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Daumendrücken für den Bundeswettbewerb "Jugend forscht"

Tom Hähnel tritt ab 17. Mai 2012 im Bundesfinale von Deutschlands bekanntestem Nachwuchswettbewerb mit einer elektronischen Einkaufshilfe zur Erkennung von allergenen Stoffen in Lebensmitteln an

  • Tom Hähnel schaffte mit seiner BeLL-Arbeit zum Thema "Elektronische Einkaufshilfe zur Erkennung von allergenen Stoffen in Lebensmitteln" den Sprung zum Bundesfinale von "Jugend forscht". Foto: Mario Steinebach

Acht Schüler vertreten Sachsen beim Bundesfinale von "Jugend forscht" vom 17. bis 20. Mai 2012 in Erfurt - darunter auch Tom Hähnel. Der Schüler des Chemnitzer Johannes-Kepler-Gymnasiums geht mit einer elektronischen Einkaufshilfe zur Erkennung von allergenen Stoffen in Lebensmitteln an den Start. Dieses Thema hatte er im Rahmen der Besonderen Lernleistung am Gymnasium bearbeitet. Der Schüler wurde bei seinem Projekt von Niko Sünderhauf, Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Professur Prozessautomatisierung an der TU, betreut, der sich über den Erfolg seines Schützlings sehr freut und nun fürs Bundesfinale die Daumen drückt.

Auf sein Thema kam der Gymnasiast durch die Gluten-Unverträglichkeit und die damit verbundene Stoffwechselkrankheit Zöliakie seines Bruders. "Durch die starken allergischen Reaktionen der Betroffenen, die bereits bei kleinsten Glutenspuren im Essen ausgelöst werden können, ist es wichtig, nur garantiert glutenfreie Lebensmittel zu kaufen", erklärt Hähnel. Da jedoch nur auf wenigen Lebensmitteln die Glutenfreiheit aufgeführt ist, sei der Einkauf für die Allergiker sehr schwierig. Aus diesen Gründen entwickelte der Gymnasiast ein mobiles Gerät, das den Barcode eines Lebensmittels scannt und anschließend anzeigt, ob das Produkt glutenfrei oder glutenhaltig ist. Die Arbeit umfasste auch die Entwicklung eines Computerprogramms zur Erstellung einer Datenbank für das mobile Gerät. "In einer großen Tabelle werden alle glutenfreien Produkte mit ihren Namen und Barcodes eingetragen. Das Programm stellt außerdem sehr geringe Systemvoraussetzungen an den Computer und hat auch bei enorm großen Datenbanken nur sehr kurze Ladezeiten", so der Jungforscher über die Vorteile seines Geräts. Der nächste Schritt sei neben der Entwicklung eines kleineren, mobilen Geräts die Suche nach einem Datenbankverwalter, wie beispielsweise die DZG (Deutsche Zöliakie Gesellschaft e. V.), die glutenfreie Lebensmittel bisher auf etwa 700 Seiten auflistet. "Mit minimalen Anpassungen wäre mein Gerät auch für Allergien und Lebensmittelunverträglichkeiten gegenüber anderen Inhaltsstoffen anwendbar", so Hähnel, der sich im sächsischen Landeswettbewerb von "Jugend forscht" im Fachgebiet Technik für das Bundesfinale qualifizierte. Allein für die etwa 400.000 Bürger in Deutschland, die an Zöliakie erkrankt sind, wäre dies eine enorme Erleichterung beim Einkauf.

Das Chemnitzer Kepler-Gymnasium schickt in diesem Jahr noch zwei weitere Schüler nach Erfurt: Linda Marx, die eine bisher noch nicht bekannte Tierart - nämlich die Trauermücke - entdeckte, sowie Julius Kunze, der ein Programm entwickelte, das selbst extreme Geschwindigkeiten optisch anschaulich darstellt. Der bisherige Erfolg dieses Gymnasiums veranlasste den Landeswettbewerbsleiter von "Jugend forscht", Jens Reichel, es als "Jugend forscht Schule des Jahres 2012" vorzuschlagen.

Beim 47. Bundeswettbewerb von "Jugend forscht" sind etwa 187 Jungforscher aus ganz Deutschland mit 103 Projekten vertreten. Unter dem Motto "Uns gefällt, was Du im Kopf hast!" waren Anfang des Jahres 10.914 Jugendliche in die 47. Runde von Deutschlands bekanntestem Nachwuchswettbewerb gestartet - so viele wie nie zuvor. Dass das von der TU Chemnitz betreute Projekt zu den deutschlandweiten Finalisten zählt, bestärkt die Universität darin, derartige Schulkooperationen noch auszubauen: "Uns liegt sehr viel daran, talentierte Schüler zu unterstützen, sie möglichst in Sachsen zu halten und auch für naturwissenschaftliche und technische Studiengänge an unserer Universität zu begeistern", sagt Prof. Dr. Christoph Fasbender, Prorektor für Lehre, Studium und Weiterbildung der Technischen Universität Chemnitz. Er wünscht den Schülern und dem Kepler-Gymnasium in Erfurt viel Erfolg. Übrigens: 2010 zählte bereits der Keplerianer Andreas Lang, der von Medieninformatikern der TU betreut wurde, zu den Bundessiegern von "Jugend forscht".

Weitere Informationen: http://www.jugend-forscht.de

Mario Steinebach
04.05.2012

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