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Mit dem Sensor-Ohr direkt am Riss

Professur Schaltkreis- und Systementwurf überprüft die Einsatzmöglichkeiten für die Zustandsüberwachung von Bauteilen aus Faserkunststoffverbunden in Echtzeit

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Peter Wolf arbeitet an einem Demonstrator. Foto: Marco Dienel

Windkraftanlagen, Brücken- und Druckbehälterbau sowie die Klimatechnik sind vier Anwendungsfelder, in denen Bauteile aus Faserkunststoffverbunden (FKV) eingesetzt werden. Durch Faserbrüche und Zwischenfaserrisse können diese Bauteile geschädigt werden  ohne dass der Schaden sofort offensichtlich wird. Mit mikromechanischen Sensoren ist es möglich, Brüche und Risse schon im Schädigungsmoment festzustellen. Dazu werden die Geräusche erfasst, die bei der Schädigung entstehen. Mikromechanische Sensoren setzen die Schwingungen der akustischen Wellen in elektrische Signale um. Diese Signale werden drahtlos an eine externe Datenerfassungs- und Datenverarbeitungseinheit übertragen. Dort wird der Bauteilzustand bewertet.

Die wirtschaftliche Umsetzbarkeit dieser Überwachung ist seit Mai 2008 Untersuchungsgegenstand des Projektes "Faserkunststoffverbunde mit integrierter Zustandsüberwachung in Echtzeit (FiZ-E)" an der TU Chemnitz. Im Rahmen dieses Projekts soll ein industrietaugliches Echtzeitüberwachungssystem entwickelt werden. Zuerst werden die vier Anwendungsfelder Windkraftanlagen, Brücken- und Druckbehälterbau sowie die Klimatechnik untersucht. Ausgehend von einer detaillierten Leistungsbeschreibung werden der Kundennutzen, der Markt und die Konkurrenz sowie die technologischen Anforderungen und Restriktionen eingehend analysiert. Ziel der Analysephase sind konkrete Verwertungskonzepte für die einzelnen Anwendungsoptionen in der zweiten Phase des Programms.

Das Projekt wird an der Professur Schaltkreis- und Systementwurf gemeinsam mit den Professuren Marketing und Handelsbetriebslehre, Mikrosystem- und Gerätetechnik sowie Strukturleichtbau und Kunststoffverarbeitung bearbeitet. Die erste Projektphase endet im November 2008, die zweite wird voraussichtlich Anfang 2009 beginnen. Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) durch das Programm "Forschung für den Markt im Team" (ForMaT).

"Firmen aus der Region Chemnitz sind herzlich eingeladen, sich an diesem Projekt kostenfrei zu beteiligen und von den Forschungsergebnissen der zweiten Projektphase zu profitieren", so Peter Wolf, Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur Schaltkreis- und Systementwurf. Er präsentiert das Projekt auch zur Veranstaltung "Messtechnik-Einblicke: Partner stellen sich vor" am 1. Juli 2008. Im Rahmen dieser Veranstaltungsreihe des "Sächsischen Netzwerks Mikro- und biosensorische Messtechnik" präsentieren sich insgesamt drei Vertreter der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik der TU Chemnitz. Die Veranstaltung findet von 13 bis 17.45 Uhr im Hörsaalgebäude der TU, Reichenhainer Straße 90, Raum N 113, statt.

Weitere Informationen erteilt Peter Wolf, Telefon 0371 531-36485, E-Mail peter.wolf@e-technik.tu-chemnitz.de.

Katharina Thehos
25.06.2008

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