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Sichere Kreuzungen durch kommunizierende Fahrzeuge

Forscher der Professur Nachrichtentechnik beteiligen sich am Test kooperativer Verkehrssysteme für mehr Sicherheit an Kreuzungen

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Im Praxistest: Die Professur Nachrichtentechnik prüfte den Nutzen der von ihnen entwickelten Systeme an einer speziell ausgerüsteten Kreuzung in Dortmund. Foto: TransVer GmbH/Thomas Heinrich

Manch ein Autofahrer hat es schon einmal erlebt: Beim Rechtsabbiegen an einer Kreuzung wird ein Fahrradfahrer im toten Winkel übersehen - oft ist ein schwerer Unfall die Folge. Dieser Albtraum von Autofahrern könnte bald der Vergangenheit angehören. Dafür arbeitet auch die Professur Nachrichtentechnik der TU Chemnitz, die sich am Europäischen Forschungsprojekt SAFESPOT beteiligt. Ziel dieses Projektes ist die Erhöhung der Verkehrssicherheit durch intelligente Fahrzeuge und Infrastrukturen. Die Autos sollen dabei miteinander und mit Ampelanlagen kooperieren und kommunizieren. Die speziell entwickelte IRIS (Intelligent Cooperative Intersection Safety)-Algorithmik integriert die Informationen aus den Fahrzeugen und die Daten der Kreuzungssensoren zur Detektion von Fußgängern und Radfahrern. So kann etwa ein Radfahrer erkannt und die sich entwickelnde Situation analysiert werden, um den Fahrer vor einer möglichen Kollision zu warnen.

An dem Projekt, das noch bis Januar 2010 fortgeführt wird, beteiligen sich über 50 europäische Partner aus den Bereichen Automobilindustrie, Verkehrsdienstleistung und -forschung sowie Infrastrukturbetrieb. Hauptaufgabe der Chemnitzer Forscher ist es, eine genaue und zuverlässige Lokalisierung der beteiligten Fahrzeuge zu ermöglichen. Um den Nutzen dieser Systeme zu untersuchen, nahmen die Mitarbeiter der Professur mit ihrem Konzeptfahrzeug Carai an einem Praxistest an einer speziell ausgerüsteten Kreuzung in Dortmund teil. Dort testeten sie gemeinsam mit Partnern wie Daimler, Ibeo AS, MAT.TRAFFIC, TeleAtlas, TransVer, Continental und der TU München (Lehrstuhl für Verkehrstechnik) verschiedene unfallträchtige Szenarien. Dabei wurde untersucht, ob der Fahrer eines Fahrzeugs bei drohender Unfallgefahr rechtzeitig gewarnt werden kann.

"Kooperative Systeme sind der nächste große Schritt zur Erhöhung der Verkehrssicherheit", sagt Robin Schubert, Mitarbeiter der Professur, und fügt hinzu: "Diese konnten hier unter realen Verkehrsbedingungen erfolgreich getestet werden." Sein Kollege Norman Mattern ergänzt: "Städtische Kreuzungen stellen häufig Unfallschwerpunkte dar - speziell für Fußgänger und Radfahrer. Daher lag der Schwerpunkt unserer Tests auf dem Schutz dieser Verkehrsteilnehmer." Weitere untersuchte Szenarien umfassten das Linksabbiegen bei Gegenverkehr sowie die Warnung vor dem Überfahren einer roten Ampel.

Stichwort: Konzeptfahrzeuge "Carai"

Die Konzeptfahrzeuge "Carai" 1 und 2 der Professur Nachrichtentechnik sind mit verschiedenen Sensoren für die Fahrzeugumfelderkennung ausgestattet. In den Fahrzeugen vom Typ VW Touran arbeiten Bildverarbeitung, Laser- und Radartechnik gemeinsam an der Erfassung und Erkennung der Fahrzeugumgebung. Gemessen wird mit Hilfe von Radar, Laser, Infrarotkameras, Stereo- und 3D-Kameras. Zusätzlich können beide Fahrzeuge drahtlos miteinander kommunizieren.

Weitere Informationen erteilt Robin Schubert, E-Mail robin.schubert@etit.tu-chemnitz.de, Telefon 0371 531-36475.

Die Professur Nachrichtentechnik im Internet: http://www.carai.de

Das Forschungsprojekt SAFESPOT im Internet: http://www.safespot-eu.org

(Autor: Robin Schubert)

Katharina Thehos
03.09.2009

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