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Chemnitzer Unterstützung für McLaren

Claudia Storch beendet ihr Studium bei McLaren Automotive - Professur Fabrikplanung und Fabrikbetrieb und Professur Produktionswirtschaft und Industriebetriebslehre betreuen Diplomarbeit

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Mit dem Silberpfeil aufs Siegerpodest: Claudia Storch hatte bereits 2008 als Praktikantin bei McLaren Racing den Titelgewinn von Lewis Hamilton hautnah miterlebt. Heute schreibt sie hier ihre Studienabschlussarbeit. Foto: privat

Nachdem Claudia Storch, Studentin des Wirtschaftsingenieurwesens, bereits im vergangenen Jahr ihr Auslandspraktikum im Qualitätsmanagement bei McLaren Racing im britischen Woking absolviert hat, arbeitet sie seit März 2009 an ihrer Diplomarbeit bei McLaren Automotive. Die Zusammenarbeit mit McLaren findet damit eine Fortsetzung innerhalb eines neuen Unternehmensbereiches.

McLaren wurde neben zahlreichen Erfolgen im Motorsport und in der Formel 1 auch durch die Produktion des legendären F1 in den 1990-iger Jahren bekannt, dessen Produktion auf 64 Stück begrenzt war. Seit 1999 arbeitet McLaren mit Daimler an einem einmaligen Automobilprojekt, dessen Ergebnis heute als Mercedes-Benz SLR McLaren bekannt ist. Die Produktion der Roadster Version wurde Anfang Juni eingestellt. Bis Ende des Jahres 2009 werden noch etwa 70 Stück der Sonderedition Stirling Moss, welche zu Ehren des Rennfahrers Stirling Moss aufgelegt wurde, produziert. Ab 2010 gehen beide Unternehmen wieder eigene Wege. McLaren Automotive wird zukünftig als eigenständiger Automobilhersteller auftreten - die Herstellung einer ganzen McLaren Autoserie ist geplant. Im September soll das erste Modell, bekannt unter dem Codenamen P11, der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Die Automobilsparte von McLaren wird in den nächsten Jahren wachsen, eine neue Automobilfabrik soll errichtet werden und ein neuer Anbieter auf dem Markt von High Performance Autos wird enstehen.

An diesem Zukunftsprojekt arbeitet auch Claudia Storch innerhalb eines Teams von Qualitätsingenieuren im McLaren Technology Centre. Dieses Centre, dessen Architektur in Einklang mit der umliegenden Natur liegt und 2004 durch die englische Queen eingeweiht wurde, stellt dabei eine aussergewöhnliche Arbeitsumgebung dar. Innerhalb ihrer Diplomarbeit mit dem Thema "Conception of the McLaren business and production system in preparation of the start of manufacture of a new range of McLaren vehicles” widmet sich die Studentin der Neugestaltung von Prozessen mit dem Ziel der Anpassung an die kommenden Herausforderungen. Dabei steht die Anpassung des Produktionssystems an die Erhöhung des täglichen Produktionsoutputs auf bis zu 20 Autos pro Tag im Vordergrund. Claudia Storch koordiniert innerhalb des Projektes dabei die Abstimmung der Bereiche Logistik, Qualität, Part Data Coding, Produktion sowie Produktionskontrolle und ist weiterhin verantwortlich für das Vorantreiben der IT Entwicklungsprozesse.

Die Chemnitzer Studentin fasst ihre Eindrücke wie folgt zusammen: "Das Unternehmen befindet sich in einer zukunftsentscheidenden Phase, in der ein neues Standbein neben der Formel 1 geschaffen werden soll. In Zeiten von wirtschaftlichen Krisen beschreitet McLaren absolutes Neuland und wird sich bald als Automobilhersteller auf dem Markt neben anderen erfahrenen Anbietern wie Ferrari bewähren müssen. Mich fasziniert neben dem neuen Produkt die Aufbruchstimmung, die hier herrscht und ich bin froh, gerade in dieser spannenden Zeit hier vor Ort zu sein. Für mich persönlich hat sich eine sehr interessante Möglichkeit für meine Abschlussarbeit ergeben und ich kann heute von vielen neuen Erfahrungen, auch im Bereich von interkulturellen Unterschieden bei Unternehmensführung und -philosophie, profitieren.”

Mitte Juni machten sich die Betreuer Prof. Dr.-Ing. Egon Müller und Dr. Ralph Riedel von der Professur für Fabrikplanung und Fabrikbetrieb bei einem Besuch im McLaren Technology Centre in Woking ein eigenes Bild. Die Chemnitzer Wissenschaftler können die Eindrücke nur bestätigen: "Insbesondere die Herstellung von höchst kundenindividuellen Produkten in sehr kleinen Stückzahlen mit extrem hohen Qualitätsansprüchen unter Nutzung innovativer Materialien und Technologien stellt hohe Anforderungen an das Produktionssystem. Bekannte Ansätze aus der Serienproduktion können nicht einfach kopiert sondern müssen auf die speziellen Bedingungen angepasst werden, um ihre volle Wirksamkeit zu entfalten." so Prof. Müller, der gemeinsam mit Prof. Käschel die Arbeit betreut. Dr. Riedel ergänzt: "Die Diplomarbeit stellt durch die mit der Aufgabenstellung verbundenen Herausforderungen aber auch gleichzeitig durch das innovative und anspruchsvolle Umfeld einen anspruchsvollen und gleichermaßen eindrucksvollen Abschluss des Studiums von Frau Storch. Die Tätigkeit bei McLaren dürfte sich sehr positiv im Lebenslauf und damit für die weitere Karriereplanung auswirken."

(Quelle: IBF)

Mario Steinebach
09.07.2009

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