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Bilder oben: Seiten- und Frontalansicht des "Stelzenzugs" der künftigen Station Halley VI. Dank der Kufen kann die Station bei Bedarf zu einem anderen Ort geschleppt werden. Grafiken: British Antarctic Survey Bild unten: Dr. Heiko Lang und Holger Letsch vom Institut für Fertigungstechnik und Schweißtechnik der TU Chemnitz analysieren am Computer die Konstruktion der überdimensionalen Kufen. Foto: Christine Kornack

TUCaktuell Forschung

Überdimensionale Skier für "Halley VI"

Experten der Lehmann Maschinenbau GmbH und der TU Chemnitz sorgen für den sicheren Stand der künftigen britischen Polarstation

Wenn die neue britische Antarktisstation "Halley VI" ab 2007 entsteht, dann blicken auch einige Sachsen gespannt zum Brunt-Eisschelf. Der Grund: In den überdimensionalen Kufen, auf den die Station stehen und auf dem ewigen Eis bewegt werden soll, steckt jede Menge Know-how der Firma Lehmann Maschinenbau in Jocketa und von Schweißtechnikern der TU Chemnitz. Bereits seit 2002 sind Lastschlitten des Sondermaschinenbauers aus dem Vogtland am Südpol im Einsatz. Sie transportieren Stückgut, Ausrüstungscontainer und Treibstofftanks. In den vergangenen Jahren baute die Firma Lastschlitten mit einer Nutzlast von 15 und 25 Tonnen für deutsche, chinesische, britische und amerikanische Polarstationen. "In diesem Jahr werden wir voraussichtlich auch für einen Kunden aus Indien tätig sein", freut sich Geschäftsführer Thilo Lehmann.

Doch die Kufen der künftigen Antarktisstation "Halley VI" stellen die bisher größte Herausforderung dar. "Die Belastung pro Kufe liegt bei etwa 30 Tonnen", berichtet Matthias Körner, der die Kufen konstruiert hat. Um die Masse der etwa vier Meter langen und ein Meter breiten Skier zu reduzieren und die Werkstoffpotenziale maximal auszunutzen, suchte er im vergangen Jahr den Kontakt zum Institut für Fertigungstechnik/Schweißtechnik der TU Chemnitz. Hier untersuchten Dr. Heiko Lang, der früher bei der Firma Lehmann Maschinenbau tätig war, und sein Kollege Holger Letsch mit Hilfe der Finiten-Elemente-Methode am Computer die als Schweißkonstruktion ausgeführten überdimensionalen Skier. Auf Basis dieser Analyse und Berechnungen wurden die Kufen konstruktiv und fertigungstechnisch optimiert, bevor sie ihre ersten Tests im ewigen Eis bestanden. "Voraussichtlich werden die Kufen sogar noch etwas abgespeckt, um Gewicht zu sparen", meint Matthias Körner. Das endgültige Design der Kufen müsse bis Ende Mai 2006 feststehen. "Im Zuge der Weiterentwicklung der Kufen werden wir die Schweißtechnikexperten der TU Chemnitz in jedem Fall wieder um ihre Mithilfe bitten", versichert Thilo Lehmann.

British Antarctic Survey – Halley VI (inklusive umfangreiche Grafiken der künftigen Station):
http://www.antarctica.ac.uk/Living_and_Working/Stations/Halley/HalleyVI/

Weitere Informationen erteilen Thilo Lehmann und Matthias Körner, Telefon (03 74 39) 7 44 - 10, E-Mail post@lehmann-maschinenbau.de, sowie Dr. Heiko Lang, Telefon (03 71) 5 31 – 32 95, E-Mail heiko.lang@mb.tu-chemnitz.de

Mario Steinebach
18.04.2006

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