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Einblicke in chinesische Forschung und Kultur

Doktoranden des Internationalen Graduiertenkollegs "Materials and Concepts for Advanced Interconnects and Nanosystems" forschten in Shanghai - Sommerschule findet vom 24. bis 28. Juni 2013 statt

  • Die Arbeitsgruppe "Thin Film Lab" mit Frau Professor Xin-Ping Qu (5.v.r.) sowie den beiden deutschen Gästen Ines Hartwig (2.v.r., TU Chemnitz) und Markus Wöhrmann (3.v.r., TU Berlin). Foto: privat
  • Der Haupt-Campus Handan der Fudan-Universität wird überragt von den Guanghua-Türmen. Im Vordergrund ist eine Mao-Ze-Dong-Statue zu sehen. Foto: privat
  • Der Aufenthalt in Shanghai erlaubte den beiden Doktoranden auch Ausflüge in die Umgebung - im Bild die ruhige Stimmung im Teegarten der Nordpagode in Suzhou. Foto: privat

Das Internationale Graduiertenkolleg "Materials and Concepts for Advanced Interconnects and Nanosystems" (IRTG) soll den Weg zu Anwendungen der Nanoelektronik und Nanosysteme ebnen. Im Rahmen des IRTG arbeiten 18 deutsche und 20 chinesische Doktoranden aus Universitäten und Forschungseinrichtungen in Chemnitz, Berlin und Shanghai zusammen. Das Kolleg wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und dem Chinesischen Ministerium für Bildung gefördert und ermöglicht den Nachwuchswissenschaftlern Aufenthalte in den jeweiligen Partnerländern. Ines Hartwig von der TU Chemnitz ist gemeinsam mit ihrem Berliner Kollegen Markus Wöhrmann seit zwei Monaten an der chinisischen Fudan-Universität zu Gast, wo beide noch einen weiteren Monat Forschungsarbeit vor sich haben - für "Uni aktuell" berichtet sie von dieser internationalen Erfahrung.

Die Fudan-Universität gehört zu den angesehensten Universitäten Chinas (Platz 3 im Ranking der Chinese University Alumni Association 2013) und belegt einen Platz unter den weltweit 75 besten im Bereich Ingenieurwissenschaften (Academic Ranking of World Universities 2012). Dementsprechend hoch waren bereits im Vorfeld unsere Erwartungen - in Sachen fachlicher Erfahrungsaustausch, Kennenlernen einer kulturell bedingt grundlegend anderen Arbeitskultur und auf die Möglichkeit, Kontakte für zukünftige gemeinsame Projekte zu knüpfen.

Die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Haftfestigkeit dünner Schichten im Rahmen des Internationalen Graduiertenkollegs "Materials and Concepts for Advanced Interconnects and Nanosystems" zwischen TU Berlin, TU Chemnitz, Fudan-Universität Shanghai sowie den beiden Fraunhofer-Instituten ENAS und IZM ist Ausdruck der aktuellen Entwicklungen in der Mikroelektronik. Steigende Leistungsfähigkeit bei gleichzeitig schrumpfenden Systemabmessungen und sinkenden Produktpreisen erfordern zum einen die Integration neuer Materialien in bestehende Prozessabläufe, um die Miniaturisierung nach dem Moore`schen Gesetz voranzutreiben ("more Moore") und zum anderen die Kombination mit Konzepten wie der 3D-Integration von Bauelementen ("more than Moore").

Im Rahmen unseres zweimonatigen Forschungsaufenthaltes konnten wir sowohl Untersuchungen an temporären Klebeverbindungen von Polymerschichten mit Dicken im Mikrometerbereich durchführen, wie sie zur Handhabung dünner Substrate für die 3D-Integration benötigt werden, als auch die Haftfestigkeit neuer Materialien für die Metallisierung im Back-End-Of-Line-Bereich mit Schichtdicken im Nanometerbereich messen. Hierfür steht in der Arbeitsgruppe "Thin Film Lab" von Frau Professor Xin-Ping Qu mit einem DTS-System für 4-Punkt-Biegemessungen an Sandwichproben ein professionelles Testgerät zur Verfügung.

Natürlich nutzten wir auch die Gelegenheit, um an den Wochenenden - die die chinesischen Kollegen im Büro verbrachten - das Land und die Kultur etwas näher kennen zu lernen. Rund um das insgesamt recht westlich geprägte Shanghai bieten sich dazu zahlreiche Anlaufpunkte mit noch intakten oder wieder aufgebauten Altstädten und buddhistischen Tempeln an. Am frühen Morgen, bevor der Touristenansturm aus dem ganzen Land einsetzt, kann man hier noch den Nachhall der dem Reich der Mitte nachgesagten inneren Ruhe und der Besinnung auf das Qi spüren.

Die jährliche Sommerschule des IRTG findet vom 24. bis 28. Juni 2013 in Shanghai statt. Dazu werden weitere zehn Doktoranden aus dem Zentrum für Mikrotechnologie sowie den Instituten für Physik und Chemie der TU Chemnitz nach Shanghai fliegen und zusammen mit den chinesischen Doktoranden ihre Ergebnisse in Vorträgen vorstellen. Zudem wird auch deren zwei- bis dreimonatiger Forschungsaufenthalt für nächstes Jahr vorbereitet und festgelegt in welche Arbeitsgruppe sie thematisch am besten passen sowie welche Aufgaben sie in dieser Zeit realisieren können. Sechs chinesische Doktoranden kommen im Gegenzug Ende Juli/Anfang August für drei Monate nach Chemnitz, zwei Doktoranden sogar für sechs Monate.

(Autorin: Ines Hartwig)

Katharina Thehos
19.06.2013

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