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Wo Wissensexport Alleinstellungsmerkmale befördert

Die Philosophische Fakultät feiert am 24. Januar 2014 ihr 20-jähriges Bestehen mit einem Festakt - Wissenschaftstheoretiker Prof. Dr. Jürgen Mittelstraß hält Festvortrag

Die Philosophische Fakultät der Technischen Universität Chemnitz wird in wenigen Tagen 20 Jahre alt. Am 24. Januar 2014 feiern Wissenschaftler, Studierende und zahlreiche Gäste das Gründungsjubiläum. Um 17 Uhr findet im Hörsaal N 115 des Hörsaalgebäudes, Reichenhainer Straße 90, ein akademischer Festakt statt. Für den Festvortrag "Die moderne Welt und die Geisteswissenschaften" konnte der Wissenschaftstheoretiker Prof. Dr. Jürgen Mittelstraß, Direktor des Konstanzer Wissenschaftsforums und Vorsitzender des Österreichischen Wissenschaftsrats, gewonnen werden. Der Gründungsdekan, Prof. Dr. Helmut Ruppert, wird, zusammen mit den ehemaligen Dekanen der Fakultät, an die zurückliegenden 20 Jahre erinnern und die gemeinsame Arbeit würdigen. Außerdem stellt sich die Philosophische Fakultät in der Festwoche vom 20. bis 24. Januar mit zahlreichen Veranstaltungen der breiten Öffentlichkeit vor.

Wie und was etwas ist und wie es begriffen werden kann

Mit sieben Instituten, die aktuell neun Bachelor- und acht Masterstudiengänge vorhalten, ist die Philosophische Fakultät heute - wie vor 20 Jahren auch - die größte und heterogenste Fakultät der TU Chemnitz. "Kennzeichnend für die an ihr verorteten Disziplinen ist eine Konzentration auf kulturelle, gesellschaftliche, politische, historische und wissenschaftstheoretische Gegenstände, die in ihren aktuellen Manifestationen und deren geschichtlicher Gewordenheit und Kontextualität reflektiert werden", sagt Dekanin Prof. Dr. Bernadette Malinowski. Die mediale Vermittlung dieser Gegenstände - durch das Arche-Medium Sprache sowie durch neuere und neuste mediale Formen - erfahre hier eine besondere Aufmerksamkeit, wobei ein besonderer Akzent auf räumlicher und zeitlicher Distanz liege. "Die Frage, wie und was etwas ist und wie es begriffen werden kann, ist für alle Fächer konstitutiv. Die Philosophische Fakultät ist mithin der Ort, an dem über Fragen von gesellschaftlicher, politischer und kultureller Aktualität im Zusammenhang einer sich globalisierenden Welt historisch informiert nachgedacht wird", so die Dekanin. Diese in der Lehre auf umfassende Bildung abzielende und in der Forschung Bildungsprozesse reflektierende Befassung mit den Gegenständen führe nicht nur zu einem spezifischen Absolventenprofil, sondern auch zu breiten inter- und transfakultären Exportmöglichkeiten, die gleichwohl nur auf Basis diversifizierter, intakter wissenschaftlicher Fächerkulturen bzw. -identitäten aufrechtzuerhalten seien.

Studienstrukturen im Wandel

Im Rückblick auf 20 Jahre Philosophische Fakultät werden viele Meilensteine sichtbar, an denen die positive Entwicklung der Fakultät gemessen werden kann. Natürlich gab es auch Phasen, die in weniger guter Erinnerung geblieben sind, wie die Einstellung der Lehramtsausbildung 1999 und der schwierige Prozess der Umstellung der Studiengänge auf Bachelor und Master und damit der Wegfall bis dahin bewährter Studienstrukturen. 2009 schlossen sich die sozialwissenschaftlichen Fächer der Philosophischen Fakultät zu einer eigenen Einrichtung zusammen: Die Institute für Psychologie, Soziologie und Angewandte Bewegungswissenschaften (zuvor: Sportwissenschaft) bilden heute die Fakultät für Human- und Sozialwissenschaften.

Der Drang, die Fächer der Philosophischen Fakultät zu studieren, ist nach wie vor ungebrochen. Statt der Lehramtsfächer konnten neue, integrative und interdisziplinäre Fächer, wie etwa die Europa-Studien, die Medienkommunikation sowie weitere fächer- und fakultätsübergreifende Studiengänge eingeführt und erfolgreich angeboten werden. Seit dem Wintersemester 2013/2014 wird an der TU Chemnitz die Lehramtsausbildung - zunächst im Grundschulbereich - wieder vorgehalten, an deren fachwissenschaftlicher Komponente die Philosophische Fakultät mit zahlreichen Angeboten beteiligt ist.

Von 1.539 zu 4.300 und nun auf 2.812 Studierende in neuem Gewand

1994, im Gründungsjahr der Fakultät, hatten sich 1.539 Studierende immatrikuliert; sie wurden von 41 Professuren betreut. Zum zehnjährigen Jubiläum zog die Philosophische Fakultät im Jahr 2004 mit etwa 4.300 Studierenden knapp die Hälfte aller Studierenden der TU Chemnitz an. Sie wurden von 47 Professuren und zwei Juniorprofessuren betreut. Nach der Umstrukturierung lehren heute an der Fakultät 30 Professorinnen und Professoren, 3 Juniorprofessorinnen und -professoren und über 80 wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. 19 nichtwissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützen die akademischen Abläufe. Aktuell sind 2.482 Studierende immatrikuliert, davon 1.836 in Bachelorstudiengängen, 646 im Master- und Promotionsbereich. Hinzu kommen 330 Studierende, die sich auf die in der Auslaufphase befindlichen Magisterstudiengänge verteilen, so dass sich die Gesamtzahl der immatrikulierten Studierenden auf 2.812 beläuft.

"Diese Zahlen zeigen eindrucksvoll, dass das Interesse der Studierenden an einer diversifizierten, durch substantielle Forschung informierten wissenschaftlichen Bildung ungebrochen ist, die es ihnen ermöglicht, in einer sich ständig transformierenden gesellschaftlichen Wirklichkeit ihren eigenen innovativen Beitrag zu leisten", meint Malinowski. Die Philosophische Fakultät unterstütze mit ihren vielfältigen Angeboten das Bemühen der TU Chemnitz, an der Schnittstelle zwischen Mensch und Technik die gesellschaftlichen Fragestellungen der Zukunft zu bearbeiten. "Dies geschieht nicht nur durch hervorragende Leistungen in der Wissenschaft und innovative Studiengangskonzeptionen, sondern auch durch vielfache regionale, nationale und transnationale Vernetzungen und Kooperationen, die den Transfer des neuen Wissens in die gesellschaftlichen Institutionen und die gesellschaftliche Praxis gewährleisten", sagt die Dekanin abschließend.

Programm des Festaktes und der Festwoche: http://www.tu-chemnitz.de/phil/festwoche.

(Autoren: Prof. Dr. Winfried Thielmann, Karla Kebsch und Mario Steinebach)

Mario Steinebach
03.01.2014

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