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Das Leben in einer Chemnitzer Sechser-WG

Wie wohnen Studenten in Chemnitz? Eine Medienkommunikations-Studentin gibt Einblicke in ihre Wohngemeinschaft in Campus-Nähe

  • Einsam wird es in einer Sechser-WG fast nie: Nicole Wolfram, Isabel Socke, Conrad Ehemann, Norman Adler und Ina Huke (v.l.) sowie Christopher Klingebiel (nicht im Bild) gehen oft ihre eigenen Wege, treffen sich aber auch gerne in der gemeinsamen Küche zum Spielen, Abschalten und Sich-Austauschen. Foto: Christian Schenk
  • Im eigenen Zimmer geht jeder seinen Hobbys und Verpflichtungen nach: Ina Huke arbeitet neben dem Studium als Wissenschaftliche Hilfskraft für die Pressestelle der TU. Christopher Klingebiel schaltet gerne beim Computer spielen ab, Conrad Ehemann packt dafür lieber mal die Gitarre aus. Nicole Wolfram kümmert sich um ihr Sportstudium und Isabel Socke bereitet sich auf ihre Abschlussprüfungen zur KFZ-Mechatronikerin vor. Von den sechs WG-Bewohnern ist fast immer einer unterwegs - Norman Adler ist deshalb nicht im Bild. Fotos: Christian Schenk
  • Die Pflicht ruft: Ob der Putzplan auch während der Prüfungszeit eingehalten wird, muss sich noch zeigen. Foto: Christian Schenk
  • Gemeinsames Hobby: Am häufigsten trifft sich die WG rund um die Tischtennisplatte. Foto: Christian Schenk

Stau im Badezimmer, Ärger um den Putzplan und die Tatsache, niemals wirklich allein zu sein, klingt nach Alltag in einer der zahlreichen Chemnitzer Wohngemeinschaften. Doch warum genau diese Vorurteile gerade nicht auf eine sechsköpfige Wohngemeinschaft in der Reichenhainer Straße zutreffen und wie das Studentenleben an der TU Chemnitz aussieht, fragte Ina Huke, Masterstudentin der Medienkommunikation, ihre fünf neuen Mitbewohner.

"So gesehen ist unser WG-Leben nicht ganz typisch", stellt Nicole Wolfram fest, die seit dem Wintersemester 2009 Präventions-, Rehabilitations- und Fitnesssport an der TU Chemnitz studiert und seither Mitglied der Wohngemeinschaft ist. "Es ist einfach so ungezwungen. Wir müssen nicht jeden Abend alle gemeinsam etwas unternehmen, aber wenn wir einmal zusammenkommen, dann ist es auch schön, mit den anderen zu quatschen", so die 20-jährige "Nicke". Wirkliche Schwierigkeiten beim Zusammenleben sieht die Sportstudentin keine: "Anfangs war es schon manchmal ein bisschen nervig, wenn wieder irgendetwas herumgelegen hat. Mittlerweile habe ich aber gelernt, die gelegentliche Unordnung einfach zu ignorieren." Genug Platz, um Chaos zu verbreiten, herrscht jedenfalls in der WG. Doch letztlich war die großzügig über zwei Etagen geschnittene Dachwohnung der ausschlaggebende Punkt, warum sich die Sportstudentin für das WG-Zimmer in unmittelbarer Campusnähe und gegen einen Wohnheimplatz entschieden hat.

Etwas andere Beweggründe brachten Nicoles Türnachbar Christopher Klingebiel dazu, sich im letzten Herbst um eines der WG-Zimmer zu bewerben. "Ich habe schon in Mannheim einige Zeit im Studentenwohnheim gelebt", sagt der Pädagogik-Student und fügt an: "Es war schon ähnlich wie eine WG. Wir haben zu dritt gewohnt, hatten aber keinen Gemeinschaftsraum, sondern nur Küche und Bad zur gemeinsamen Nutzung." Aus diesem Grund schätzt Christopher neben der unmittelbaren Nähe zur Uni vor allem die Geselligkeit innerhalb der privaten Wohngemeinschaft: "Sicherlich steckt auch hinter unserer WG eine gewisse Zweckgemeinschaft, aber zum Beispiel spielen wir auch ab und zu gemeinsam Tischtennis."

Die Gelegenheit auf ein solches Tischtennisduell lässt sich auch Norman Adler nur selten entgehen. Zu Beginn des Jahres war der Masterstudent von Leipzig nach Chemnitz gekommen, um Finance an der TU zu studieren. Rückblickend bereut Norman seine Entscheidung nicht: "Die Stadt Chemnitz ist besser als ihr Ruf und deshalb spricht eigentlich nichts dagegen, hier zu studieren." Auch mit dem WG-Leben zeigt sich Norman zufrieden: "Auch wenn wir nicht viel miteinander machen, funktioniert das WG-Leben einwandfrei."

Wenig Grund, sich zu beschweren, hat auch WG-Mitglied Conrad Ehemann. Obwohl die Wohngemeinschaft neben einem großen Badezimmer nur noch eine zusätzliche Toilette besitzt, kommt es kaum zu Stau vor der Badtür. Nur in Bezug auf den kürzlich überarbeiteten Putzplan hat der Student des Bachelorstudienganges Sports Engineering so seine Zweifel: "Im Moment funktioniert es alles ganz gut, doch vor allem während der Prüfungszeit wird es wohl wieder schwierig werden." Keine Bedenken plagen den Studenten hingegen wegen seines Studiums - ganz im Gegenteil. Nach Studienabschluss rechnet er mit guten Einstiegschancen ins Berufsleben und würde später gern im Bereich des Fahrradrahmenbaus arbeiten. Sein Studium betrachtet er vor diesem Hintergrund als wichtige Basis und fügt hinzu: "Die Studienbedingen sind hier an der TU wirklich in Ordnung." Trotz der positiven Einschätzungen rund um ihr Studium können sich Norman und Conrad kaum vorstellen nach ihrem Abschluss in Chemnitz zu bleiben. "Dafür gibt es in Deutschland einfach zu viele attraktive Städte und Jobs", resümiert Conrad.

Chemnitz zu verlassen, plant auch die derzeit einzige Auszubildende der bunt besetzten Wohngemeinschaft. Isabel Socke steht kurz vor dem Abschluss ihrer Lehre zur KFZ-Mechatronikerin für Kommunikationstechnik. Generell zeigt sich auch Isabel einem Hochschulstudium gegenüber nicht abgeneigt: "Wenn ich studiert hätte, dann in die Richtung Musik. Aber das ginge ja in Chemnitz sowieso nicht und jetzt muss ich auch erst einmal meine Lehre fertig machen." Bleibt es bei Isabels Plänen, wird Anfang Februar erneut ein Zimmer frei - in der doch nicht ganz so typischen Chemnitzer Sechser-WG.

(Autorin: Ina Huke)

Katharina Thehos
23.12.2011

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