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"Unsere Mitglieder sollen einen Fuß in die Tür der Wirtschaft setzen"

Seit 2001 fördert die "Studenten Initiative Siemens Sachsen e.V." den Berufseinstieg - Aktuelles Projekt ist die Entwicklung eines 3D-Druckers

  • Engagieren bei der "Studenten Initiative Siemens Sachsen e.V." können sich Studierende der TU Chemnitz sowie der Hochschulen Mittweida und Zwickau. Foto: SISS

Das Sammeln praktischer Erfahrung während der Studienzeit ist unbezahlbar. So ist das Motto des auf dem TU-Campus ansässigen Studentenvereins "Studenten Initiative Siemens Sachsen (SISS) e.V.". "Wir wollen einen engen Bezug zur Wirtschaft herstellen, damit unsere Mitglieder einen Fuß in die dortige Tür setzen können. Dies erleichtert die Suche nach einem Praktikumsplatz oder einer Werksstudentenstelle", sagt Florian Kurth. Der 24-Jährige ist seit Oktober 2013 der Vorsitzende der SISS und gibt Einblicke in die Vereinsgrundsätze und in vergangene sowie gegenwärtige Projekte.

Seit der Vereinsgründung 2001 arbeitet die SISS konsequent an einem Netzwerk, das regionale Unternehmen und Studenten zusammen führt. Eine feste Partnerschaft aus der Wirtschaft sicherten sich die Studierenden durch das SIEMENS Werk für Kombinationstechnik Chemnitz (WKC) und die SIEMENS AG. Die Gründung der SISS beruht auf drei Prinzipien. Erstens liegt der Fokus auf interdisziplinären Projekten und Weiterbildungsmaßnahmen, wie externe Fachvorträge oder Angebote zur Stärkung der eigenen Soft Skills im Projektmanagement. Zweitens will die SISS die Persönlichkeitsentwicklung der Mitglieder fördern: "Jedes Mitglied übt sich im freien Reden durch monatliche Projektvorstellungen und in der Teamarbeit." Drittens will die Studenteninitiative die eigene Gemeinschaft stärken - durch Stammtische, Exkursionen und Outdoor-Aktivitäten wie Klettern oder Paddeln. "Wir sehen uns nicht als Kommilitonen, sondern als Freunde", sagt Kurth.

"Wir setzen Eigeninitiative voraus"

Ursprünglich ist die SISS eine Studentenvereinigung der TU Chemnitz. Heute stammen die 20 Mitglieder von den Hochschulen aus Chemnitz und Mittweida. "Das letzte Mitglied der Hochschule Zwickau haben wir vor ein paar Monaten in das Berufsleben verabschiedet", sagt Kurth und ergänzt: "Wir legen Wert auf Engagement. Unser Vereinsname trägt das Wort Initiative im Titel, das meint, dass wir Eigeninitiative bei unseren Mitgliedern voraussetzen. Trotzdem sind wir immer auf der Suche nach neuen aktiven Mitgliedern." Die Studierenden kommen aus überwiegend technischen Fachrichtungen, dazu zählen Elektrotechnik, Maschinenbau, Wirtschaftsingenieurwesen, aber auch nicht-technische Studiengänge wie Mathematik, Wirtschaftswissenschaften und Informatik sind vertreten. "Wir gestalten vorwiegend technische Projekte. Deswegen versuchen wir, den Schnitt von 70 Prozent an Mitgliedern aus technischen Studiengängen zu halten", so Kurth.

Bei der Projektumsetzung lautet der Leitgedanke der SISS, Projekte binnen eines Geschäftsjahres zu beenden. "So bleibt der Arbeitsumfang für jeden überschaubar. Zudem hatten wir früher das Problem, einen geeigneten Nachfolger für langläufige Projekte zu finden. Wenn das Mitglied sein Studium beendet hatte, mussten wir oftmals Projekte abbrechen. Der Abgänger stand so tief in der Materie, dass es keinen Nachfolger gab, der dieses Wissen in kurzer Zeit aufholen konnte", berichtet Kurth. In enger Zusammenarbeit mit SIEMENS realisierte die SISS innerhalb des vergangenen Jahres zwei Projekte. Zum einen trug die SISS zu einer Standortanimation bei, in der die Fertigung des SIEMENS WKC in einen 3D-Film dargestellt wird. Zum anderen beteiligten sich die Studierenden an der Entwicklung der Maschinensteuerung "i-tiger", die über eine Handy-App zu bedienen ist. Ein weiterer Kooperationspartner der SISS ist die Industrie- und Wirtschaftsberatung IPlaCon GmbH, mit der der Verein jährlich die Absolventen- und Firmenkontaktmesse WIK-C plant, organisiert und betreut.

Bau eines 3D-Druckers für Tassen oder Schlüsselanhänger ist geplant

Mit der TU Chemnitz gestaltete die SISS zwei Projekte innerhalb der vergangenen zwei Jahre. Über das eine Projekt darf Kurth keine Informationen preisgeben - nicht so beim anderen. Die SISS arbeitete dabei mit der Professur Fabrikplanung und Fabrikbetrieb im Bereich Rapid Prototyping zusammen. "Unsere Aufgabe bestand darin, mit der Open-Hardware Plattform Arduino den Materialfluss im Produktionsablauf zu verfolgen und zu dokumentieren", erzählt Kurth. Die SISS-Mitglieder bauten für dieses Projekt verschiedene kleine Sensoren und koppelten sie an das Universitätsnetzwerk an. "Wir organisierten auch Workshops mit externen Firmen, um sie ein wenig in den Bereich der Open Hardware einzuführen und um zu zeigen, dass man mit einfachen Mitteln Erfolge erzielen kann", sagt Kurth. Neben externen Projekten fördert die SISS auch interne Ideen. Dazu zählen momentan die Vorbereitungen für den Bau eines 3D-Druckers, die SISS-Mitglied Kurth selbst in die Wege geleitet hat: "Auf diese Weise wollen wir dreidimensionale Formen wie Tassen oder Schlüsselanhänger über den PC drucken. Ich hatte ein Online-Video gesehen und dachte mir, als Ingenieur könnte man versuchen, so etwas selbst zu bauen."

(Autorin: Victoria Graul)

Katharina Thehos
18.12.2013

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