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Informationstag „Leben mit Demenz“

DemenzNetz_C gibt am 24. September bei einer öffentlichen Veranstaltung an der TU Chemnitz Unterstützung für pflegende Angehörige von Demenzerkrankten – Wissenschaftler präsentieren Forschungsprojekte

  • Zum Aktionstag bieten auch Chemnitzer Forscher Einblicke in aktuelle Projekte. So überführt die Professur Digital- und Schaltungstechnik derzeit die unter Laborbedingungen entwickelten technischen Ansätze zur Unterstützung demenzkranker Menschen in die Praxis. Foto: Bildarchiv der Pressestelle/Hendrik Schmidt

Anlässlich des Welt-Alzheimertages lädt das DemenzNetz_C am Samstag, dem 24. September 2016, zu einem öffentlichen Aktionstag an die Technische Universität Chemnitz ein. Die kostenfreie Veranstaltung rund um das Thema „Leben mit Demenz“findet von 9 bis 15 Uhr im barrierefrei zugänglichen Hörsaalgebäude an der Reichenhainer Straße 90 statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

In Deutschland leiden inzwischen mehr als eine Million Menschen unter Gedächtniseinbußen, die über den altersgemäßen Abbau der mentalen Fähigkeiten hinausgehen. Weil die Menschen immer älter werden, nimmt dabei auch die Erkrankung an Demenz immer mehr zu. Pflegende Angehörige berichten oft, dass sie die erste Phase der Erkrankung nahezu als die schlimmste erlebt haben, gerade dann, wenn die Betroffenen selbst ihre Defizite bemerkten: z.B. aufgrund von Wortfindungsstörungen an Gesprächen nicht mehr teilnehmen konnten oder verzweifelt Dinge suchten, die zuvor selbst weggeräumt wurden. Nicht selten geht das mit depressiven Verstimmungen oder auch Aggressionen bei den Betroffenen einher. Erkrankte verweigern dazu oft den Arztbesuch, was den pflegenden Angehörigen zusätzlich belastet. Die Pflege, die in den meisten Fällen durch nahestehende Familienmitglieder erfolgt, beeinflusst zunehmend deren Alltag. Man befindet sich in dem Dilemma, Demenzkranken mit Würde begegnen zu wollen, aber sich selbst den wachsenden Herausforderungen stellen zu müssen.

Der Chemnitzer Aktionstag widmet sich vor diesem Hintergrund den beiden Schwerpunkten „Der Arztbesuch - zwischen Bereitschaft und Ablehnung“ sowie „Demenz - Leben und Überleben – Stress-Management für pflegende Angehörige“. Sechs Stunden stehen den Besuchern kompetente Ansprechpartner verschiedener ambulanter Leistungsanbieter, Pflegedienste, Berater für technische und andere Hilfsmittel, Fachleute ambulanter und stationärer Versorgungsangebote und nicht zuletzt die Mitarbeiter der Abteilung Senioren-, Behindertenhilfe, Örtliche Betreuungsbehörde des Chemnitzer Sozialamtes für persönliche und gegebenenfalls vertrauliche Gespräche zur Verfügung.

Zudem werden mehrere Vorträge angeboten. Zum Beispiel referiert Prof. Dr. Georg Jahn, Inhaber der Professur für Angewandte Gerontopsychologie der TU Chemnitz, zum Thema „Aktivierung von Menschen mit Demenz“. Während des Aktionstages wird auch über abgeschlossene und laufende Forschungsprojekte der TU informiert. Dazu zählen OPDEMIVA (Optimierung der Pflege demenzkranker Menschen durch intelligente Verhaltensanalyse) und AUXILIA (Nutzerzentriertes Assistenz- und Sicherheitssystem zur Unterstützung von Menschen mit Demenz auf Basis intelligenter Verhaltensanalyse). Beides sind Projekte der Professur Digital- und Schaltungstechnik an der TU Chemnitz, die auf einen längeren, selbstbestimmten Verbleib in der eigenen Häuslichkeit abzielen.

Darüber hinaus wird für pflegende Angehörige am Nachmittag auch das offene Gespräch mit Eva-Maria Popp, der Autorin des Buches „Von hier bis zur Unendlichkeit“, möglich. Sie berichtet, wie sie den bekannten Schlagersänger und Moderator Bernhard Brink kennenlernte und die Idee zu seinem Buch entstand. Nur wenige wissen, dass Brink einen demenzkranken Vater hatte.

Übrigens: Angehörigen von Pflegebedürftigen soll der Besuch des Aktionstages erleichtert werden, in dem für die Dauer der Veranstaltung eine kostenlose Betreuung durch einen professionellen Pflegedienst angeboten wird. Auf Wunsch wird ein Gebärdendolmetscher die Veranstaltung begleiten. Bedarf dazu ist bis zum 9. September 2016 unter Telefon 0371 488-5020 anzumelden.

Weitere Informationen zur Veranstaltung erteilt das Sozialamt der Stadt Chemnitz unter der Rufnummer 0371 488-5020.

Mario Steinebach
11.09.2016

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