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Eine komplexe und wandlungsfähige Beziehungsgeschichte

Prof. Dr. Tadeusz Lebioda von der Universität Wroclaw sprach an der TU über die Beziehungen zwischen Deutschland und Polen

Einen Überblick über das polnisch-deutsche Verhältnis gab am 12. Juli 2012 Prof. Dr. Tadeusz Lebioda, Prodekan für Bildung an der Universität Breslau, im Rahmen der Vorlesung "Regierungssysteme im Vergleich" von Prof. Dr. Gerd Strohmeier (Professur Europäische Regierungssysteme im Vergleich). Wie vielschichtig diese Beziehung war und ist, zeigt ein Blick in die Geschichte. So skizzierte Prof. Lebioda beispielsweise die antideutsch eingestellte politische Linie der Kommunistischen Partei Polens (KPP) nach dem Zweiten Weltkrieg.

Über das historisch vorgegebene, geteilte deutsch-deutsche Bild der Polen zwischen 1949 und 1989/90 schlug der Politikwissenschaftler eine anschauliche und nachvollziehbare Brücke (verordneter) polnisch-deutscher Gefühlswelten bis hin zur heutigen pro-deutsch eingestellten polnischen Gesellschaft. So stellte er anhand markanter Ereignisse wie beispielsweise dem Brief der polnischen Bischöfe an die Bischofskonferenz der Bundesrepublik Deutschland mit dem Ausdruck der Dialogbereitschaft und dem Versöhnungswillen aus dem Jahre 1965, bis hin zum Kniefall Willy Brandts in Warschau im Dezember 1970 das bewegte polnisch-deutsche Verhältnis dar. Unter Berücksichtigung verschiedener Einflussfaktoren, eigener Erfahrungen und gewichtiger Statistiken schuf er ein Bild der polnischen Einstellungen gegenüber den deutschen Nachbarn und wichtigstem Handelspartner Polens, das überraschend frisch und positiv wirkte. Die Ausführungen von Prof. Lebioda leiteten eine anregende Abschlussdiskussion unter den Studierenden ein.

Organisiert wurde der Gastvortrag durch die Dozentenmobilität in Rahmen des Erasmus-Programms, in dem die TU Chemnitz und die Universität Breslau seit Jahren erfolgreich kooperieren.

(Autoren: Volker Trotte und Michèle Rommer)

Katharina Thehos
13.07.2012

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