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TransRockies Challenge: "Bei jeder Etappe ungefähr 15 Minuten Vorsprung"

Gesamtsieg bei kanadischem Mountainbike Etappenrennen: TU-Studentin Daniela Storch und TU-Absolvent Lutz Baumgärtel bezwingen die Rocky Mountains und treffen auf Schwarzbären

Abenteuer und Wildnis sind das Markenzeichen der TransRockies Challenge - eines der populärsten Mountainbike-Rennen in Kanada. In diesem Jahr dabei waren: Daniela Storch, TU-Studentin im Studiengang Sportwissenschaft/Gerätetechnik, und Lutz Baumgärtel, TU-Absolvent im Studiengang Präventions-, Rehabilitations- und Fitnesssport. Sie vertraten das sächsische Scott-Generation-Team und erkämpften sich in einem siebentägigen Etappenrennen vom 27. Juli bis zum 2. August den Gesamtsieg in der Kategorie "Gemischtes Zweierteam". Storch ist erfolgreiche Mountainbikerin, nahm an zahlreichen nationalen Wettkämpfen sowie Weltcups teil und freute sich über die kurzfristige Zusage der Veranstalter. "Ich wollte dort immer schon mitmachen. Es war mein schönster Wettkampf überhaupt! Ich denke immer noch gerne zurück an die einzigartige Natur, die wunderschönen Trails, die kanadische Gelassenheit und an einen top durchorganisierten Wettkampf", schwärmt TU-Studentin Storch.

Die TransRockies Challenge fand in diesem Jahr zum zwölften und letzten Mal statt und umfasste sieben Etappen quer durch die Rocky Mountains: die Etappen 1 bis 3 rund um Mount Fernie und die Etappen 4 bis 6 im Skigebiet Kananaskis Country. Jede Etappe umfasste etwa 40 bis 50 Kilometer, mit durchschnittlich 1.800 Höhenmetern und führte die Teilnehmenden bergauf und bergab durch die dichtgewachsenen Wälder Kanadas - vorwiegend technisch anspruchsvolle Wald Trails, zahlreiche Flussdurchquerungen, Schlamm und vereinzelte Schotterpassen waren die Regel. "Schon vor Beginn des Wettbewerbs konnten wir uns Teile der Strecke anschauen und uns wurde schnell klar, dass wir in komplett anderen Verhältnissen fahren als in Europa. Die Etappen bestanden vorwiegend aus sogenannten Single Trails. Schmale, wurzlige, steinige Wege, mit vielen Kurven, vielen steilen Anstiegen und wenig Erholungsphasen. Die Bäume standen dicht beieinander, sodass wir maximal 20 bis 30 Meter vorausschauen konnten", erzählt Mountainbikerin Storch.

Bergauf und bergab durch extreme Gegensätze

Die geschätzten 450 Teilnehmenden der TransRockies Challenge kamen vorrangig aus den USA und Kanada. TU-Studentin Storch und ihr Teamkollege Baumgärtel, mit dem sie auch privat liiert ist, gehörten zu den wenigen Europäern. Sie gingen als gemischtes Zweierteam an den Start. "Gemischte Teams müssen gut harmonieren. Bei den anspruchsvollen Etappen der TransRockies Challenge unterstützte mich Lutz vor allem, indem er mir mein Fahrrad bei Kletterpartien abnahm, mir bei Bachüberquerungen half und mir bei offenen Flächen Windschatten gab", so Storch. Mit ihrer guten Teamarbeit schafften es Storch und Baumgärtel schließlich, alle Etappen und die Gesamtwertung ihrer Kategorie zu gewinnen. "Anfangs hatten wir nicht damit gerechnet, so souverän vorne zu fahren. Aber wir hatten bei jeder Etappe ungefähr 15 Minuten Vorsprung, sodass wir ab der dritten Etappe nicht mehr so risikoreich fahren mussten", sagt Storch.

Pannen gab es keine. "Wir sind ziemlich gut ohne Platten durchgekommen. Das ist eine absolute Ausnahme. Weit oben in den Alpen gibt es oftmals Geröll und scharfe Steine, die die Reifen aufschlitzen. In Kanada sind wir vorwiegend durch Wald gefahren, was natürlich vom Untergrund her nicht so pannenanfällig ist", erzählt die TU-Studentin. Allerdings wurde die Leidensfähigkeit durch die schlechten Witterungsbedingungen während der sechsten und siebten Etappe auf eine harte Probe gestellt. "Die vorletzte Etappe war am Schmerzvollsten und am Anstrengendsten, denn es gab ewig lange Laufpassen und heftige Gewittergüsse. Bergauf war es sehr glitschig und ich bin sogar einmal im Schlamm stecken geblieben und ohne Hilfe hätte ich meinen Schuh wohl nicht wiedergesehen."

"Kanada ist für jeden Mountainbiker ein Paradies"

Für die TU-Studentin war die Teilnahme an der TransRockies Challenge ein besonderes Erlebnis ihrer Sportlerkarriere. "Kanada ist für jeden Mountainbiker ein Paradies, denn der Bau von Single Trails wird dort staatlich gefördert. Es gibt sogar extra Beschilderungen, auf denen steht, dass die Wanderer Acht auf Radfahrer nehmen müssen. Durch die viel verbreiteten Zedernbäume wirkt die Landschaft atemberaubend und ich fühlte mich zwischendurch öfter wie im Film", berichtet Storch und fügt hinzu: "Einen Schwarzbären haben wir auch gesehen, zum Glück keinen Grizzly-Bären, der oftmals aggressiver reagiert." Storch und Baumgärtel blieben insgesamt fünf Wochen in Kanada, um das Land mit ihren Mountainbikes zu erkunden - Bärenspray und Bärenglocken bei Wanderungen oder Biketouren waren in den kanadischen Wäldern obligatorisch. Außerdem nahmen sie an zwei weiteren Wettbewerben teil und erfreuten sich an der kanadischen Gastfreundschaft. "Ich würde gerne wieder mal nach Kanada", schwärmt Mountainbikerin Storch.

(Autorin: Victoria Graul)

Katharina Thehos
10.09.2013

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