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Durch Bildung zum sozialen Aufstieg

Weltweit bekannter indischer Erziehungswissenschaftler und Mathematiker Anand Kumar präsentierte sein „Super 30“-Projekt im Rahmen eines Besuchs an der TU Chemnitz am 1. Dezember 2015

  • TU-Kanzler Eberhard Alles (r.) begrüßte Anand Kumar an der TU Chemnitz. Foto: Jacob Müller
  • An der Fakultät für Mathematik kam der indische Mathematiker mit Studierenden, Doktoranden und Lehrenden der Fakultät sowie Vertretern des Internationalen Universitätszentrums ins Gespräch. Foto: Reinhard Heese

Bildung ist der Schlüssel nicht nur zu individuellem sozialen Aufstieg, sondern auch zur Förderung des gesellschaftlichen Zusammenhaltes und der wirtschaftlichen Prosperität eines Landes. Bedingt auch durch eigene Erfahrungen ermöglicht der weltweit anerkannte indische Erziehungswissenschaftler und Mathematiker Anand Kumar hochbegabten, aber sozial benachteiligten Schülern in seinem Heimatland durch ein spezielles Programm in der von ihm begründeten „Ramanujan School of Mathematics“ in Patna die konzentrierte Vorbereitung auf die Zugangsprüfung an die renommierten Indian Institutes of Technology. Dessen Bezeichnung „Super 30“ ist nicht etwa zufällig gewählt, sondern steht dafür, dass seit dem Jahr 2002 jährlich 30 zuvor sorgfältig ausgewählte Schüler über ein Jahr mit freier Kost und Logis auf dem Gebiet der Mathematik fortgebildet und mit bemerkenswerten Erfolg an die Aufnahmeprüfung herangeführt werden. Das Faktum, dass in den Jahren 2003 bis 2014 von 360 Schülern 308 diese Prüfung bestanden haben und nach erfolgreichem Studium vielfach beeindruckende Berufsbiographien vorweisen konnten, spricht für sich. In besonderem Maße hervorzuheben ist schließlich, dass das „Super 30“-Programm ohne Spenden- und Fördergelder von außen auskommt, sondern sich allein aus den Gebühreneinnahmen der „Ramanujan School of Mathematics“ finanziert.

Aus diesem Grund war es eine große Ehre, dass Anand Kumar im Rahmen eines vom Sächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst (SMWK) organisierten Besuches in Sachsen am 1. Dezember 2015 auch an der TU Chemnitz zu Gast war, an der ein großer Anteil der indischen Studierenden in Sachsen eingeschrieben ist. Zunächst wurde Kumar, der durch den Referatsleiter Universitäten und Kunsthochschulen des SMWK, Dr. Walter Kühme, begleitet wurde, vom Kanzler der TU Chemnitz, Eberhard Alles, empfangen, dem er sein Projekt vorstellte und einen Überblick über die Möglichkeiten für Studium, Lehre und Forschung an der TU Chemnitz erhielt. Als Gastgeschenk überreichte der Kanzler ihm einen vom Zentrum für Lehrerbildung ausgestalteten Kunstkalender, damit er auch im neuen Jahr an die Chemnitzer Universität erinnert wird.

Anschließend besuchte Kumar die Fakultät für Mathematik der TU Chemnitz, wo er durch den Studiendekan, Prof. Dr. Roland Herzog, empfangen wurde und einen umfassenden Einblick in das Profil der Fakultät sowie ausgewählte Forschungsvorhaben, studentische Projekte und Inhalte von Lehrveranstaltungen erhielt. Vor dem Hintergrund des eigenen Programms für den Gast von besonderem Interesse war das Angebot „LernIRAUM für Mathematik“, im Rahmen dessen Studierenden unterschiedlicher Fachrichtungen die Möglichkeit gegeben wird, sich zu mathematischen Themen auszutauschen und sich somit gegenseitig bei der Verbesserung der Studienleistungen zu unterstützen.

Auf diese Vorstellung der Fakultät für Mathematik folgte ein Gespräch der Delegation mit indischen Studierenden und Doktoranden an der TU Chemnitz. Diese zeigten sich beeindruckt vom „Super 30“-Projekt, und es kam zu einem regen Austausch zwischen den Gesprächsteilnehmern unter anderem zu den weiteren Plänen von Anand Kumar, zu den (nahezu durchweg positiven) Erfahrungen der indischen Studierenden und Doktoranden an der TU Chemnitz sowie zu ihren Empfehlungen für Schüler und Studierende in Indien, die sich für ein Studium in Deutschland interessieren. Abgerundet wurde der Besuch von Anand Kumar in Chemnitz durch einen Gang über den Weihnachtsmarkt.

Im Ergebnis dieses Besuchs werden nun potenzielle Anknüpfungspunkte zwischen dem „Super 30“-Programm und der TU Chemnitz geprüft werden, insbesondere hinsichtlich Möglichkeiten für interessierte Absolventen, ein Studium an der Chemnitzer Universität aufzunehmen. Ein vielversprechender Anfang ist gemacht.

(Autor: Dr. Wolfgang Lambrecht, Leiter des Internationalen Universitätszentrums)

Katharina Thehos
07.12.2015

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