Springe zum Hauptinhalt
Pressestelle und Crossmedia-Redaktion
TUCaktuell
TUCaktuell Sport

Disziplin und Hingabe - Spitzensport während des Hochschulstudiums

Ronny Dietz beendet trotz Diplomstress seine erfolgreichste Saison bei der Xterra Tour im Cross-Triathlon als Vizeeuropameister

*

Ein Kämpfer durch und durch: Ronny Dietz meistert den Spagat zwischen Hörsaal und Wettkampf. Foto: privat

Eine lange Saison ist zu Ende. Insgesamt liegen zehn Monate harten Trainings hinter Ronny Dietz. Der Chemnitzer Student der Wirtschaftswissenschaften zieht Bilanz: In dieser Zeit ist er 7.000 Kilometer Rad gefahren, 560 Kilometer geschwommen und 2.400 Kilometer gelaufen (davon immerhin auch 800 Kilometer in der Loipe). Rechnet man noch die allgemeinen Athletikeinheiten dazu, kommt Ronny Dietz auf 721 Stunden reine Trainingszeit - unermüdlich und allein. Das entspricht 18 Stunden pro Woche. Die Zeit für Vor - und Nachbereitung, Physiotherapie und Wettkämpfe noch nicht einmal mit eingerechnet.

Wenn Ronny Dietz nicht trainiert, ist er dabei, sein Hauptstudium zu beenden. Dieses Semester zum Beispiel steht das 1. Examen auf dem Plan. Im Winter ist mehr Zeit als im Sommer, denn die Wettkampfsaison dauert von Mai bis Oktober. Dazu kommen dann zum normalen Trainingsumfang und dem Uni-Stundenplan auch noch die Reisen zu den Wettkämpfen. "Das vergangene Sommersemester verlief eigentlich gut. Ich habe alle Klausuren bestanden. Und auch sportlich war die vergangene Saison so erfolgreich wie nie", berichtet der Athlet.

Der Saisonauftakt lief nach Maß: Deutscher Hochschulvizemeister. Beim ersten Saisonhöhepunkt dann die Sensation: Xterra Vizeeuropameister hinter dem aktuellen Weltmeister. Eigentlich die ideale Ausgangsposition für eine gute Europacup-Serie. Die folgenden Rennen waren genau auf den Stundenplan in der Uni abgestimmt. Leider waren die Wettkämpfe in Tschechien und Spanien vom Pech geprägt. Jeweils unter den Top 3 liegend, schied Ronny Dietz mit technischem Defekt aus. "Es ist einfach nur frustrierend, wenn man weiß, dass man es eigentlich "drauf" hat und es nicht zeigen kann", ärgerte sich der Sportler nach diesen Rückschlägen. Also musste umgeplant werden, neue Wettkämpfe ausgesucht und das Training und der Stundenplan so gut wie möglich darauf umgestellt werden. Denn noch war es möglich, unter die ersten drei der Europacup Gesamtwertung zu kommen, was zumindest einen Teil der Kosten der laufenden und kommenden Saison senken würde. Denn den Vertretern der Top 10 dieser Wertung winken Geldprämien und Startplätze für die nächste Saison. Außerdem sucht Ronny Dietz noch Sponsoren für seine sportliche Laufbahn. "Die Kooperation mit der Uni erleichtert mir zwar das Studium, aber der Sport finanziert sich davon leider nicht. Da muss ich schon Höchstleistungen bringen." meint der Triathlet. Dementsprechend wuchs der Druck von Rennen zu Rennen.

Die nächsten zwei Wettkämpfe liefen wieder sehr gut. In Dänemark finishte er endlich auch wieder bei einem Europacup und erkämpfte den zweiten Platz - einmal mehr ist nur der Weltmeister schneller. Zum Saisonende allerdings musste er der umgestellten Wettkampfplanung Tribut zollen. Die Abstände zwischen den Xterras in Dänemark, Wales und Deutschland waren zu kurz, zwischen den einzelnen Wettkämpfen zu wenig Zeit, um zu regenerieren und die neue Form aufzubauen. In einem hart umkämpften Abschlusswettkampf kam Ronny Dietz dennoch auf Platz drei in der Gesamtwertung und beendete somit seine bislang erfolgreichste Saison. Was wohl möglich gewesen wäre, wenn alles wie geplant gelaufen wäre, darüber will sich der Ausdauersportler keine Gedanken machen. "Ändern würde das auch nichts. Ich habe dieses Jahr die WM im Oktober weggelassen und werde mich auch im Wintersemester voll auf die Uni konzentrieren. Die vergangenen Monate zeigen mir, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Wenn das Umfeld und die Bedingungen stimmen, werde ich auch nächstes Jahr noch einmal alles dran setzen, um diese Saison zu toppen. Das Optimum wären eine gute WM-Platzierung und ein BWL-Diplom."

Weitere Informationen zum Thema finden Interessenten unter
http://www.tu-chemnitz.de/phil/sportwissenschaft/partnerhochschule/index.php und
http://www.ronnydietz.de

(Autor: Martin Schwarze)

Mario Steinebach
07.11.2006

Alle „TUCaktuell“-Meldungen
Hinweis: Die TU Chemnitz ist in vielen Medien präsent. Einen Eindruck, wie diese über die Universität berichten, gibt der Medienspiegel.