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TurboTUC blickt zufrieden auf Student Cluster Challenge zurück

Chemnitzer Studenten präsentierten innovative Rechnerbaugruppen auf der International Supercomputing Conference in Leipzig

  • Das Studenten-Team "TurboTUC" wird betreut von Prof. Dr. Wolfgang Rehm und René Oertel (v.l., stehend) von der Professur Rechnerarchitektur. Foto: Mario Steinebach
  • Während des Wettkampfes war konzentriertes Arbeiten gefragt. Foto: Hendrik Noell

Die International Supercomputing Conference (ISC) lockt als Messe für Hochleistungsrechnen, Networking und Datenspeicherung jährlich etwa 2.500 Besucher und über 140 Aussteller aus mehr als 45 Ländern nach Leipzig. Zu Gast waren in diesem Jahr erstmals auch sechs Chemnitzer Studenten, deren Besuch jedoch nicht nur den Ausstellern und Referenten galt. Vielmehr war es die im Rahmen der ISC stattfindende Student Cluster Challenge, die Ronny Kramer, Henrik Kretzschmar, Shivam Pant, Daniel Putzky, Sebastian Siegert und Martin Sommer unter dem Teamnamen TurboTUC vom 16. bis 19. Juni 2013 zur Leipziger Messe lockte.

"Bei der Student Cluster Challenge geht es darum, die Rechenleistung eines Computers maximal zu nutzen, ohne dabei ein vorgegebenes Energielimit zu überschreiten. Zuerst muss ein traditioneller Leistungskennwert auf der Basis des sogenannten LINPACK-Benchmarks ermittelt werden, erklärt Ronny Kramer. Dieser gibt die rein numerische Rechenleistung eines Systems in Form von Gleitkommaoperationen pro Sekunde an. Das Team der Huazhong University aus China hatte sich darauf spezialisiert und mit ca. 8,5 TeraFLOPS den besten Wert erzielt. Henrik Kretzschmar setzt fort: "Da man von diesem Wert nur sehr begrenzt auf die wahre Leistung einer bestimmten Anwendung schließen kann, werden in der Hauptwertung fünf Anwendungsprogramme vorgegeben, die es für die selbstgewählte Rechnerkonfiguration zu optimieren gilt."

Einige Teams hatten besonders innovative Rechnerbaugruppen in ihre Konfigurationen aufgenommen, wie beispielsweise Teams aus den USA, China und der TU Chemnitz. Allerdings konnten die meisten der vorgegebenen Anwendungen kaum einen Nutzen daraus ziehen, wodurch diese Teams a priori im Ausspielen ihrer Fähigkeiten beschränkt waren. In die Gesamtwertung gingen noch zu großen Teilen eine Reihe von "weichen" Faktoren ein, wie beispielsweise der sogenannte "Fan-Favourite", sodass schließlich das Newcomer-Team aus Südafrika Gesamtsieger wurde. Detailliertere Wertungen wurden nicht vorgenommen. Im Ergebnis haben alle Studenten einen unvergesslichen Eindruck von einer der größten internationalen Fachmesse auf dem Gebiet des Supercomputing erhalten und den diesbezüglichen aktuellen Stand der Wissenschaft und Technik kennen gelernt. Darüber hinaus hat das Chemnitzer Team auch wertvolle Erfahrungen in der Organisation einer zielgerichteten Teamarbeit gewinnen können.

Da jedes Mitglied dank unterschiedlicher Qualifikationen zuvor eine spezielle Aufgabe zugewiesen bekam, ergänzte sich das Team während des Wettkampfes hervorragend. So waren beispielsweise die beiden Informatikstudenten, Henrik Kretzschmar und Sebastian Siegert, für das fehlerfreie Funktionieren von Anwendungssoftware zur Messung von Kräften in Molekülen zuständig, während sich Chemiestudent Daniel Putzky um das optimale Laufen von Gromacs - einer Software zur Erforschung von Molekülen - kümmerte. Gruppenexperte im Bereich der Benchmarking-Software war Shivam Pant, der seit 2010 in Indien Informatik studiert und erst seit wenigen Wochen sein Praktikum im Rahmen des DAAD-WISE-Programms an der Professur Rechnerarchitektur der TU Chemnitz absolviert. Ronny Kramer und Martin Sommer - beide Studenten der Angewandten Informatik - komplettierten schließlich das studentische Team und zeichneten für eine funktionale Systemintegration verantwortlich. "Beim Wettkampf durften wir aufgrund der Regeln nur zu sechst auftreten. Unser eigentliches Team ist aber größer. Zum Beispiel haben uns auch unsere Kommilitonen Peter von Einsiedel, Peter Küffner und Michael Göthel wo sie konnten unter die Arme gegriffen", bemerkt Ronny Kramer. Rückblickend ist das gesamte Team darüber hinaus auch dem Fakultätsrechen- und Informationszentrum der Fakultät für Informatik, der Professur Künstliche Intelligenz sowie der Professur Technische Thermodynamik für die Unterstützung zur Beschaffung der verwendeten Hochleistungsrechentechnik dankbar. Einen wesentlichen Teil zur Rechnerkonfiguration hat außerdem MEGWARE Computer Chemnitz bereitgestellt.

Von der ersten Idee zur Teilnahme bis zum diesjährigen Wettkampf waren insgesamt etwa eineinhalb Jahre vergangen. "Eigentlich wollten wir schon am Wettkampf im Vorjahr teilnehmen. Da hatten wir dann aber die Anmeldefrist verpasst", erinnert sich Ronny Kramer, der zusammen mit Martin Sommer und Peter von Einsiedel, die Idee von Prof. Dr. Wolfgang Rehm, Leiter der Professur Rechenarchitektur, aufgriff und ersten Schritte zur Realisierung unternahm. Trotz der langen Vorbereitungszeit hat sich der Aufwand für die sechs Studenten gelohnt. So blickt auch René Oertel, Supervisor des Teams, zufrieden auf die vergangenen Tage zurück: "Im Ergebnis haben alle Studenten einen unvergesslichen Eindruck von einer der größten internationalen Fachmessen auf dem Gebiet des Supercomputing erhalten und den diesbezüglichen aktuellen Stand der Wissenschaft und Technik kennengelernt. Darüber hinaus konnten sie vielfältige Kontakte mit Studenten, Wissenschaftlern und Industriepartnern aus verschiedenen Ländern knüpfen. Was bleibt, sind nicht nur zahlreiche neue Erfahrungen und Fähigkeiten, die sich die Studenten in Vorbereitung und Durchführung des Wettkampfes angeeignet haben, sondern auch die Überzeugung, dass das Gebiet des Supercomputing der Innovationsmotor für viele Gebiete der Rechentechnik ist."

(Autorin: Ina Huke)

Katharina Thehos
24.06.2013

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