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Die Kathedrale von Reims und der 19. September 1914

Am 19. September 2014 sprechen Prof. Ulrike Brummert und Martin Bauch von der TU Chemnitz in den Kunstsammlungen über die Kathedrale von Reims als europäischer Gedächtnisort

  • Martin Bauch und Prof. Ulrike Brummert stellen sich in den Kunstsammlungen der Frage "Hat die Kathedrale von Reims mit ihrer wechselvollen Geschichte das Potenzial zu einem europäischen Gedächtnisort?". Foto links: Projekt 14-18 WAR WAS; Foto rechts: Eichenspinner Verlag

In den frühen Morgenstunden des 19. September 1914 wird das Feuer auf die Kathedrale von Reims eröffnet. Sie gerät unter Dauerbeschuss deutscher Artillerie, geht in Brand auf, die jahrhundertealten Glasfenster zerspringen, der hölzerne Dachstuhl entzündet sich. Bis 1918 sind Kathedrale und Stadt unaufhörlich deutschen Angriffen ausgesetzt. Die Kunstsammlungen Chemnitz präsentierten vom 24. November 2013 bis zum 9. Februar 2014 die Exposition „IMI KNOEBEL – Fenster für die Kathedrale von Reims“. Imi Knoebel erhielt 2008 durch das französische Ministerium für Kultur und Kommunikation den Auftrag, sechs Fenster mit den Maßen von je 10,30 mal 2,50 Meter für die nördliche und südliche Apsis der Kathedrale von Reims zu gestalten. Knoebel ließ sich von seiner Messerschnitt-Serie Rot Gelb Blau (1977–1980) inspirieren. 2011 weihte Frédéric Mitterrand, damaliger Minister für Kultur und Kommunikation, die Fenster ein. Die Kathedrale von Reims erlangte in Frankreich als Krönungsstätte französischer Herrscher große historische Bedeutung. Seit der starken Beschädigung im Ersten Weltkrieg galt sie als Symbol der französischen Gegnerschaft gegenüber Deutschland. Am 8. Juli 1962 trafen sich Konrad Adenauer, Kanzler der Bundesrepublik Deutschland, und Charles de Gaulle, Staatspräsident der Republik Frankreich, versöhnlich in der Kathedrale. Zum 50. Jahrestag der Aussöhnung 2012 wiederholten Kanzlerin Angela Merkel und der französische Staatspräsident François Hollande diese freundschaftliche Geste. Als neu gewonnenes Wahrzeichen der deutsch-französischen Freundschaft erhielt die Kathedrale 2011 mit der Gestaltung der Fenster durch einen deutschen Künstler nicht nur politisch, sondern auch künstlerisch enorme Symbolkraft.

Prof. Ulrike Brummert, docteur d`Etat, Inhaberin der Professur Romanische Kulturwissenschaft der Technischen Universität Chemnitz, und Martin Bauch, Vorsitzender der Deutsch-Französischen Gesellschaft Chemnitz e.V., stellen sich am Freitag, dem 19. September 2014, um 18.30 Uhr der Frage: Hat die Kathedrale von Reims mit ihrer wechselvollen Geschichte das Potenzial zu einem europäischen Gedächtnisort? Der Vortrag, der mit einer Überblicksdarstellung beginnt, findet in den Kunstsammlungen Chemnitz am Theaterplatz statt.

(Quelle: Pressemitteilung der Kunstsammlungen Chemnitz)

Katharina Thehos
12.09.2014

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