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Aufgeräumt im Heckert

Medienkommunikationsstudenten lernen ihre Stadt kennen und berichten darüber: Heute unternehmen Claudia Küchler, Dana Ott, Melanie Poser und Franziska Kurz eine Tour durch einen Stadtteil im Süden

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Fotos: Franziska Kurz

Innerhalb eines gemeinsamen Projektes der Professur Medienkommunikation und der Pressestelle der TU Chemnitz entstanden im vergangenen Semester Texte und Fotos von und über Chemnitz. Studierende des Studienganges Medienkommunikation lernten abei ihren Studienort Chemnitz besser kennen und berichten darüber. Beispielsweise geben sie Tipps für Ausflüge oder unternehmen eine Zeitreise in die Historie der Stadt. Die meisten der im Projekt erarbeiteten Beiträge werden in loser Folge in "Uni aktuell" veröffentlicht. Heute unternehmen Claudia Küchler, Dana Ott, Melanie Poser und Franziska Kurz eine Tour durch ein - wie sie selbst sagen - "schönes Fleckchen Chemnitz".

"Woher kommst du?" - "Aus dem Heckert!" Ein leichtes Stirnrunzeln des Gegenübers wird sichtbar - nicht verwunderlich, denn fällt der Name "Heckert", denken noch immer viele unwillkürlich an graue Betonklötze, deren bröckelnde Außenwände mit lieblosen Graffiti aus den 90ern verziert sind. Das 1974 realisierte Großprojekt "Wohngebiet Fritz Heckert" bot 90.000 DDR-Bürgern Lebens- und Arbeitsraum. Viel Platz für künstlerische Landschaftsgestaltung und schöne Architektur blieb dabei nicht.

Modern, kulturell und lebensfroh - so zeigt sich das Heckert-Gebiet heute nach elf Jahren Rückbau und Umgestaltung. Nach der Wende wurden die grauen Plattenbauten saniert, Eigenheime entstanden, großzügige Grünflächen wurden angelegt, um für Groß und Klein Lebensqualität sicherzustellen. Weg vom Großstadttrubel und doch mittendrin: Im Heckert gibt es alles, was das Chemnitzer Herz begehrt, angefangen von idyllischer Natur bis hin zu modernen Sport- und Freizeiteinrichtungen.

"Wohngebiet Fritz Heckert" - das sind heute die Stadtteile Hutholz, Morgenleite, Markersdorf, Helbersdorf und Kappel, die auf der Fläche der ehemals zweitgrößten Plattenbausiedlung der DDR heute nur noch von etwa 40.000 Chemnitzern bevölkert werden. Der große Wegzug zu Beginn der 90er Jahre erforderte Rück- und Umbau. Viele Wohnblöcke wurden abgerissen, an deren Stelle heute moderne Eigenheime stehen. Aus eintönigen Betonklötzen, die zum Teil zehn und mehr Etagen hatten, wurden attraktive Eigentumswohnungen errichtet, deren Architektur und Technologie niveauvoll und individuell sind.

Ein Blick auf die neu gestalteten Wohnflächen im Heckert-Gebiet zeigt eine weitere positive Entwicklung: Es grünt im Chemnitzer Süden. Wo noch vor zehn Jahren "grau an grau" die Landschaft dominierte, wird jetzt der Blick frei auf die herrliche Natur von Neukirchen und Klaffenbach, können nun frisch angelegte Rasen- und Parkflächen für Spaziergänge, Wanderungen oder Fahrradtouren genutzt werden. So gelangt man beispielsweise innerhalb kürzester Zeit von der Marie-Tilch-Straße nach Neukirchen, das für seine "Kulturfabrik" gerade bei jungen Leuten berühmt ist, denn hier können sich Kreative und handwerklich Begabte bei Weben, Schnitzen, Malen und Töpfern ausprobieren. Nimmt man auf der Wolgograder Allee einen kleinen Umweg gen Süden, findet man sich schnell in Klaffenbach wieder, wo das berühmte Wasserschloss mit Museum, Gastronomie, Schlossanlage und Golfclub zu einem kleinen Zwischenstopp einlädt.

Doch wem die Lust auf Natur, Kultur oder Sport kommt, der muss dazu das Heckert-Gebiet nicht extra verlassen. 12.000 Quadratmeter Platz für Erholung, kulturelles Leben und soziale Treffpunkte bietet die Markersdorfer Oase, das Symbol für Moderne im Heckert-Gebiet. Der Wohngebietspark an der Wolgograder Allee beherbergt dort, wo noch vor fünf Jahren undekorative Elfgeschosser für eine eher ungemütliche Atmosphäre sorgten, mittlerweile einen Veranstaltungssaal, einen Pavillon, einen 490 Quadratmeter großen Teich, einen Grillplatz, eine Matschanlage für Kinder sowie zahlreiche Sitz- und Spielmöglichkeiten. Die Stadtteil-"Oase" ist nicht nur Anlaufpunkt für Spielnachmittage und Familienausflüge, sondern lockt regelmäßig viele Besucher zu Kunstausstellungen, Theaterveranstaltungen und Festen auf das liebevoll gestaltete Gelände.

Als Lebenszentrum des Heckert-Gebiets gilt seit 1999 das Vita Center. Das Gebäude des Einkaufszentrums beherbergt außerdem die Stadtteilbibliothek, ein Bowling-Center und ein Fitness-Center. Für Sportfans geht das Angebot gleich um die Ecke weiter. Nur einen Fußweg von fünf Minuten entfernt steht die "Schwimmhalle am Südring" an der Max-Schäller-Straße mit Schwimmer- und Nichtschwimmerbecken, Sauna und Solarium täglich für kleine und große Wasserratten offen. Für Wasserscheue gibt es die Sporthalle "Sachsenhalle" auf der Straße Usti nad Labem sowie zahlreiche Sportanlagen, die im Zuge der Umgestaltung in den Wohngebieten entstanden sind. Damit sich nicht nur die alteingesessenen Heckert-Bewohner im Chemnitzer Süden wohl fühlen, sondern um vor allem für die die junge Generation ein ansprechendes Lebensumfeld zu schaffen, arbeitet das Quartiersmanagement unter Peggy Haubner seit über zehn Jahren in den Stadtteilen Hutholz, Markersdorf und Morgenleite. Ziel ist es, die Gegend wohnlicher zu machen, für eine bessere Bildungsinfrastruktur zu sorgen und einen stärkeren sozialen Zusammenhalt zu fördern.

Bauprojekte wie die Umgestaltung des Wohngebiets Max-Opitz-Straße zeugen von der aktuellen Situation im Heckert-Gebiet: Graue Betonplatten und farbenfrohe Neubauten - Alt und Neu - Tristesse und Moderne. Zurzeit bestimmt noch beides den Alltag im Heckert-Gebiet. Doch die Zukunft verspricht ein attraktives Wohnviertel mit Niveau, Charme und einer ganz besonderen Geschichte.

(Autorinnen: Claudia Küchler, Dana Ott & Melanie Poser)

Mario Steinebach
22.12.2009

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