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Sensortechnik im Aufwind

Fiber-Check von der TU Chemnitz gewinnt beim futureSAX Businessplanwettbewerb 2010

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Das Team Fiber-Check: Christoph Dehnhardt, Marco Dienel, Tobias Meyhöfer, Michael Heinrich und Peter Wolf (v.l.) Foto: Steffen Giersch

Innovation, unternehmerische Kreativität und ein hohes wirtschaftliches Entwicklungspotential sind die entscheidenden Kriterien im Wettbewerb futureSAX 2010. Insgesamt 106 Teams hatten sich mit ihren Geschäftsideen in der Phase I beworben. In der Kategorie Technologie setzte sich das Chemnitzer Team Fiber-Check gegen weitere 19 Konzepte erfolgreich durch. Der zweite Platz ging an das Freiberger Team TecGla, das ebenfalls von dem Gründernetzwerk Saxeed betreut wird. Damit hat Saxeed erstmalig die beiden ersten Plätze aus der Kategorie Technologie unterstützt.

Das junge Forscherteam Fiber-Check entwickelte an den Professuren Mikrosystem- und Gerätetechnik, Schaltkreis- und Systementwurf sowie Strukturleichtbau und Kunststoffverarbeitung der TU Chemnitz neuartige und kostengünstige Sensorsysteme zur Überwachung von hoch belasteten Rotorblättern an Windkraftanlagen.

Mit den steigenden Anforderungen an Effizienz und Wirtschaftlichkeit von Windkraftanlagen nehmen Fläche und Länge von Rotorblättern zu, aktuelle Modelle messen mehr als 60 Meter und wiegen 15 Tonnen. Auf die Bauteile aus Faserkunststoffverbunden wirken permanent hohe Windlasten und Rotationskräfte, die das Material stark beanspruchen. Dies kann zu Schäden im Rotorblatt führen, deren Reparatur sehr aufwändig ist. Dabei ist die Wartung und Reparatur in 100 Meter Höhe bei schlechten Wetterverhältnissen teilweise nicht möglich, was eine Verlängerung von Stillstandszeiten und hohe Ertragsausfälle mit sich führt; bei Offshore- Anlagen auf hoher See ist diese Problematik besonders relevant.

Das neuartige Sensorsystem "Fiber-Check" stellt eine kostengünstige und einfache Lösung dar: Es überwacht das Rotorblatt auf Schäden in der Materialstruktur in Echtzeit und erkennt diese bereits in ihrer Entstehung. Durch die permanente Kontrolle der Bauteilstruktur und die Fernübermittlung der daraus gewonnenen Daten können Wartungsfirmen frühzeitig reagieren und gemessene Schäden frühzeitig reparieren, bevor eine größere Störung an der Windkraftanlage auftritt. Zusätzlich können die Messdaten für die automatische Verstellung des optimalen Rotorblatt-Einstellwinkels und für die Erkennung von Eisansatz an der Rotorblatt-Oberfläche genutzt werden - das führt zu Ertragssteigerungen.

"Auf dem Markt ist derzeit kein vergleichbares Überwachungssystem verfügbar", sagt Tobias Meyhöfer, Projektleiter Fiber-Check. Der erste Prototyp wird noch dieses Jahr entwickelt. Mit der Unterstützung von dem Gründernetzwerk Saxeed wird eine Ausgründung für das Jahr 2011 vorbereitet.

futureSAX startete im Jahr 2002 unter Schirmherrschaft des Sächsischen Staatsministers für Wirtschaft und Arbeit als branchenoffener Businessplan-Wettbewerb. Heute ist futureSAX das Sächsische Existenzgründernetzwerk für technologieorientierte Gründer und junge Wachstumsunternehmer.

Kontakt: Tobias Meyhöfer, Projektleitung Fiber-Check, Gründerberater SAXEED, Telefon 0371 531- 37413, E-Mail tobias.meyhoefer@wirtschaft.tu-chemnitz.de

Katharina Thehos
21.01.2010

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