Springe zum Hauptinhalt
Pressestelle und Crossmedia-Redaktion
TUCaktuell
TUCaktuell Forschung

Vom Schwibbogen bis zur Lagerhaltung

Gekoppelte Funknetze ermöglichen in vielen Bereichen eine effiziente Kommunikation - Informatiker präsentieren auf der Fachmesse SIT 2007 eine Lösung für die Beschaffungslogistik sowie den ersten per Handy gesteuerten Schwibbogen der Welt

*

Prof. Dr. Wolfram Hardt präsentiert den ersten per Handy ansteuerbaren Schwibbogen der Welt. So, wie sich hier die einzelnen Leuchten des erzgebirgischen Lichterbogens per Funk schalten lassen, sind mit Hilfe der Softwarelösungen der Chemnitzer Informatiker auch Logistikprozesse steuerbar. Foto: TU Chemnitz/Uwe Meinhold

Dass das Handy heutzutage längst mehr ist als ein Telefon, beweisen auch die Forscher der Professur Technische Informatik an der TU Chemnitz: Sie entwickelten den ersten durch ein Handy gesteuerten Schwibbogen der Welt. Ihren weihnachtlichen Lichterbogen präsentieren die Informatiker vom 28. Februar bis 2. März 2007 auf dem Gemeinschaftsstand sächsischer Hochschulen auf der ersten Chemnitzer Fachmesse für Systeme, Industrie und Technologie, kurz SIT 2007 (Hochschulen (Messe Chemnitz, Halle 1, Stand F1). Seine Ansteuerung erfolgt über eine intelligente Schnittstelle, dem so genannten Bluetooth-Interface. Mit diesem Funkstandard lassen sich die Lichter des Schwibbogens drahtlos einzeln oder in Gruppen ein- und ausschalten und als Lauflicht einstellen. Messebesucher können auch selbst mit ihrem bluetooth-fähigen Handy den traditionell erzgebirgischen Schwibbogen bedienen.

"Natürlich ist es kaum zu erwarten, dass künftig im Erzgebirge viele per Handy gesteuerte Schwibbögen produziert werden. Wir wollen damit lediglich auf einfache Art und Weise zeigen, was mit modernen Kommunikationsmitteln möglich ist. Denn das, was beim Schwibbogen per Handy funktioniert, kann beispielsweise auch in anderen Anwendungen sinnvoll genutzt werden", erklärt Prof. Dr. Wolfram Hardt, Leiter der Professur Technische Informatik an der TU Chemnitz. "Dank der intelligenten Schnittstelle gehören Handys künftig zum Standardinterface für alle Steueraufgaben im Alltag und können darüber hinaus auch elektronische Geräte und Anlagen im Bereich der Gebäudeautomatisierung bis hin zum industriellen Umfeld zentral kontrollieren." Um die verschiedenen Technologien miteinander zu verbinden, entwickelten die Chemnitzer Informatiker ein einmaliges Konzept, das unterschiedlichste Funkstandards integriert und die transparente und effiziente Übertragung von Daten untereinander ermöglicht.

Besonders effizient ist diese Neuheit für die Beschaffungslogistik. Vom Wareneingang bis zum Transport ins Lager können mit der Chemnitzer Lösung die Vorgänge vollautomatisiert umgesetzt werden, unabhängig davon, ob die Waren durch einen Barcode oder RFID-Tag identifiziert werden. Der Informationsfluss für die Verarbeitung der Daten wird über verschiedene Funkstandards wie Bluetooth, WLAN oder andere On-Air-Kommunikationsmittel übertragen. "Die effiziente Kopplung der verschiedenen Funkstandards ermöglicht ein hohes Maß an Flexibilität, da Systeme problemlos erweiterbar sind, eine einfache Zusammenführung verschiedener Standardkomponenten möglich wird und nicht zuletzt Probleme bei der Vernetzung bisheriger Anlagen gelöst werden. Ebenfalls können Engpässe optimiert werden", ergänzt Projektmitarbeiterin Ariane Heller. "Vielleicht wird eines Tages auch der Versand von mit Bluetooth gesteuerten Schwibbögen mit Hilfe unserer Logistik-Anwendung realisiert", schmunzelt die Informatikerin.

Weitere Informationen erteilen Prof. Dr. Wolfram Hardt, Telefon (03 71) 5 31 - 25 550, E-Mail hardt@cs.tu-chemnitz.de und Ariane Heller, Telefon (03 71) 5 31 - 35 023, E-Mail ariane.heller@informatik.tu-chemnitz.de

(Autoren: Antje Brabandt und Mario Steinebach)

Mario Steinebach
20.02.2007

Mehr Artikel zu:

Alle „TUCaktuell“-Meldungen
Hinweis: Die TU Chemnitz ist in vielen Medien präsent. Einen Eindruck, wie diese über die Universität berichten, gibt der Medienspiegel.