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Neuer Hochschulrat der TU Chemnitz konstituierte sich

Dem Gremium gehören fünf externe und zwei uniinterne Mitglieder an – Vorsitzender ist Dr. Peter Seifert, ehemaliger Oberbürgermeister der Stadt Chemnitz

An der Technischen Universität Chemnitz trat am 11. Januar 2016 der neue Hochschulrat zu seiner konstituierenden Sitzung zusammen. Die anwesenden Mitglieder wählten einstimmig Dr. Peter Seifert, ehemaliger Chemnitzer Oberbürgermeister und langjähriger Vorsitzender der Gesellschaft der Freunde der Technischen Universität Chemnitz e.V. zu ihrem Vorsitzenden. Die weiteren vier externen Mitglieder des Hochschulrates der TU Chemnitz sind Dr. Gunnar Grosse, Vorstandsvorsitzender der KOMSA Kommunikation Sachsen Aktiengesellschaft in Hartmannsdorf, Prof. Dr. Hans J. Naumann, Geschäftsführender Gesellschafter der NILES-SIMMONS-HEGENSCHEIDT GmbH in Chemnitz, Dr. Hubert Waltl, Vorstand Produktion der AUDI AG, sowie Dr. Sabine Wolfram, Direktorin des Staatlichen Museums für Archäologie Chemnitz.

Aus der Universität sind Prof. Dr. Thomas Geßner aus der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik sowie Prof. Dr. Silke Hüsing von der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften im Hochschulrat vertreten. Prof. Geßner war ebenso wie Dr. Seifert, Prof. Naumann und Dr. Grosse bereits in der vergangenen Amtszeit Mitglied des Hochschulrates. Das nächste Treffen des Hochschulrates der TU Chemnitz findet am 28. Januar 2016 statt.

Stichwort: Hochschulrat

Das Sächsische Hochschulfreiheitsgesetz schreibt vor, dass sich an jeder Hochschule in Sachsen ein Hochschulrat konstituieren muss. Die Zusammensetzung und die Aufgaben des Hochschulrates sind im Paragraph 86 des Sächsischen Hochschulfreiheitsgesetzes sowie in der Grundordnung der Hochschule geregelt. Die Mitglieder des Hochschulrates werden einerseits von der Hochschule benannt und andererseits vom Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst. Der Hochschulrat gibt Empfehlungen zur Profilbildung und Verbesserung der Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit der Hochschule. Zu seinen Aufgaben gehört es unter anderem auch, die Entwicklungsplanung und den Wirtschaftsplanentwurf der Hochschule zu genehmigen. Mindestens einmal im Semester berichtet das Rektorat dem Hochschulrat über die Entwicklung der Haushalts- und Wirtschaftslage. Der Hochschulrat nimmt zudem eine wichtige Rolle bei der Wahl des Rektors ein. Die Mitglieder des Hochschulrates sind laut Gesetz in ihrer Tätigkeit im Hochschulrat unabhängig und an Weisungen nicht gebunden. Der Hochschulrat tagt mindestens zweimal pro Semester.

Die Mitglieder des Hochschulrates

Thomas Geßner studierte Physik an der TU Dresden und wurde dort 1983 promoviert. Seine Habilitation erhielt er 1989 an der TU Karl-Marx-Stadt. Er arbeitete zunächst im Bereich angewandte Kernphysik im Zentralinstitut für Kernforschung der Akademie der Wissenschaften in Rossendorf. Daran schloss sich eine Tätigkeit an der TH Karl-Marx-Stadt in Kooperation mit dem Zentrum Mikroelektronik Dresden an. 1987 wurde er Abteilungsleiter im damaligen Technikum Mikroelektronik der TU Karl-Marx-Stadt, aus dem er 1991 das Zentrum für Mikrotechnologien gründete, das er seitdem leitet. 1993 erhielt er einen Ruf als Professor für Mikrotechnologie an die TU Chemnitz. Seit 1998 leitete er zudem die Vorläufer des heutigen Fraunhofer-Instituts für Elektronische Nanosysteme ENAS in Chemnitz, dessen Direktor er seit der Gründung 2008 ist. Geßner pflegt zahlreiche internationale Kooperationen, vor allem mit japanischen Forschern.

Gunnar Grosse studierte an der Universität seiner Heimatstadt Stockholm und arbeitete anschließend als Unternehmensberater, zuletzt als Vorstandsmitglied der Folksam Versicherungsgesellschaft in Stockholm. 1992 gründete er in Hartmannsdorf bei Chemnitz die KOMSA Kommunikation AG, heute der führende Vertriebs-, Marketing- und Service-Dienstleister für den deutschen Informations- und Telekommunikationshandel, dessen Senior President und CEO er bis heute ist. Das Unternehmen ist heute das größte mittelständische Unterrnehmen in Mitteldeutschland. Grosse war zudem Vizepräsident des Industrievereins Sachsen 1828 e.V. und Präsident der Schwedischen Handelskammer in Deutschland. Von 2004 bis 2009 war er Mitglied des Kuratoriums der TU Chemnitz. 2002 wurde er „Entrepreneur des Jahres“; 2004 erhielt er den Verdienstorden des Freistaates Sachsen.

Silke Hüsing studierte bis 1993 Wirtschafts- und Sozialwissenschaften in der betriebswirtschaftlichen Studienrichtung an der Universität Dortmund. Es folgten Tätigkeiten als wissenschaftliche Mitarbeiterin an den Universitäten in Marburg und Augsburg. 1998 wurde ihre Promotion an der Universität Augsburg mit dem Universitätspreis ausgezeichnet. Im Jahr 2005 wurde sie an dieser Universität habilitiert. In dieser Zeit nahm sie am Dozentenaustausch mit der Université Rennes teil. Seit 2006 leitet Hüsing die Professur Betriebswirtschaftliche Steuerlehre und Wirtschaftsprüfung an der TU Chemnitz. Sie war von 2013 bis 2016 Dekanin ihrer Fakultät.

Hans J. Naumann studierte Allgemeinen Maschinenbau an der University of Applied Sciences in Hamburg und schloss 1965 ein weiteres Studium an der Universität von Rochester (Bundesstaat New York) als Master of Business Administration ab. 1966 gründete er die HEGENSCHEIDT Corporation in Troy (Michigan).1970 wechselte er nach Deutschland und übernahm als alleiniger Geschäftsführer und Gesellschafter in Erkelenz die Leitung der HEGENSCHEIDT GmbH. 1983 erwarb Naumann die SIMMONS-Maschine Tool Corporation in Albany, N.Y., die die US-Firma NILES gekauft hat. 1992 gründete er in Chemnitz die NILES SIMMONS GmbH und entwickelte sie zu einem der führenden sächsischen Industrie-Unternehmen mit weltweit sieben Firmen und acht Verkaufs- und Service-Niederlassungen. Darüber hinaus ist er Vorstandsvorsitzender des Chemnitzer Kompetenzzentrums Maschinenbau und Senator der Fraunhofer-Gesellschaft. Außerdem ist er Vorsitzender des Industrievereins Sachsen 1828 e.V.

Peter Seifert studierte bis 1965 an der Technischen Hochschule Karl-Marx-Stadt Maschinenbau. Anschließend arbeitete er zunächst im Kombinat Robotron auf dem Gebiet der Computerentwicklung und von 1971 bis 1990 als Leiter des Bereiches Organisation und Datenverarbeitung im Messgerätewerk Zwönitz. 1974 wurde er promoviert. 1990 startete er eine politische Karriere: zunächst als Stadtrat und 1. Bürgermeister der Stadt Chemnitz und von 1993 bis 2006 als Oberbürgermeister. Von 2004 bis 2009 war er Mitglied des Kuratoriums der TU Chemnitz. Seit 2007 ist er Vorsitzender der Gesellschaft der Freunde der TU Chemnitz; in der Amtszeit von 2010 bis 2015 war er zudem Vorsitzender des Hochschulrates.

Hubert Waltl lernte Werkzeugmechaniker und arbeitete ab 1976 im Werkzeugbau der AUDI AG. Nach einer Zusatzausbildung zum staatlich geprüften Maschinenbau-Techniker folgten ab 1994 Leitungsfunktionen innerhalb des Audi-Werkzeugbaus sowie in der Produktionsplanung an den Standorten Ingolstadt und Neckarsulm. Berufsbegleitend absolvierte Waltl ein Studium der Produktionstechnik an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Dresden. Ab 2002 übernahm er die Verantwortung für den gesamten Audi-Werkzeugbau, ab 2007 verantwortete er zusätzlich die Konzernwerkzeugbauten sowie die Karosserieplanung und den Werkzeugbau der Marke Volkswagen Pkw. 2009 wurde er zum Vorstand für Produktion und Logistik der Marke Volkswagen Pkw ernannt. 2013 wurde er an der Fakultät für Maschinenbau der TU Chemnitz promoviert. Seit April 2014 ist Hubert Waltl Vorstand Produktion der AUDI AG.

Sabine Wolfram studierte bis 1985 Ur- und Frühgeschichte, Archäobotanik und Skandinavistik in Göttingen und im englischen Sheffield und nahm an Ausgrabungen im In- und Ausland teil. Danach arbeitete sie 15 Jahre für die Museen der Stadt Hanau. Daran anschließend war sie als freie Kuratorin und Projektmanagerin für das Landesmuseum für Natur und Mensch (Oldenburg) tätig. Sie wurde an der Universität Frankfurt promoviert und nahm 2006 eine Stelle als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Ur- und Frühgeschichte der Universität Leipzig an. Im April 2012 trat sie ihre heutige Tätigkeit als Direktorin des Staatlichen Museums für Archäologie Chemnitz an.

Mario Steinebach
11.01.2016

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