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Pfarrer mit Leib und Seele

Seit Juni 2014 ist Dr. Christoph Herbst der neue evangelische Studierenden- und Hochschulpfarrer in Chemnitz

  • Dr. Christoph Herbst ist der neue evangelische Studierenden- und Hochschulpfarrer und gleichzeitig für die Kirchgemeinde St. Petri-Schloss zuständig. Foto: Andreas Seidel
  • Die Evangelische Studentengemeinde trifft sich regelmäßig dienstags um 19 Uhr in ihren Räumlichkeiten an der Straße der Nationen 72. Foto: Damaris Diener

Dr. Christoph Herbst ist seit Juni 2014 der neue evangelische Studierenden- und Hochschulpfarrer für die TU Chemnitz. Der gebürtige Karl-Marx-Städter findet es nach 20 Jahren Abwesenheit spannend, zurück in Chemnitz zu sein, hier zu leben und zu arbeiten. „Es ist zwar das Chemnitz, das ich kenne, aber in vielem auch wunderbar neu und anders“, findet Herbst. Herbst war schon früh Mitglied der Jungen Gemeinde in Chemnitz; durch seinen Zivildienst verfestigte sich der Gedanke, in seinem Beruf mit dem Glauben und ganz unterschiedlichen Menschen arbeiten zu wollen. Sich mit Theologie zu beschäftigen und später Pfarrer zu werden, konnte er sich gut vorstellen. Also studierte er von 1996 bis 2003 in Leipzig und Göttingen und machte in Leipzig sein 1. Theologisches Examen. „Theologie ist Bibelstudium, aber noch viel mehr. Geschichtswissenschaft, Philosophie und das Lernen der alten Sprachen waren auch wichtige Studieninhalte“, so Herbst. Während seines Studiums engagierte er sich in der Evangelischen Studentengemeinde in Leipzig. „Das Intellektuelle und Wissenschaftliche im Studium war das eine, aber es war auch eine sehr bereichernde Zeit durch die vielen menschlichen Kontakte“, so Herbst und fügt hinzu: „Ich habe gelernt, wie wichtig es ist, dass man die Verschiedenheit im Glauben und in der Art, die Welt zu verstehen, einander zugesteht und wertschätzt.“ Nach seiner Promotion in Leipzig zog Christoph Herbst mit seiner Frau, die ebenfalls Pfarrerin ist, nach Weimar, wo er von 2007 bis 2010 seine praktische Ausbildung machte. „Während dieser Zeit habe ich einen Pfarrer bei seiner täglichen Arbeit begleitet und dann Stück für Stück Aufgaben wie Taufgespräche oder Trauerfeiern übernommen. Dadurch bekam ich die ganze praktische und emotionale Bandbreite des Berufs mit“, so Herbst.

Bis 2014 arbeitete er als Dorfpfarrer im Altenburger Land in Thüringen und kümmerte sich um sieben Dorfgemeinden. Auf die Stellenausschreibung in Chemnitz bewarb sich der dreifache Vater, weil er die Aufgabe sehr spannend fand. „Meine Arbeit hier in Chemnitz ist zweigeteilt: Ich bin Pfarrer in der Kirchgemeinde St. Petri-Schloss, aber auch und vor allem als Pfarrer für die Evangelische Studentengemeinde (ESG) und die Universität überhaupt da. Ich freue ich sehr, mit jungen Menschen zusammenzuarbeiten, die Lust haben, ihrem Glauben neue Gestalt zu geben und vieles auszuprobieren. Die Studenten organisieren viel selbst und entscheiden immer mit, welches Thema sie interessiert und worüber wir sprechen“, so Herbst. Besonders freut er sich auf Gespräche zu Glaubensfragen, sozialen und politischen Themen. „Als ich in der Studentengemeinde war, um mich vorzustellen, war ich gleich begeistert. Ein engagierter und bunter Kreis von circa 25 Studierenden aus ganz Deutschland und aus anderen Ländern, die gut zusammenarbeiten“, so Herbst. Herbst versteht die Studentengemeinde als offenen Kreis, zu dem jeder herzlich eingeladen ist und der den Anspruch hat, an der Universität präsent zu sein und auch Leute ins Gespräch bringen will, die erst einmal nichts mit der Kirche oder Gott zu tun haben.

Als Pfarrer der ESG ist Herbst auch Seelsorger, der da ist, wenn man jemanden zum Reden braucht. „Ich stehe für alle zur Verfügung, nicht nur für die Studentengemeinde. Ich bin kein Therapeut. Aber ich kann zuhören und mit nach Lösungen suchen“, so Herbst. Herbst berät auch ausländische Studierende, die keinen Anschluss finden oder sich erst mit der neuen Situation in einem fremden Land zurechtfinden müssen. Egal, ob man in einer akuten Notlage ist oder alltägliche Probleme hat, Herbst hat ein offenes Ohr. Eine feste Sprechstunde will er bald anbieten. Es können aber jederzeit individuelle Termine per E-Mail oder Telefon ausgemacht werden. Neben der Seelsorge sind Gottesdienste und Themenabende in der Studentengemeinde ein weiterer Aufgabenbereich. Jeden Dienstag treffen sich dort Studierende um 19 Uhr zum gemeinsamen Abendbrot mit anschließendem Themenabend. Freitags feiert Herbst mit den Studierenden zum gemeinsamen Frühstück eine Andacht. Die Termine der Gottesdienste, die immer am Anfang und am Ende, aber auch im Semester stattfinden, werden auf der Website der Studentengemeinde bekanntgegeben. Aber auch außerhalb des Semesters gibt es ein Programm.

Für die Zukunft hofft Herbst spannende Gesprächsabende mit hochkarätigen Referenten zu Themen, die den Studierenden auf den Nägeln brennen. Er sieht die ESG als Forum und Chance, ethische und religiöse Grundfragen zu diskutieren. An der TU fühlt sich Christoph Herbst willkommen. „Eine Universität ist natürlich keine religiöse Institution. Aber ich fühle mich von der TU freundlich willkommen geheißen. Ich will mich dafür einsetzen, dass unsere Studentengemeinde neben all den anderen studentische Initiativen als hörbare Stimme mitmischt“, so Herbst.

Der Semesterabschlussgottesdienst findet am 15. Juli 2014 um 19 Uhr in der St. Petri-Kirche am Theaterplatz statt. Hierzu sind alle Interessierten herzlich eingeladen.

Kontakt: Christoph Herbst, Telefon 0371 35600216, E-Mail pfr.herbst@gmail.com, http://www.esg-chemnitz.de

(Autorin: Damaris Diener)

Katharina Thehos
15.07.2014

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