmenbedingungen zu schaffen, die neben der Vereinbarkeit von Studium, Beruf und Familie auch die zunehmenden Pflege- und Betreuungsaufgaben von Studierenden und Beschäftigten berücksichtigen und dazu Beratungs- und Unterstützungsangebote vor Ort vorhalten.

Am 24. Oktober 2016 fand deshalb zum ersten Mal ein Pflegetag an der Universität statt. Fachbeiträge, Standpräsentationen von ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen, die Bereitstellung von Pflegeliteratur und die Möglichkeit sowie den Alterssimulationsanzug der TU Chemnitz zu testen, gehörten zum vielfältigen Angebot dieses Tages. Expertinnen und Experten aus der Pflegepraxis beleuchteten in Fachvorträgen grundlegende Themen der Pflege: „Pflegebedürftigkeit und Pflege im Umbruch“, „Leistungen der Pflegeversicherung“, „Rechtliche Betreuung, Vorsorgevollmacht und Co.“, „Alzheimer Demenz“ und „Langes Wohnen in den eigenen vier Wänden“. Interessante und hilfreiche Informationen gab es von Arbeitgeberseite zum neuen Gesetz zur Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf. Ein Fokus wurde auf den Austausch zwischen Interessierten, Betroffenen und den anwesenden Referentinnen und Referenten gelegt, um auf persönliche Fragestellungen im Direktkontakt kompetente Antworten zu erhalten. Dies alles wurde von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern sehr begrüßt und geschätzt.

Der Pflegetag wird fester Bestandteil der Angebote des Zentrums für Chancengleichheit in Wissenschaft und Forschung an der TU werden und erweitert die Aktivitäten des Familienservice. Fachvorträge sowie Beratungsangebote zum Thema Pflege sollen die Vereinbarkeit von Beruf bzw. Studium und Pflege unterstützen helfen.

Homepage des Zentrums für Chancengleichheit in Wissenschaft und Forschung: https://www.tu-chemnitz.de/gleichstellung/

(Autorinnen: Isabell Höfner und Karla Kebsch)

Mario Steinebach
28.10.2016

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