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Sommerschule in Sibirien

Chemnitzer Maschinenbau-Studenten berichten von ihrem dreiwöchigen Aufenthalt an der Staatlichen Technischen Universität Irkutsk, der von der Professur Werkzeugmaschinenkonstruktion und Umformtechnik vorbereitet wurde

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Eine Bootsfahrt auf dem Baikalsee gehörte auch zum Programm. Foto: privat

Sechs Chemnitzer Maschinenbau-Studenten nahmen gemeinsam mit Studenten aus Freiberg, Konstanz und München vom 7. bis 29. August 2006 an der Sommerschule "Computertechnologien" in der Staatlichen Technischen Universität Irkutsk teil. An der Universität berichteten Referenten, neben einführenden Informationen über das Irkutsker Gebiet, den Baikalsee, Bodenschätze, Wirtschaft und Industrie, sowie über fachlich relevante Themen, wie Konstruktions-, Berechnungs-, Produktionsplanungs-, und Inspektionssoftware sowie Werkzeugauswahl, Werkzeugverschleiß und Wartung in modernen Mehrachsbearbeitungszentren. Die Vorlesungen wurden in russischer Sprache mit Dolmetscher oder in Englisch gehalten. Außerdem absolvierten die Hochschüler jeden Vormittag zwischen zwei und vier Stunden Russischunterricht.

In ihrer Freizeit widmeten sich die Studenten der regionalen Kultur und Industrie: Auf dem Programm standen eine Stadtrundfahrt Irkutsk sowie zahlreiche Besichtigungen von Museen. Bei der Exkursion in das Irkutsker Institut für Chemieanlagenbau erfuhren die Teilnehmer etwas über die Herstellung von Pipelineventilen und Großreaktoren für die petrochemische Industrie der Region.

Auch der interkulturelle Austausch fand im regen Maße statt. Durch die Unterbringung im Studentenwohnheim und die umfassende Betreuung durch einheimische Studenten traten die deutschen Teilnehmer mit der sibirischen Lebensweise in Kontakt. So verbrachten sie zum Beispiel ein Wochenende im Gästehaus der TU Irkutsk im Naherholungsgebiet am Fluss Angara mit landestypischem Schaschlikgrillabend und Banja, der russischen Sauna. Weiterhin unternahmen sie einen Tagesausflug zum Abfluss des Baikalsees. Beim Picknick im Freien servierten die Gastgeber rohen und geräucherten Fisch.

Nach Beendigung der Vorlesungsreihe erlebten die Teilnehmer in der letzten Woche ihres Aufenthaltes ein kulturelles Highlight: Sie reisten 500 Kilometer mit der Transsibirischen Eisenbahn in die Buriatische Hauptstadt nach Ulan Ude. Dort steht die größte Leninbüste der Welt, ähnlich dem Chemnitzer Karl-Marx-Kopf. Technischer Höhepunkt des Ausfluges war die Exkursion zu den Irkutsker Flugzeugwerken "Irkut". Dort erhielten sie Einblicke in den Einsatz von Mehrachsbearbeitungszentren für Großteile, die Werkzeugwartung und Werkzeugproduktion. Außerdem erlebten sie vor Ort die Fertigung von Teilen für den Airbus A380 und die Rohbaumontage von "Suchoi"-Überschallflugzeugen mit Schubvektortriebwerken.

Das Institut für Werkzeugmaschinen und Produktionsprozesse der TU Chemnitz pflegt übrigens regelmäßigen Kontakt zu Studenten und Mitarbeitern der Irkutsker Staatlichen Technischen Universität und lädt zu Studienaufenthalten oder Forschungsarbeiten ein. In diesem Rahmen weilt derzeit Ivan Verkhozin in Chemnitz.

Die Teilnehmer der Sommerschule danken Dr. Andreas Hirsch von der Professur Werkzeugmaschinenkonstruktion und Umformtechnik für die Unterstützung und Organisation im Vorfeld, dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) für die Organisation und finanzielle Förderung im Rahmen des „GoEeast“-Programms und vor allem der Technischen Universität Irkutsk ihren Professoren, Mitarbeitern und Studenten für die tolle Zeit.

(Autor: Philipp Siegel)

Mario Steinebach
18.09.2006

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