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Neuer Forschungsbau an der TU Chemnitz

Bund und Länder fördern Forschung am Standort Sachsen mit 43,6 Millionen Euro - Baubeginn für 2013 geplant

  • n.n.
    Prof. Dr. Oliver G. Schmidt (vorn), Inhaber der Professur für Materialsysteme der Nanoelektronik an der TU Chemnitz, ist Sprecher des künftigen Zentrums zur Untersuchung von anorganischen und hybriden Nanomembranen. Im neuen Gebäude soll auch ein derartiger Reinraum eingerichtet werden. Foto: Christian Schenk

Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) von Bund und Ländern hat am 29. Juni 2012 beschlossen, neun im gesamten Bundesgebiet verteilte und vom Wissenschaftsrat vorgeschlagene Forschungsbauten zu fördern. Sachsens Wissenschaftsministerin Prof. Dr. Sabine von Schorlemer freut sich besonders darüber, dass für die 2013 beginnende Förderphase auch eine Forschungsinitiative aus Sachsen Unterstützung erhält. Mit MAIN, einem "Zentrum für Materialien, Architekturen und Integration von Nanomembranen" an der Technischen Universität Chemnitz, kann nun ein vielversprechendes Vorhaben umgesetzt werden. Das Ziel des Zentrums ist es, eine neue Klasse von Nanomembran-Materialien zu entwickeln, die ein breites Anwendungspotenzial unter anderem in den Bereichen hochleistungsfähiger und ultra-schneller flexibler Elektronik, Magnetoelektronik und ultrakompakter Energiespeicher aufweisen. "Das Forschungsvorhaben an der TU Chemnitz hat eine klare Zielstellung, ist von hoher wissenschaftlicher Qualität und Relevanz und zudem interdisziplinär angelegt. Diese Faktoren überzeugten und haben die Zustimmung leicht gemacht", erklärte Sabine von Schorlemer die Entscheidung der GWK. Mit den Baumaßnahmen soll 2013 begonnen werden.

Mit dem Ja zur Förderung und einer Summe von rund 43,6 Millionen Euro steht dem Bau des neuen Gebäudes und der Umsetzung der Forschungspläne an der TU Chemnitz nichts mehr im Wege. Das zentrale Ziel, das die Wissenschaftler mit ihrem Forschungsvorhaben verfolgen wollen, ist die Verknüpfung von anwendungsnaher und Grundlagenforschung auf Feldern der Materialwissenschaften mittels einer neuen Klasse sogenannter Nanomembran-Materialien. "Die in MAIN verfolgte Thematik bietet für die TU Chemnitz die Chance, eine weitere Brücke zwischen Grundlagenforschung und technologischer Umsetzung zu spannen", so Sabine von Schorlemer. Für Prof. Dr. Arnold van Zyl, Rektor der TU Chemnitz, bedeutet die Finanzierung des neuen Forschungsbaus zugleich eine Würdigung der langjährigen Forschungsleistungen der beteiligten Wissenschaftler. "Vor wenigen Tagen erst erhielt die TU Chemnitz im Rahmen der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder eine weitreichende Förderung im Bereich der Exzellenzcluster. Nun bekommt die TU Chemnitz innerhalb der aktuellen Förderperiode von Forschungsbauten im Bundesvergleich den größten Anteil. Dieses wiederholte Bekenntnis des Bundes und der Länder unterstreicht, welchen hohen Stellenwert die Forschung an der TU Chemnitz in Deutschland hat. So können wir unser Markenzeichen `Relevante Exzellenz´ weiter ausbauen", so Arnold van Zyl.

Die transdisziplinären Forschungen innerhalb von MAIN erfolgen unter Beteiligung der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik einschließlich des Zentrums für Mikrotechnologien sowie der Fakultät für Naturwissenschaften. "Mit MAIN entsteht europaweit das erste interdisziplinäre Zentrum zur Untersuchung von anorganischen und hybriden Nanomembranen", sagt dessen Sprecher Prof. Dr. Oliver G. Schmidt, Inhaber der Professur für Materialsysteme der Nanoelektronik an der TU Chemnitz. "Diese neuartigen Materialien werden eine zentrale Rolle bei der Erschließung innovativer Anwendungsfelder in der flexiblen und dehnbaren Elektronik spielen und die Sichtbarkeit der TU Chemnitz und Sachsens in Deutschland und weit darüber hinaus stark verbessern", versichert Arnold van Zyl und ergänzt: "Die genannten Forschungsthemen führen bestehende exzellente Aktivitäten zusammen und definieren an der TU Chemnitz gleichzeitig eine neue Richtung innerhalb des Forschungsschwerpunkts `Intelligente Systeme und Werkstoffe´."

"Der neue Forschungsbau wird alle notwendigen materiellen Voraussetzungen für das Vorhaben schaffen", so Sachsens Wissenschaftsministerin. Das Gebäude wird seinen Standort auf dem Campus der Universität haben und auf 4.000 Quadratmetern Platz für etwa 100 Wissenschaftler bieten. Die Nutzung durch weitere Einrichtungen der TU Chemnitz sowie der Ausbau von Kooperationen mit außeruniversitären Instituten ist innerhalb gemeinsamer Projekte vorgesehen.

Zusatzinformation zur Förderung von Forschungsbauten an Hochschulen

Die Möglichkeit der umfangreichen Förderung von Forschungsbauten und Großgeräten an Hochschulen besteht seit der Einführung der Föderalismusreform I im Jahr 2007. Sinn und Zweck der Reform ist es, deutsche Hochschulen zusätzlich zu unterstützen, damit diese im nationalen und internationalen Wettbewerb noch erfolgreicher bestehen können. Die Fördermittel werden je zur Hälfte von Bund und Ländern getragen, die jährlich zusammen rund 600 Millionen Euro bereitstellen. Im Jahr 2013 steht die volle Fördersumme für Forschungsbauten in Höhe von 426 Millionen Euro und für Großgeräte in Höhe von 170 Millionen Euro zur Verfügung. Gefördert werden können Bauten an Hochschulen mit Investitionskosten von mehr als fünf Millionen Euro, deren Infrastruktur überwiegend der Forschung dient. Die Förderung erfolgt thematisch offen.

Weitere Informationen zum "Zentrum für Materialien, Architekturen und Integration von Nanomembranen" (MAIN) erteilt dessen Sprecher Prof. Dr. Oliver G. Schmidt, Inhaber der Professur für Materialsysteme der Nanoelektronik an der TU Chemnitz, Telefon 0371 531-33432, E-Mail oschmidt@etit.tu-chemnitz.de.

Ansprechpartner: Karltheodor Huttner, Pressesprecher des SMWK, Telefon 0351 564-6020, E-Mail presse@smwk.sachsen.de, http://www.smwk.sachsen.de, und Mario Steinebach, Pressesprecher der TU Chemnitz, Telefon 0371 531-31658, E-Mail pressestelle@tu-chemnitz.de, http://www.tu-chemnitz.de/tu/presse

Mario Steinebach
29.06.2012

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