Springe zum Hauptinhalt
Pressestelle und Crossmedia-Redaktion
TUCaktuell
TUCaktuell Wirtschaft

Damit alle Partner an einem Strang ziehen

Professur für Organisation und Arbeitswissenschaft unterstützt die Erstellung des Leitbildes einer neuen Verbundinitiative in Baden-Württemberg

*

Die Studentin Britta Spindler befragt Reinhard Modlich, Unternehmensberater für Marketing und Vertrieb in Freiburg sowie potenzieller Partner des Netzwerkes netz50plus.org. Im Hintergrund: Helmut Plagemann (r.), Initiator und Gründer dieses Netzwerks, und Dr. Matthias Rosenberger von der Professur für Organisation und Arbeitswissenschaft der TU Chemnitz. Foto: netz-50plus.org

Die Baden-Württembergische Verbundinitiative netz-50plus.org, die künftig Menschen ab 50 ganzheitlich betreuen und beraten sowie Unternehmen bei der Marktpositionierung und Mitarbeiterführung unterstützen möchte, suchte in ihrer Gründungsphase die wissenschaftliche Unterstützung der Professur für Organisation und Arbeitswissenschaft der TU Chemnitz. Unter Leitung von Prof. Dr. Rainhart Lang galt es, ein Leitbild für dieses regionale Netzwerk verschiedener Dienstleister zu entwickeln. Im Verbund kooperieren ab September 2006 nicht nur Ärzte mit Wellness-Beratern und Trainern. Auch Steuerberater, Rechtsanwälte, Unternehmensberater und Bauträger gehören zu "netz-50plus.org". Insgesamt sollen mehr als 20 Geschäftsbereiche von der Verbundinitiative angeboten werden.

Bei der Entwicklung eines strategischen Leitbildes für dieses Netzwerk mussten in einem ersten Schritt die verschiedenen Interessen, Vorschläge und Erfahrungen potenzieller Partner aufeinander abgestimmt werden. Um diese Daten zu erheben und auszuwerten wurde die softwaregestützte Befragungsmethode SCIVESCO verwendet. SCIVESCO ist eine Weiterentwicklung der im DFG-Sonderforschungsbereich "Hierarchielose regionale Produktionsnetze" der TU Chemnitz entwickelten so genannten "Repertory Grid"-Technik. „Sie erlaubt es, Einschätzungen und Sichtweisen von Personen qualitativ zu erheben, also individuelle Antworten zu erfassen und vergleichend auszuwerten", berichtet Dr. Matthias Rosenberger von der Professur für Organisation und Arbeitswissenschaft, der die Grundlagen für die neue Methode lieferte. Nachdem sie sich mit dieser eingehend beschäftigt hatten, interviewten die Chemnitzer Studenten Katharina Stüwing, Britta Spindler und Thomas Grötzsch potenzielle Partner der Verbundinitiative in Baden-Württemberg. Die aus der Befragung gewonnenen Ergebnisse werteten die Wirtschaftsstudenten aus und entwickelten Empfehlungen für das künftige Leitbild von netz-50plus.org: Die Auswertung der Ergebnisse zeigt deutlich, dass eine zukünftige Herausforderung darin besteht, die unterschiedlichen Meinungen von Skeptikern und Optimisten in ein gemeinsames Leitbild zu integrieren. Eine weitere Aufgabe wird darin gesehen, eine einheitliche Marketingstrategie zu finden, die sowohl Privat- als auch Gewerbekunden gerecht wird.

"Eine gemeinsame Diskussion über Zielkunden und Kundenziele erscheint daher unerlässlich. Positiv wird gesehen, dass alle befragten Partner hoch motiviert sind, netz-50plus.org Wirklichkeit werden zu lassen", ergänzt Soziologiestudentin Britta Spindler. Eine Empfehlung der Studenten lautet daher, konkrete gemeinsame Projekte zügig anzugehen, so dass erste Erfolge zeitnah von den Partnern wahrgenommen werden können und die Motivation nicht abklingt.

Helmut Plagemann, der Initiator und Gründer von netz50plus.org, zeigte sich sehr zufrieden mit dem Resultat: "Die Möglichkeiten, die Sie uns mit ihren Interviews und den Auswertungen mit SCIVESCO gaben, haben uns einen großen Schritt weiter gebracht. Ihre Methode versetzt uns in die Lage, unsere Aktivitäten künftig zielgenau zu planen und damit langfristig erfolgreich zu sein."

Die Ergebnisse der Studie werden im November 2006 auf der ersten internationalen Konferenz über Anwendungen von "Repertory Grid"-Techniken (href="http://www.tu-chemnitz.de/wirtschaft/bwl5/pcpbc/index.php) in Chemnitz vorgestellt.

Weitere Informationen erteilt Dr. Matthias Rosenberger, Telefon (03 71) 5 31 – 35 264, E-Mail matthias.rosenberger@wirtschaft.tu-chemnitz.de

(Autorin: Sara Rodefeld)

Mario Steinebach
31.07.2006

Mehr Artikel zu:

Alle „TUCaktuell“-Meldungen
Hinweis: Die TU Chemnitz ist in vielen Medien präsent. Einen Eindruck, wie diese über die Universität berichten, gibt der Medienspiegel.