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"Die beste praxisnahe technische Arbeit des Jahres 2005 in Sachsen"

TU-Absolvent Kay Angermann erhielt Johann-Andreas-Schubert-Preis der sächsischen Metall- und Elektroindustrie

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"Sachsenmetall"-Vize-Präsident Wilfried Pfaffe (l.) und Dr. Andreas Winkler (r.), Vorsitzender des Kuratoriums des Unternehmerverbandes, überreichten Kay Angermann den Preis. Foto: Sachsenmetall

Im Rahmen der M+E-Zukunftstage wurde in Radebeul der mit 3.000 Euro dotierte "Johann-Andreas-Schubert-Preis" der sächsischen Metall- und Elektroindustrie an Kay Angermann verliehen. Der Döbelner hatte an der Professur für Verbundwerkstoffe der TU Chemnitz eine hervorragende Diplomarbeit geschrieben, in der er das Gewicht eines Beispielteils aus dem Fahrzeugbau und dessen Herstellungskosten enorm reduzierte. Das Kuratorium des Unternehmerverbandes hatte diese Studienabschlussarbeit als "beste praxisnahe technische Arbeit des Jahres 2005 in Sachsen" gewürdigt.

Seine Diplomarbeit zum "Innovativen Leichtbau in der Automobilindustrie" hatte der 35-jährige Konstrukteur, der bei der AL-KO Dämpfungstechnik in Hartha tätig ist, mit 1,0 verteidigt. "Neben den Professoren Wielage und Leonhardt sowie Dr. Alisch von der TU Chemnitz habe ich meinen Erfolg vor allem Klaus Gohla zu verdanken. Der ehemalige AL-KO-Geschäftsführer ist nicht nur Ingenieur durch und durch, sondern hat mir als Ziehvater den zweiten Bildungsweg ermöglicht", berichtet der Preisträger. Da Kay Angermann in der DDR nur den Grundwehrdienst ableisten wollte, blieb der Weg zur Berufsausbildung mit Abitur versperrt. Deshalb lernte er Werkzeugmacher und erwarb an der Fachhochschule Mittweida 1997 die Hochschulreife Technik. Es folgte ein Studium zum Maschinenbaukonstrukteur und parallel dazu zum Schweißingenieur. Auf Grund seiner Leistungen wurde Kay Angermann in ein Hochbegabtenprogramm der Fachhochschule Mittweida aufgenommen und erhielt eine Managementausbildung für potenzielle Führungskräfte. 2001 kehrte er zu AL-KO Dämpfungstechnik zurück, in der er schon nach einem Jahr die Leitung der Abteilung Entwicklung übernahm.

Ein weiters, berufsbegleitendes Studium absolvierte er von 2003 bis 2005 an der Fakultät für Maschinenbau der TU Chemnitz. In dieser Zeit arbeitete und studierte der Konstrukteur nahezu rund um die Uhr. Tagesüber war in der Firma und in der Freizeit oder im Urlaub an der Universität. "An manchen Tagen pendelte ich zwischen Hartha und der TU Chemnitz drei Mal hin und her", erinnert sich der ehrgeizige Diplomingenieur. Doch die Mühe hat sich gelohnt, und deshalb ist Kay Angermann auch sehr stolz auf den Preis. Einen Teil des Preisgeldes stellt er nun für die Förderung hochbegabter Studenten zur Verfügung. Und genauso wie er sich über die Auszeichnung freut, geneißt er die zurückgewonnene Freizeit, die er beim Handball oder beim Tüfteln rund um die Rennautos des Oscherslebener Schubert-Teams verbringt.

Stichwort: Johann-Andreas-Schubert-Preis

Der Namensgeber des Preises Johann Andreas Schubert wurde 1808 im Vogtland geboren und war einer der ersten großen Wissenschaftler und Erfinder des Industriezeitalters in Sachsen. Er gründete als 28-Jähriger im Jahre 1836 die Maschinenfabrik Übigau in Dresden und entwickelte dort das erste Elbe-Dampfschiff, die berühmte "Königin Maria". Von 1836 bis 1839 baute er die "Saxonia", die erste deutsche Dampflokomotive. Er starb 1870 in Dresden.

Seit 1997 verleiht der Unternehmerverband der Metall- und Elektroindustrie Sachsen e.V. den Preis an Nachwuchswissenschaftler sächsischer Universitäten für besonders herausragende technische Leistungen. Mit dem Preis bringt "Sachsenmetall" die enge Verbundenheit und Zusammenarbeit mit den Technischen Universitäten Dresden, Chemnitz und der Bergakademie Freiberg, insbesondere mit deren ingenieurwissenschaftlichen Fakultäten, zum Ausdruck.

Mario Steinebach
29.11.2006

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