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intec 2009: Mobile Simulationen und Rollen für die Fördertechnik

Wissenschaftler der TU Chemnitz zeigen auf der Leipziger Fachmesse intec vom 24. bis zum 27. Februar 2009 ihre mobile Anlage für Produktpräsentationen in der virtuellen Realität und ein Rollelement für effizientere Förderbänder

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Bild oben: Franziska Pürzel beim Design Review einer Werkzeugmaschine - ein optisches Trackingsystem erfasst ihre Position und passt in Echtzeit die Darstellung des Konstruktionsentwurfs an ihren Blickwinkel an. Foto: Anja Böhm Bild unten: Unauffällig aber effektiv: Frank Rasch und Dr. Jens Sumpf (v.r.) von der Professur Fördertechnik montieren das neu entwickelte Rollelement, mit dem Förderbänder energiesparender um Kurven laufen. Foto: Uwe Meinhold

Die Technische Universität Chemnitz präsentiert sich auch 2009 auf der Industrie-Fachmesse intec in Leipzig. Auf dem Gemeinschaftsstand "Forschung für die Zukunft" (Stand D29) in Halle 3 informieren die Professuren Werkzeugmaschinenkonstruktion und Umformtechnik sowie Fördertechnik vom 24. bis zum 27. Februar 2009 über ihre Entwicklungen.

Mobil und virtuell

Das "Virtual Reality Center Production Engineering" (VRCP) der Professur für Werkzeugmaschinenkonstruktion und Umformtechnik präsentiert sich mit ihrem mobilen VR-System "moVE" (mobile Virtual Environment). Genutzt wird die für den ortsunabhängigen Einsatz konzipierte "moVE" im produktionstechnischen Umfeld, um CAD-Daten aus Entwurf, Planung und Simulation realitätsnah zu visualisieren, bevor ein Prototyp gefertigt wird. Mit dem Einsatz moderner VR-Technologie ist es so möglich, grundlegende Entscheidungen im Produktentwicklungsprozess allein auf Basis digitaler CAD-Daten zu treffen.

Dabei konnte die mobile Anlage rechtzeitig zum Messestart noch einmal optimiert werden. Es ist gelungen, alle Komponenten des Systems in einem so genannten Rack zusammenzufassen, um so einen noch schnelleren und unkomplizierten Aufbau der Anlage am Einsatzort zu gewährleisten. Integriert wurde ein neuer PC, der umfangreiche Render- und Trackingfunktionalitäten bietet. Rendering, also die Bilderzeugung, sowie Tracking - das Erfassen der Betrachterposition im Raum - stellen dabei höchste Anforderungen an die verwendete Rechentechnik. Neben den neuen Hardwarekomponenten findet auch modernste Softwaretechnologie Verwendung. Sie bietet zusätzliche Features wie das Verlegen von Leitungen an Maschinengeometrien im virtuellen Raum oder den Einsatz virtueller Menschmodelle für Ergonomieuntersuchungen. "Mit Hilfe des optimierten Präsentationssystems moVE können nun noch detailliertere Konstruktionsmodelle von Werkzeugmaschinen sowie umfangreichere Produktionsanlagen gezeigt werden", berichtet Prof. Dr. Dieter Weidlich, Leiter des VRCP.

Die Messebesucher können die mobile Anlage begutachten sowie sich über das breitgefächerte Leistungsspektrum des VRCP informieren. Vorgestellt werden unter anderem das Laserscanning zur Erfassung von Objekten, etwa Maschinen, aber auch ganze Fabrikhallen, sowie das Motion Capture System MoCap, das Bewegungsdaten mit Hilfe von Beschleunigungssensoren erfasst und so Ergonomieuntersuchungen erleichtert.

Mit weniger Energie um die Kurve

Die Professur Fördertechnik zeigt auf der Industrie-Fachmesse ihre energieeffiziente Kurvenabstützung für Mattenketten. "Auch in der technischen Logistik ist es für die Zukunft erforderlich, effizienter mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen umzugehen", so Frank Rasch, Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Professur Fördertechnik, und ergänzt: "Den Weiterentwicklungen der Werkstoffe sind jedoch Grenzen gesetzt. Deshalb ist es notwendig, an völlig neuen Prinzipien der Fördertechnik zu arbeiten." Ein wichtiger Ansatzpunkt ist dabei die Verringerung des Widerstands, wenn Förderbänder um Kurven laufen. Die Chemnitzer Forscher haben rollende Abstützungen für die Kurveninnenseite entwickelt, durch die der Reibwert signifikant verringert wird und somit die im Fördersystem wirkenden Kettenzugkräfte reduziert werden. Die Grundidee: Die üblicherweise auftretende Gleitreibung wird durch Rollreibung ersetzt und dadurch wesentlich verringert. "So ist es möglich, Förderstrecken mit einer geringeren Anzahl von Antrieben zu realisieren und aktiv Energie einzusparen. Außerdem lassen sich die Lebensdauer der Förderstrecke und die Lastaufnahme steigern", sagt Rasch.

Weitere Informationen erteilen Prof. Dr. Dieter Weidlich, Leiter des Virtual Reality Center Production Engineering, Telefon 0371 531-32421, E-Mail dieter.weidlich@mb.tu-chemnitz.de, und Prof. Dr. Klaus Nendel, Leiter der Professur Fördertechnik, Telefon 0371 531-32323, E-Mail klaus.nendel@mb.tu-chemnitz.de.

Katharina Thehos
17.02.2009

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