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Industriearchäologie und Photographie

Romanistin Prof. Dr. Ulrike Brummert referiert am 30. Juni 2011 ab 18 Uhr im Chemnitzer Industriemuseum über das Projekt "plaue. bestand im wandel"

  • Die ehemalige Baumwollspinnerei im Flöhaer Ortsteil Plaue war Gegenstand eines studentischen Forschungsprojektes an der Professur Romanische Kulturwissenschaft. Foto: Lars Strobel

Mit der historischen und visuellen Darstellung der ehemaligen Baumwollspinnerei im Flöhaer Ortsteil Plaue befassten sich von 2004 bis 2006 Studierende der Techischen Universität Chemnitz aus den Fachbereichen Geschichte, Medienkommunikation und Europastudien, der Viadrina Universität Frankfurt/Oder sowie der Andrássy Universität Budapest. Sie beleuchteten die sächsische Industrialisierungsgeschichte am Beispiel des baumwollverarbeitenden Gewerbes und die Werksgeschichte der "Alten Baumwolle". Unter Berücksichtigung historischer Gegebenheiten Sachsens im 19. und 20. Jahrhundert entstand ein Ausstellungskatalog mit vielen Fotos und Aufsätzen, die an die Industrielle Revolution sowie an die vergangene Identität bzw. das Leben der Arbeiter vor 1945 und der Werktätigen in der DDR erinnern.

Auf dieses Projekt geht Prof. Dr. Ulrike Brummert, Inhaberin der Professur Romanische Kulturwissenschaft der TU Chemnitz, noch einmal am 30. Juni 2011 im Chemnitzer Industriemuseum ein. Dort beginnt um 18 Uhr ihr Vortrag zum Thema "Industriearchäologie und Photographie". Brummert versteht die Fotografie "als sachliche Dienerin der Industriearchäologie". "Zuweilen bringt sie in ihren Klischees Unsägliches hervor", sagt die Romanistin. "In Flöha lag nach der Schließung der Baumwollspinnerei ein riesenhafter Baukörper dahingestreckt, der einst das Zentrum des Ortes bildete. Die plötzlich eingetretene Stille in den imposanten Monumenten lässt deren sakralen Charakter zu Tage treten. Die entkernten Produktionshallen erinnern mit ihren tragenden Säulen an griechische Tempel, die Rundbogenfenster wecken Reminiszenzen an romanische Hallenbasiliken und auch das maurische Erbe entblößt sich behutsam. Einer mittelalterlichen Trutzburg gleich, fordert der Komplex Transformation und Umnutzung, die teilweise schon realisiert wurden", sagt Brummert.

Ihr Vortrag findet im Rahmen der Sonderausstellung "Wissen, was gut ist - 175 Jahre TU Chemnitz" statt. Der Eintritt ist frei. Die Sonderausstellung ist an diesem Tag bis 18 Uhr geöffnet.

Stichwort: Die ehemalige Baumwollspinnerei in Flöha

Die "Alte Baumwolle" steht stellvertretend für eine Vielzahl von Fabriken aus der Epoche der Industrialisierung in Sachsen, sie ist ein Ort der kollektiven Erinnerung und gilt als eine der historisch bedeutendsten Spinnereien der sächsischen Industriegeschichte, sie besticht durch ihre Beständigkeit der Produktion von 1809 bis 1994. Mit dem Einzug der Kreissparkasse im Dezember 2005 begann die Wiederbelebung der Industriebrache und wurde mit Eröffnung der Stadtbibliothek fortgesetzt.

Bibliografische Angaben des Ausstellungskataloges: Brummert, Ulrike; Fanghänel, Christian; Geißler, Steffen; Strobel, Lars (Hrsg.): Plaue. bestand im wandel, Chemnitz 2006, 150 Seiten, ISBN-10: 3-00-019781-8 / ISBN-13: 978-3-00-019781-9, Preis: 7 Euro.

Weitere Informationen erteilt Prof. Dr. Ulrike Brummert, Telefon 0371 531-34902, E-Mail ulrike.brummert@phil.tu-chemnitz.de

Mario Steinebach
22.06.2011

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