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Viel Wind für eine spannende Idee

Studentin Ida Fuchs forschte in Norwegen am weltweit ersten Wind-Wasserstoff-Projekt und bringt am 20. September 2006 ihren Betreuer Prof. Dr. Tore Undeland, einen Pionier der regenerativen Energie, nach Chemnitz

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Studenten bei der Ausbildung in einem norwegischen Windpark. Rechts: Ida Fuchs aus Chemnitz. Foto: privat

Der 20. September 2006 wird ein besonderer Tag für die regenerative Energietechnik in Chemnitz. Erwartet wird Prof. Dr. Tore Undeland aus Norwegen, ein Pionier der regenerativen Energie, der an der TU Chemnitz Möglichkeiten der Forschungskooperation mit der Professur Leistungselektronik und elektromagnetische Verträglichkeit erörtert. Zudem spricht er in einem öffentlichen Vortrag zum Thema "Wind-Energie - Ressourcen und Pläne in Norwegen". Die Veranstaltung beginnt um 15.30 Uhr im Uni-Teil Reichenhainer Straße 70, Raum B 102. Zuvor verteidigt Ida Fuchs, Studentin des Wirtschaftsingenieurwesens an der TU Chemnitz, ihre Diplomarbeit, die unter anderem von Prof. Undeland betreut wurde. Die junge Frau forschte in Norwegen am weltweit ersten Wind-Wasserstoff-Projekt. Wer ihrem, ebenfalls in Englisch gehaltenem Vortrag, zuhören möchte, sollte bereits um 14.15 Uhr im angegeben Raum sitzen. Beide Vorträge werden moderiert von Prof. Dr. Josef Lutz, Inhaber der Professur Leistungselektronik und elektromagnetische Verträglichkeit, und von Prof. Dr. Uwe Götze, Inhaber der Professur Unternehmensrechnung und Controlling, die seitens der TU Chemnitz die Arbeit von Ida Fuchs betreuten.

Die junge Frau schlug in ihrer Spezialisierung die Richtung elektrische Energietechnik ein. Sie interessierte sich besonders für das Gebiet regenerative Energien, das am Elektrotechnischen Institut der TU Chemnitz vorangetrieben wird. Im Rahmen ihrer Diplomarbeit wirkte Ida Fuchs in Utsira, einer kleineren Insel in Süd-Norwegen, an einem Pilotprojekt mit, das von der Firma Hydro geplant und umgesetzt wird. Die Idee dieses mittlerweile erfolgreich realisierten Projektes: Einzelne Haushalte der Insel werden vollständig mit der hier reichlich vorhandenen Windenergie versorgt. Ein Teil der fluktuierenden Energie wird durch Elektrolyse in Wasserstoff zwischengespeichert. Wenn dann der elektrische Verbrauch höher ist als der momentane Windenergieeintrag, wird die im Wasserstoff gespeicherte Energie über eine Brennstoffzelle in elektrische Energie zurückverwandelt. Ida Fuchs hatte die Aufgabe, die Einbindung einer Brennstoffzelle in diesem System zu optimieren. Dabei wurde sie angeleitet von Prof. Tore Undeland und von Dr. Torgeir Nakken von der Firma Hydro. "Die interdisziplinäre Zusammenarbeit passt hier sehr gut, denn für den notwendigen technischen Durchbruch von regenerativen Energien sind auch wirtschaftliche Aspekte zu beachten", erklärt Prof. Lutz. So hat die Chemnitzer Studentin neben den technischen auch die wirtschaftlichen Konsequenzen des Einsatzes einer Brennstoffzelle untersucht. "Dazu befähigt wurde sie durch die interdisziplinäre, technische und wirtschaftswissenschaftliche Fächer umfassende Ausbildung im Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen an der TU Chemnitz", versichert Prof. Götze.

Zur Person: Prof. Dr. Tore Undeland

Prof. Undeland ist ein weltbekannter Spezialist, der sich seit 1969 mit der Steuerung elektrischer Energie durch Leistungselektronik befasst. Die mit nach ihm benannte Undeland-Marquart-Schaltung kommt beispielsweise in einigen Generationen des ICE sowie in weiteren modernen elektrischen Lokomotiven zum Einsatz. 1984 wurde er Professor in Trondheim, wo er sich besonders für eine praxisnahe Ausbildung der Studierenden in Ingenieurstudiengängen engagiert. Lange Zeit lag ein Schwerpunkt seiner Forschung in der Erdölförderung. Seit 2001 stehen besonders regenerative Energien im Mittelpunkt seines Interesses, er wurde zum Pionier im Einsatz von Leistungselektronik zur Erhöhung des Wirkungsgrads und zur Verbesserung der Netzeinbindung von Windkraftanlagen.

Weitere Informationen erteilen Prof. Dr. Josef Lutz, Telefon (03 71) 5 31 – 33 618, E-Mail josef.lutz@etit.tu-chemnitz.de , Prof. Dr. Uwe Götze, Telefon (03 71) 5 31 – 26 160, E-Mail uwe.goetze@wirtschaft.tu-chemnitz.de,Heiko Mehlich, Telefon (03 71) 5 31 – 33 610, E-Mail mehlich@etit.tu-chemnitz.de

Mario Steinebach
15.09.2006

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