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"Bleiben Sie uns treu!"

Festredner Prof. Dr. Andreas Schmalfuß gab Absolventen der TU, die feierlich verabschiedet wurden, Ratschläge für die Zukunft - Beim Sektempfang erinnerten sich viele gern an ihr Studium zurück

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Mehr als 200 Absolventen kehrten noch einmal in den größten Hörsaal der Uni zurück, erhielten hier so manchen guten Rat - wie von Prof. Dr. Andreas Schmalfuß, Vizepräsident des Sächsischen Landtages -, erlebten die Übergabe der Commerzbankdissertationspreise und erhielten selbst Absolventenurkunden, Erinnerungsgeschenke und Rosen zum Abschied, der keiner sein soll. Fotos: Mario Steinebach

"Gehen Sie mit Leidenschaft an Ihre künftigen Aufgaben im Beruf heran! Lernen Sie ständig dazu, damit Sie eines Tages nicht zu den Unwissenden gehören! Gehen Sie Risiken ein - wer kann, sollte sich selbständig machen - natürlich im Freistaat Sachsen!" Diese und weitere Botschaften gab Prof. Dr. Andreas Schmalfuß, Vizepräsident des Sächsischen Landtages, in seinem Festvortrag bei der Feierlichen Absolventenverabschiedung am 17. April 2010 vielen im Auditorium maximum mit auf den Weg. Schmalfuß, der vor 16 Jahren an der TU sein Studium der Wirtschaftswissenschaften erfolgreich abschloss und nach seiner Promotion eine beeindruckende Karriere machte, verdeutlichte, wie wichtig es unserer Gesellschaft ist, das Kapital Wissen richtig einzusetzen und Talente zu fördern. Insbesondere Sachsen sei auf die Kreativität und den Forscherdrang der jungen Generation angewiesen. Den Absolventen riet er, künftig den Kontakt zu ihrer Universität nicht abreißen zu lassen und ging deshalb mit gutem Vorbild voran, denn Schmalfuß erklärte am Ende seines Festvortrages, dass er Mitglied der Freundesgesellschaft der TU Chemnitz werden möchte. Er forderte die Zuhörer auf, es ihm gleich zu tun.

Mehr als 200 der etwa 600 Absolventen des Sommersemesters 2009 und des Wintersemesters 2009/2010 waren an diesem Tag der Einladung ins Hörsaalgebäude gefolgt. Die meisten wurden begleitet von ihren Eltern, Großeltern, Ehepartnern und Freunden. Die feierliche Atmosphäre kam sehr gut an. Der Einzug des Senats, die Ansprachen des Rektors, Prof. Dr. Klaus-Jürgen Matthes, und des Geschäftsführers der Chemnitzer Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft, Ulrich Geissler, sowie des Vorsitzenden der Freundesgesellschaft der TU und früheren Chemnitzer Oberbürgermeisters, Dr. Peter Seifert, bewegten viele im Hörsaal. Und die Übergabe der Absolventenurkunden, der Erinnerungsgeschenke und der Rosen durch den Rektor, die Dekane und den Vorsitzenden der Freundesgesellschaft wurde begleitet von einem Blitzlichtgewitter. Das Collegium musicum der TU Chemnitz e.V., dirigiert von David Marlow, umrahmte die Veranstaltung musikalisch und erhielt dafür viel Beifall. Jede Menge Applaus und eine begehrte Auszeichnung erhielten Dr. Daniel Lehmann und Dr. Thomas Schäfer. Für ihre hervorragenden Doktorarbeiten wurden sie mit Commerzbank-Dissertationspreisen geehrt, die Thomas Bankowski, Leiter Firmenkundengeschäft Südwestsachsen der Commerzbank AG Mitteldeutschland, übergab.

Vor Beginn der Feierlichen Absolventenverabschiedung und danach beim Sektempfang hörte man oft, dass sich die meisten freuten, noch einmal an ihrer alten Uni Kommilitonen zu treffen. Tilo Poller absolvierte an der TU sein Diplom in Mikrotechnik und Mechatronik. "Ich bin heute hier, um eine schöne feierliche Verabschiedung zu erleben", sagte der Dilpom-Ingenieur und bleibt, weil es an der Uni so schön ist, auch gleich noch etwas länger. Denn an der Professur Leistungselektronik und elektromagnetische Verträglichkeit hat er nun eine Promotionsstelle. Hier schätze er die Atmosphäre an der TU und im Kollegenkreis sowie die Fachkompetenz seines Doktorvaters. Ebenfalls unter dem Dach seiner Uni kam Tobias Fischer unter. Der Diplom-Ingenieur studierte Elektrotechnik und arbeitet nun noch bis mindestens 2012 im Zentrum für Mikrotechnologie. Zur Verabschiedung kam er, weil er sehen wollte, wer sonst noch fertig geworden ist und weil so ein Abschluss natürlich auch etwas sei, auf das man stolz sein kann.

Mandy Schütze, Diplom-Kauffrau, kam ganz allein zur Feier. "Es hatte leider niemand Zeit, mich zu begleiten, aber ich finde es schön, den Abschluss in einem feierlichen Akt statt nur per Post zu erhalten." Bekannte habe sie schon einige getroffen und später am Tag gebe es noch ein Treffen mit ehemaligen Kommilitonen. Nach ihrem BWL-Studium kam sie in einer Personalberatung unter. Die Uni vermisse sie nun schon manchmal, denn das Berufsleben sei einfach härter. Benjamin Lummer behält da einfach einen Fuß in der Uni-Tür. Der Magister-Absolvent hat Politikwissenschaften, Soziologie und Amerikanistik studiert und ist heute als freier Journalist in Chemnitz tätig. An der Professur Internationale Politik hat er allerdings zwei Lehraufträge inne, die ihm die Nähe zum Campus noch ein wenig erhalten.

Ziemlich weit weg von Hörsaal und Mensa lebt inzwischen Melanie Preisner. Die Magistra studierte Interkulturelle Kommunikation und Betriebswirtschaftslehre und arbeitet nun in Berlin bei einer Firma im Kultur- und Veranstaltungsmanagement. "Ich hatte an der TU eine super Uni-Zeit", erzählt sie, "aber hier leben und arbeiten wollte ich nicht. Meine Chemnitzer Zeit verbrachte ich viel mit meinen Freunden, die meisten sind mittlerweile aber nicht mehr hier." Ebenfalls aus der Bundeshauptstadt kam Diplom-Volkswirt Benedikt Habbel. "Ich bin extra mit meinen Eltern angereist", sagt er. "Ich hatte hier sechs schöne Jahre und die Verabschiedung finde ich sehr gut, so etwas gibt es an anderen Unis meist nicht." Heute arbeitet der Absolvent in einer Unternehmensberatung und versucht dort, Dienstleister von den Vorzügen des neuen Personalausweises zu überzeugen, der im kommenden November eingeführt wird.

Noch unschlüssig über ihre Zukunft ist Dina Khokhleva. Die Master-Absolventin der Interkulturellen Kommunikation lebt noch in Chemnitz und ist derzeit auf Jobsuche. "Ich bin jedoch offen für ganz Deutschland", sagt sie. Zur feierlichen Verabschiedung kam sie, weil man dort auch Studienfreunde wiedertreffen könne, die es ebenso ins Land hinaus gezogen hat - und natürlich auch, um ein bisschen zu feiern.

Sicher ist, dass die TU Chemnitz auch künftig ihren Absolventen persönlich "Auf Wiedersehen" sagen wird. Die nächste feierliche Verabschiedung ist am 7. Mai 2011 vorgesehen, dann findet auch das nächste Alumni-Treffen statt. Laut Aussage des Rektors gebe es insbesondere in der Festwoche vom 2. bis zum 7. Mai 2011 viele Gelegenheiten, mit ehemaligen Kommilitonen und Dozenten zu feiern und die 175-jährige Geschichte der TU Chemnitz noch einmal Revue passieren zu lassen. "Bleiben Sie uns treu!" - diesen Satz hörten die Absolventen an diesem Tag von jedem Redner. Treu als Absolvent, als Student im Rahmen eines weiterführenden Studiums, als Einwohner von Chemnitz oder des Freistaates Sachsen, als Mitglied der Freundesgesellschaft der Uni. Doch um diese Treue zu erhalten, ist vieles notwendig und reicht von attraktiven Jobs über passende Bildungsangebote bis hin zu einer lebendigen Absolventenbewegung.

Wer weiterhin den Kontakt zur TU Chemnitz sucht, sollte sich in die Absolventen-Datenbank eintragen: http://www.tu-chemnitz.de/tu/alumni/

Die Gesellschaft der Freunde der TU Chemnitz präsentiert sich unter http://www.tu-chemnitz.de/tu/freunde/

(Autoren: Michael Chlebusch & Mario Steinebach)

Mario Steinebach
17.04.2010

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