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TU Chemnitz reicht Vollantrag zur Exzellenzinitiative ein

TU-Wissenschaftler bewerben sich um Fördermittel der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder für die Forschung zu multifunktionalen Leichtbaustrukturen

  • Ziel des Exzellenzclusters ist es, derzeit noch getrennte Fertigungsprozesse bei der Verarbeitung unterschiedlicher Werkstoffgruppen - wie Textilien, Kunststoffe und Metalle - zu durchgängigen Technologien zusammen zu führen. Koordiniert wird das Cluster von Prof. Dr. Lothar Kroll (l.). Foto: Wolfgang Schmidt

Die Technische Universität Chemnitz war aufgefordert, einen Vollantrag für die zweite Programmphase der bundesweiten Exzellenzinitiative bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) einzureichen. Für die Förderperiode 2012 bis 2017 bewirbt sich die TU um ein Exzellenzcluster mit dem Titel "Technologiefusion für multifunktionale Leichtbaustrukturen". Die Exzellenzinitiative wird gemeinsam von der DFG und dem Wissenschaftsrat durchgeführt. Die Förderentscheidungen sollen im Juni 2012 getroffen werden.

Beteiligt sind an der TU Chemnitz 35 Wissenschaftler aus den Fakultäten für Naturwissenschaften, für Mathematik, für Maschinenbau, für Elektrotechnik und Informationstechnik, für Informatik sowie für Wirtschaftswissenschaften. Dazu kommen Forscher der beiden Chemnitzer Fraunhofer-Institute und von An-Instituten der TU Chemnitz sowie drei Wissenschaftler der TU Dresden. "Das Hauptanliegen des beantragten Exzellenzclusters ist die Verschmelzung von großserientauglichen Basistechnologien zur ressourceneffizienten Herstellung von Leichtbaustrukturen mit einer hohen Leistungs- und Funktionsdichte", erläutert Prof. Dr. Lothar Kroll, Koordinator des beantragten Clusters sowie Inhaber der Professur Strukturleichtbau und Kunststoffverarbeitung. Derzeit noch getrennte Fertigungsprozesse bei der Verarbeitung unterschiedlicher Werkstoffgruppen - wie Textilien, Kunststoffe und Metalle - sollen zu durchgängigen Technologien zur Herstellung von komplexen Hochleistungsstrukturen zusammengeführt werden. Die Vorteile: Energie- und Materialeffizienz sowie Reduzierung des Kohlenstoffdioxidausstoßes.

"Bereits die Aufforderung zur Vollantragstellung war für die TU Chemnitz eine besondere Auszeichnung und führte gleichzeitig zur Mobilisierung aller Kräfte der beteiligten Wissenschaftler und der TU-Verwaltung", schätzt Kroll ein und ergänzt: "Durch die Präzisierung und Detaillierung der Forschungsinhalte gegenüber der Projektskizze und Einbindung weiterer Wissenschaftler konnte das Konzept auf das Zukunftsthema `Ressourceneffiziente Technologien im Leichtbau´ noch besser abgestimmt werden und die Alleinstellungsmerkmale des Wissenschaftsstandortes Chemnitz wurden hervorgehoben." Intensive Workshops zur Eingrenzung der Forschungsfelder und zur Auswahl besonders tragfähiger Ideen unter Beteiligung der TU-Institute, Fraunhofer-Institute und An-Institute hätten dabei das vorhandene Potenzial für die Forschung in hochaktuellen Handlungsfeldern zur nachhaltigen Energie- und Materialeinsparung aufgezeigt. "Darüber hinaus fanden die Forschungsansätze des Exzellenzclusters große Zustimmung zahlreicher internationaler Unternehmen, wobei im Vollantrag nur zehn industrielle Kooperationspartner mit besonderem Bezug zur Clusterthematik berücksichtigt werden konnten", berichtet Kroll.

"Ich bin mir sicher, dass dieses Chemnitzer Forschungsvorhaben unter Leitung von Professor Kroll das Potenzial hat, innerhalb kurzer Zeit eine internationale Spitzenposition einzunehmen", schätzt TU-Rektor Prof. Dr. Klaus-Jürgen Matthes ein. Außerdem sei das Cluster eng in die drei Forschungsschwerpunktfelder der TU Chemnitz - nämlich "Energy-efficient Production Processes", "Human Factors in Technologies" sowie "Smart Systems and Materials" - eingebunden. "In Zusammenarbeit mit der Universitätsleitung wurden zudem neue organisatorische und strukturelle Maßnahmen ausgearbeitet, die neben der Etablierung eines Forschungsinstitutes für Technologieverschmelzung auch die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Ingenieuren und Naturwissenschaftlern, die Einrichtung eines internationalen Studienganges und die Einbindung von innovativen Unternehmen in der Clusterplattform fördern", so Kroll.

Die zahlreichen Forschungsansätze sowie strukturellen Maßnahmen mussten dabei auf maximal 120 Seiten Platz finden. "Das zählte zu den schwierigsten Aufgaben der Antragstellung überhaupt. Mit den geforderten Anhängen umfasst das Gesamtwerk 218 Seiten und wurde in 25-facher Ausfertigung am 31. August 2011 fristgerecht der DFG in Bonn übergeben", berichtet Kroll.

Auch Prof. Dr. Andreas Schmalfuß, Vizepräsident des Sächsischen Landtages, sieht in diesem Projekt große Chancen für die Entwicklung der Wirtschaft in Sachsen. Bei einer Informationsveranstaltung im Juli 2011 sagte er: "Von diesem Exzellenzcluster kann eine enorme Impulswirkung für die gesamte Wirtschafts- und Innovationsregion Chemnitz ausgehen, insbesondere für die Allianz Textiler Leichtbau, in der bereits mehrere Forschungsinstitute mit mehr als 400 Wissenschaftlern mit etwa 300 kleinen und mittelständischen Unternehmen in der Region zusammenarbeiten." Zudem würden an der TU Chemnitz auf diesem Gebiet exzellente Förder- und Karrierebedingungen für den wissenschaftlichen Nachwuchs geschaffen. Positiv bewertete er in diesem Zusammenhang auch, dass die studentische Initiative "Fortis Saxonia" in das Chemnitzer Exzellenzcluster involviert ist.

Wissenschaftler von fünf weiteren Chemnitzer Professuren sind zudem am Dresdner Exzellenzcluster "Center for Advancing Electronics Dresden" beteiligt, das sich ebenfalls um eine Förderung durch die bundesweite Exzellenzinitiative bewirbt.

Weitere Informationen erteilt Prof. Dr. Lothar Kroll, Telefon 0371 531-35706, E-Mail lothar.kroll@mb.tu-chemnitz.de.

Katharina Thehos
01.09.2011

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