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Drittmittel stiegen um 20 Prozent

TU-Wissenschaftler warben 2013 zusätzlich 75,6 Millionen Euro ein - Laut Statistischem Bundesamt zählte die TU Chemnitz bereits 2011 zu den Top Ten im Drittmittel-Ranking

Im Wettbewerb mit anderen Hochschulen und Forschungseinrichtungen eingeworbene Drittmittel ermöglichen es der Universität, Forschung auf hohem wissenschaftlichen Niveau und mit breitem Nutzen für Wirtschaft und Gesellschaft zu betreiben. Die Technische Universität Chemnitz ist dabei sehr erfolgreich. Wissenschaftler der TU haben im Jahr 2013 etwa 75,6 Millionen Euro an Drittmitteln eingeworben. Das sind 12,8 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. "Das ist ein großartiger Erfolg unserer Wissenschaftler", freut sich Prof. Dr. Heinrich Lang, Prorektor für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs der TU Chemnitz, und fügt hinzu: "Insgesamt wurden von Wissenschaftlern aller Fakultäten unserer Universität im vergangenen Jahr etwa 1.300 Projekte bearbeitet." Die Zahl der drittmittelbeschäftigten Personen stieg gegenüber dem Vorjahr von 874 auf 1.009 Personen.

Die meisten Gelder kamen vom Bund und vom Land. So flossen vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, vom Bundeswirtschaftsministerium, von den sonstigen Bundesministerien sowie vom Freistaat Sachsen in Summe Drittmittel in Höhe von etwa 26 Millionen Euro an die TU. Einen starken Zuwachs verzeichnete die TU Chemnitz in den vergangenen Jahren bei Projekten, die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanziert wurden: "Rund 19,9 Millionen Euro wurden von Wissenschaftlern unserer Universität akquiriert", sagt Prof. Lang. Ähnlich erfolgreich sei die Universität bei der Europäischen Union, die im vergangenen Jahr Projekte im Gesamtvolumen von 15,5 Millionen Euro bewilligte. Besonders aktiv beim Einwerben von Drittmitteln ist die Fakultät für Maschinenbau.

Mehr als 9,1 Millionen Euro der eingeworbenen Drittmittel kamen aus der Wirtschaft, die sich auf 346 Projekte verteilen. "Besonders kleine und mittelständische Unternehmen unserer Region sind zum Erreichen einer hohen Innovationskraft auf die enge Kooperation mit Forschungseinrichtungen wie unsere Universität angewiesen", sagt Prof. Dr. Andreas Schubert, Prorektor für Wissens- und Technologietransfer der TU Chemnitz, und fügt hinzu: "Unsere Kooperationspartner können die Ergebnisse der universitären Grundlagenforschung so sehr schnell nutzen. Aus vielen innovativen Ideen, die meistens in Drittmittelprojekten mit Unternehmen generiert werden, resultieren jährlich erfolgreiche Ausgründungen, die zu einer nachhaltigen Stärkung und Bereicherung der regionalen Wirtschaft - insbesondere in der Wissenschaftsregion Chemnitz - beitragen."

"Vorteilhaft für die Drittmittelbilanz unserer Universität sind zudem einige wichtige Großprojekte", meint Prof. Dr. Arnold van Zyl, Rektor der TU Chemnitz. So wurde die TU Chemnitz bereits im Juni 2012 in die Gruppe der führenden, in der Exzellenzinitiative erfolgreichen Technischen Universitäten in Deutschland aufgenommen. Der in einem Umfang von 34 Millionen Euro bewilligte Bundesexzellenzcluster "Technologiefusion für multifunktionale Leichtbaustrukturen" (MERGE) ist heute deutschlandweit der einzige Cluster auf dem zukunftsweisenden Technologiefeld "Leichtbau". Zudem sind Chemnitzer Wissenschaftler an einem Dresdner Exzellenzcluster beteiligt. Auch der Spitzentechnologiecluster "Energieeffiziente Produkt- und Prozessinnovationen in der Produktionstechnik" (eniPROD) der TU Chemnitz und des Fraunhofer-Instituts für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU wurde im Rahmen der Sächsischen Exzellenzinitiative von 2009 bis 2014 mit etwa 35 Millionen Euro gefördert.

Bezogen auf ihre Drittmittelentwicklung hat die Universität in diesen Tagen mehrfach Grund zur Freude: Laut Information des Statistischen Bundesamtes vom Februar 2014 gehört die TU Chemnitz zu den zehn drittmittelstärksten Hochschulen in Deutschland bezogen auf die bundesweit erhobenen Daten des Jahres 2011. "Mit Drittmitteleinnahmen je Professor in Höhe von 425.400 Euro konnten wir dieses beachtliche Ergebnis im Bundesvergleich erzielen", sagt Prof. van Zyl und vermutet, dass die Chemnitzer Universität auf Grund des hohen Anstiegs der Forschungsgelder in den Folgejahren auch bei den künftigen Bundesvergleichen der Universitäten weit vorn liegen wird.

Steigende Drittmittel wirken sich aus Sicht von Prof. Lang auch auf das Promotionsgeschehen und die Publikationsaktivitäten aus. So stieg die Anzahl der in der Universitätsbibliographie erfassten wissenschaftlichen Publikationen von 1.837 im Jahr 2012 auf 1.942 im Jahr 2013. "Das sind viel mehr als im Vorjahr", sagt der Prorektor. Etwas rückläufig sei hingegen die Zahl der abgeschlossenen Promotionen gewesen, sie sank von 2012 bis 2013 von 167 auf 140. "Damit liegt die TU Chemnitz jedoch nur knapp unter dem im Hochschulentwicklungsplan angestrebten Durchschnittswert von mehr als einer Promotion pro Professur", so Prof. Lang. Besonders aktiv war 2013 die Fakultät für Wirtschaftswissenschaften. "Angesichts der aktuellen Zunahme an betreuten Promotionen an der TU zeichnet sich hier wieder ein positiver Trend ab", zeigt sich der Prorektor optimistisch.

"Die TU Chemnitz entwickelt sich zu einem forschungsintensiven Ausbildungsort mit spezialisierten Masterstudiengängen und Graduiertenkollegs, die eng an die universitären Forschungsschwerpunkte angelegt sind und mit An-Instituten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen kooperieren", fügt Prof. Dr. Christoph Fasbender, Prorektor für Lehre, Studium und Weiterbildung, hinzu. In diesem Prozess sei es wichtig, Forschungsergebnisse möglichst schnell in die universitäre Lehre einzuführen. "Zudem wird die Lehre selbst immer mehr zum Forschungsgegenstand", so Fasbender.

Von der insgesamt erfreulichen Drittmittelentwicklung erhofft sich die Universitätsleitung in allen Fakultäten der TU weitere Initialzündungen - insbesondere für die Beantragung neuer Sonderforschungsbereiche, DFG-Forschergruppen und Graduiertenkollegs. "Grundlage für eine Forschung auf höchstem Niveau ist auch weiterhin eine wettbewerbsfähige Ressourcenausstattung und Infrastruktur", sagt Eberhard Alles, Kanzler der TU Chemnitz. Im Sinne einer nachhaltigen Gestaltung der TU Chemnitz in Bezug auf Größe, Form und Profil seien diese Rahmenbedingungen insbesondere vom Freistaat Sachsen in ausreichendem Maße sicherzustellen. "Der hohe Wert der 2013 zusätzlich eingeworbenen Mittel entspricht nahezu dem vom Freistaat der TU Chemnitz zugewiesenen Jahresbudget von 75,9 Millionen Euro. Doch was nützt es uns, wenn wir die Drittmitteleinnahmen enorm steigern und damit mehr kluge Köpfe an unsere Universität und in die Stadt holen, wenn die Mehrkosten für räumliche Unterbringung und Drittmittelverwaltung nicht ausgeglichen werden", ergänzt der Rektor. Immer größer werde zudem die Herausforderung, die Ergebnisse der Drittmittelforschungsprojekte möglichst schnell in die Lehre zu integrieren. "Wir müssen deshalb die Zielerreichung und Drittmittelakquise an den Hochschulen mit einem Bonussystem koppeln, das den Hochschulen mehr Spielräume für ihre Weiterentwicklung in einem immer stärker werdenden Wettbewerb um Gelder und Köpfe eröffnet", fordert Prof. van Zyl.

Mario Steinebach
12.03.2014

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