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"Ein Elektroauto ist nur so sauber, wie der Strom, der es antreibt"

Kinder-Uni Chemnitz: Prof. Dr. Thomas von Unwerth unternahm mit 700 kleinen und großen Zuschauern eine Autoreise in die Zukunft

  • Prof. Dr. Thomas von Unwerth, Inhaber der Professur Alternative Fahrzeugantriebe an der TU Chemnitz, erläuterte den Juniorstudenten viele Aspekte rund um das Auto der Zukunft. Foto: Mario Steinebach
  • Zwei Studenten vom Team "Fortis Saxonia" erklärten bereits vor Beginn der Vorlesung einigen Juniorstudenten, wie eine Brennstoffzelle dieses an der TU gebaute Ökomobil antreibt. Die neunjährige Sarah Stephani aus Chemnitz durfte sogar im Cockpit Platz nehmen. Foto: Mario Steinebach
  • Bedrohlich: Ein Auto erzeugt beim Verbrauch von einem Liter Kraftstoff etwa 1.200 Liter Abgase. Das hat viele Kinder im Hörsaal überrascht. Foto: Mario Steinebach
  • Wie funktioniert eine Brennstoffzelle? Neun Juniorstudenten halfen Prof. von Unwerth bei der anschaulichen Erklärung. Zwei Kinder hielten die halbdurchlässige Membran, andere symbolisierten Ladungsträger oder den Katalysator. Foto: Mario Steinebach
  • Auf los geht´s los: Prof. von Unwerth schickt seine "Ladungsträger" auf die Reise in Richtung Membran. Nicht alle werden den "wartenden" Sauerstoff auf der anderen Seite erreichen. Foto: Mario Steinebach
  • Vladimir Buday von der Professur Alternative Fahrzeugantriebe der TU Chemnitz zeigt, wie Wasserstoff aus Wasser gewonnen und wie damit elektrischer Strom erzeugt werden kann, um letztendlich ein Fahrzeug anzutreiben. Und damit alle Kinder den Versuch beobachten können, wurde das Experiment gefilmt und auf zwei große Leinwände übertragen. Foto: Mario Steinebach
  • Mit grünen und roten Karten konnten die Kinder auf Fragen des Professors antworten. Foto: Mario Steinebach
  • Nach der Vorlesung war das Ökomobil "Sax 2" vom Team "Fortis Saxonia" dicht umlagert. Viele Kinder wollten in das Innere des Brennstoffzellen-Fahrzeuges blicken, und fragten den beiden Studenten, die das Auto vorstellten, Löcher in den Bauch. Foto: Mario Steinebach

"So viele Studenten vor mir hatte ich bisher selten", freute sich Prof. Dr. Thomas von Unwerth, Inhaber der Professur Alternative Fahrzeugantriebe an der Technischen Universität Chemnitz. Kein Wunder, denn in der Kinder-Uni Chemnitz drehte sich am 27. November 2011 alles um die spannende Frage "Fahren Autos in Zukunft ohne Benzin?". Und dieses Thema zog Jungen und Mädchen, aber auch deren Eltern und Großeltern, gleichermaßen an. Fast bis auf den letzten Platz war der größte Hörsaal der Universität gefüllt. Und alle staunten über so manche Autovision, wobei einige der auf der Leinwand gezeigten Kraftpakete mehr der Phantasie der Filmemacher von "Transformers", "Das fünfte Element" und "Zurück in die Zukunft" entsprangen.

Realistischer waren hingegen die Zahlen, die von Unwerth am Anfang der Vorlesung nannte. Zum Beispiel, dass ein Auto, das einen Liter flüssigen Kraftstoff verbraucht, in dieser Zeit etwa 1.200 Liter Kohlendioxid ausstößt, was letztendlich zu ärgerlichen Klimaveränderungen führt. Und da das Erdöl auf der Erde immer knapper und damit teurer wird, suchen Automobilkonzerne weltweit nach Alternativen. Eine davon ist das Elektroauto. Auf die Frage, was man dafür braucht, hatten die Kinder im Hörsaal schnell die Antwort parat: einen Elektromotor, eine aufladbare Batterie, ein Ladegerät und natürlich Strom aus der Steckdose. "Aber ein Elektroauto ist nur so sauber, wie der Strom, der es antreibt", gab von Unwerth zu bedenken. Die saubere Stromerzeugung aus Wind, Wasser und Sonne stehe dabei der Stromgewinnung aus Kohle, Erdgas und Kernenergie entgegen.

Ein Auto kann jedoch auch mit Wasserstoff angetrieben werden. Neun freiwillige Juniorstudenten halfen dem Uni-Professor, um in einem großen Versuch sehr anschaulich darzustellen, wie eine Brennstoffzelle funktioniert. Dafür gab es im Anschluss jede Menge Beifall. Im Gepäck hatten von Unwerth und sein Team auch noch mehrere Experimente. Für eine echte Brennstoffzelle erzeugten sie beispielsweise Wasserstoff aus Wasser und zeigten, wie damit elektrischer Strom erzeugt werden kann, um ein Fahrzeug anzutreiben.

Alternative Fahrzeugantriebe verändern aber auch die Gewohnheiten im automobilen Alltag. Das dürften alle Kinder im Vortrag erkannt haben. Mit einer Kraftstofffüllung fahren Autos heute schon mehr als 1.000 Kilometer. Mit Wasserstoff angetriebene Fahrzeuge kommen nur etwa 600 Kilometer weit. Und ein Elektroauto muss oft bereits nach 100 Kilometern an die Ladestation und muss dort bis zu zehn Stunden bleiben, bis der Akku wieder voll ist. "Gegenüber dem wenige Minuten in Anspruch nehmenden Tankvorgang an der Diesel-, Benzin- oder Wasserstoff-Zapfsäule ist dies natürlich ein gewaltiger Unterschied", sagte von Unwerth. Doch jedes Auto hat seine Vorzüge und seine Nachteile.

Nach der Vorlesung konnten interessierte Kinder und Eltern noch mit dem Referenten und seinen Helfern ins Gespräch kommen. Auch vom Studententeam "Fortis Saxonia" ließen sich viele den Brennstoffzellenantrieb des preisgekrönten Mobils "Sax 2" erklären.

Homepage der Kinder-Uni: http://www.tu-chemnitz.de/kinderuni

Kontakt: Anja Schanze, Telefon 0371 531-13300, E-Mail kinderuni@tu-chemnitz.de

Mario Steinebach
27.11.2011

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