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Dem Vergessen entgegenwirken: Im Innenhof des Universitätsteils Straße der Nationen erinnert ein Gedenkstein an Chemnitzer Opfer des Nationalsozialismus. Foto: Christine Kornack

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Begegnung mit Zeitzeugin des Holocaust

Henriette Kretz aus Belgien erzählt am 30. Juni 2009 im Club der Kulturen an der TU Chemnitz, wie sie der Ermordung durch die Nazis entkam

Als Holocaust oder Schoah bezeichnet man im deutschsprachigen Raum den Völkermord an über sechs Millionen Menschen, die das nationalsozialistische Regime als Juden definierte. Der Holocaust gilt als historisch einzigartiges Verbrechen, da die deutschen Nationalsozialisten anstrebten, die europäischen Juden vollständig, systematisch und mit industriellen Methoden auszurotten. Sie waren allein deshalb, weil sie Juden waren oder als Juden galten, zur Ermordung vorgesehen und hatten kaum Überlebenschancen, wenn sie in die Hände des nationalsozialistischen Machtapparates gerieten.

Obwohl die Chancen des Entkommens so gering waren, haben einige Verfolgte den Holocaust überlebt. So auch Henriette Kretz aus Antwerpen. Die 74-Jährige ist gebürtige Polin. Sie war noch ein Kind, als ihre jüdische Familie vor den heranrückenden Deutschen in das vermeintlich sichere Lwiw (Lemberg) in der heutigen Ukraine floh. Später kam sie ins benachbarte Sambor. Acht Jahre alt wurde sie von der Gestapo verhaftet und sollte nach Auschwitz deportiert werden. Ihr Vater, ein Arzt, konnte sie gerade noch rechtzeitig aus dem Gefängnis heraus schleusen. In verschiedenen Verstecken überlebte Kretz so die Zeit des nationalsozialistischen Terrors. Allerdings musste sie mit ansehen, wie ihre Eltern erschossen wurden. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam Henriette Kretz auf Umwegen nach Antwerpen. Sie wurde Lehrerin, verbracht 13 Jahre in Israel und lebt seit Ende der 1960er Jahre in Belgien. Sie ist Mitglied der Organisation "Kinder des Holocaust".

Die seltene Gelegenheit einer Überlebenden des Holocaust zu lauschen und somit dem Vergessen entgegenzuwirken, bietet sich am 30. Juni 2009 an der TU Chemnitz. Die Veranstaltung findet im Club der Kulturen, Thüringer Weg 3, statt und beginnt 14 Uhr.

(Autorin: Anett Stromer)

Katharina Thehos
26.06.2009

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