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Der große Umzug von Ost nach West hat begonnen

Der erste Bauabschnitt beim Umbau und der Sanierung des Adolf-Ferdinand-Weinhold-Baus ist abgeschlossen

  • Der Weinhold-Bau erhält auch eine neue Fassade. Die bisherige Glas-Aluminium-Konstruktion an der Nordseite und die ungedämmten Betonelemente im Süden werden durch Betonsandwichelemente ersetzt, wodurch eine gute thermische Isolation des Gebäudes bewirkt wird. Foto: Mario Steinebach
  • An der Größe der Büros und an der guten Aussicht auf das Erzgebirge - zumindest in den oberen Etagen - hat sich nichts geändert. Foto: Mario Steinebach
  • In die neuen Praktikums- und Laborräume wird erst so nach und nach Leben einziehen. Foto: Mario Steinebach
  • Im obersten Geschoss befindet sich die Technik, unter anderem die Lüftungsanlagen. Foto: Mario Steinebach
  • Im neuen Treppenhaus dominieren die Farben Schwarz und Grau. Foto: Mario Steinebach
  • Während der hintere Gebäudeteil fast vollständig saniert ist, ziehen die Bauarbeiter in den vorderen Teil erst im vierten Quartal 2011 ein. Foto: Mario Steinebach
  • Die Bildmontage zeigt, wie der östliche Gebäudeteil des Weinholdbaus durch ein repräsentatives Foyer erschlossen wird. Dieser Verbindungsbau entsteht im zweiten Bauabschnitt und enthält neben Hörsälen auch Computerpools und Lehrkabinette. Grafik: Marc-Oliver Winkel

Für die Mitarbeiter der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik bedeuten die Sommermonate viel Arbeit und häufig auch keinen Urlaub im August und September dieses Jahres. Grund dafür ist, dass die meisten von ihnen nun vom unsanierten Gebäudeteil des Weinhold-Baus an der Reichenhainer Straße in die umgebaute und sanierte westliche Gebäudehälfte umziehen. Ein Teil der Professuren wird ab September ein Ausweichquartier im Pegasus-Center beziehen, bis auch der zweite Bauabschnitt in gut zwei Jahren bezugsfertig sein wird. "Hunderte Kisten, Büromöbel und Geräte müssen transportiert werden. Ein Chemnitzer Umzugsunternehmen wird hierfür etwa fünf Wochen im Einsatz sein", berichtet Dr. Klaus Kölbel, Dezernent für Bauwesen und Technik an der TU. Nach dem kompletten Umbau, der voraussichtlich im August 2013 beendet sein wird, werden neben der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik auch Teile der Fakultäten für Maschinenbau und Wirtschaftswissenschaften dort untergebracht sein.

Das Gebäude mit einer Gesamtlänge von 170 Metern und einer Tiefe von 20 Metern, welches Anfang der 1970er Jahre als Lehr- und Forschungsgebäude für Automatisierungstechnik errichtet wurde, verfügte neben dem für die Lehre genutzten Erdgeschoss über sechs Vollgeschosse. "Im Rahmen des Umbaus, der im Dezember 2009 begann, werden die beiden oberen Etagen zurückgebaut. Anschließend wird dann ein Technikgeschoss, in dem sich zum Beispiel die Lüftungsanlagen befinden, in der halben Gebäudetiefe aufgesetzt. Die Höhe des Gebäudes wird so um ein Stockwerk reduziert", berichtet der Baudezernent.

Im sanierten westlichen Gebäudeteil stehen bereits jetzt neue Labore mit zeitgemäßer technischer Ausstattung zur Verfügung. "Der sanierte und umgestaltete Weinhold-Bau bietet den Wissenschaftlern und Studenten ausgezeichnete Voraussetzungen für Forschung und Lehre", sagt Prof. Dr. Gangolf Hirtz, Inhaber der Professur Digital- und Schaltungstechnik sowie Fakultätsbeauftragter für diese Baumaßnahme, und fügt hinzu. "Neben den technischen Rahmenbedingungen führte auch das marode Ambiente des unsanierten Weinhold-Baus bei externen Besuchern häufig zu einem merklichen Stirnrunzeln. Mit der Übergabe des sanierten Gebäudes erhält die Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik nunmehr eine zeitgemäße Visitenkarte."

Nach dem Abschluss des Umzuges werden die Arbeiten im zweiten Bauabschnitt in der östlichen Gebäudehälfte beginnen, erklärt der Bauherr, der Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB). Ab August 2013 stehen auf einer Hauptnutzfläche von etwa 13.000 Quadratmetern neben 90 neuen Laboren und 144 Büros, zwei moderne Hörsäle, 14 Seminarräume und acht Sprachkabinette zur Verfügung. Die Anforderungen an den Brandschutz werden im gesamten Haus durch eine Vielzahl baulicher Maßnahmen, u.a. durch den Einbau einer Sprinkleranlage und von drei zusätzlichen Treppenhäusern, erfüllt.

Die Verbindung zu dem bereits in den 1960-er Jahren errichteten Christian-Moritz-Rühlmann-Bau erfolgte über einen Gebäudeteil, welcher zwei Hörsäle an der Reichenhainer Straße beherbergt. Dieser Verbindungsbau wird im zweiten Bauabschnitt an gleicher Stelle durch einen Neubau ersetzt, der neben Hörsälen, Computerpools und Lehrkabinetten auch den neuen Eingangsbereich erhält. Damit wird der Weinholdbau durch ein repräsentatives Foyer erschlossen, das sich dann genau gegenüber der Mensa befindet.

Gefördert wird dieses Vorhaben aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und des Freistaates Sachsens. Insgesamt stehen für die Baumaßnahme etwa 50 Millionen Euro zur Verfügung.

Benannt ist das Gebäude nach dem Physiker und Chemiker Adolf Ferdinand Weinhold (1841-1917) aus Zwenkau, der 1861 bis 1912 an der Vorläufereinrichtung der TU in Chemnitz wirkte und den Aufbau einer elektrotechnischen Abteilung initiierte. Er beschrieb den Effekt der "Vakuum-Mantelflasche zu Laborzwecken" und gilt damit als der eigentliche Erfinder der Thermoskanne. 1986 erhielt das Gebäude seinen Namen.

Übrigens: Wer mehr über die bauliche Entwicklung der TU Chemnitz erfahren möchte, dem sei das Kapitel "Alte Gemäuer und futuristische Bauten - wo die Universität zu Hause ist" in "175 - Das etwas andere Jubiläumsbuch", welches zum 175-jährigen Bestehen der TU Chemnitz erschienen ist, empfohlen. Hier finden sich auch weitere Informationen über Weinhold. Das Buch ist unter anderem in der Buchhandlung "Universitas" in der Mensa und im Uni-Shop im Böttcher-Bau erhältlich.

Mario Steinebach
08.08.2011

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