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TranS-Ver intelligenter Werkstoffe

Den Durst der Fachwelt stillen: Nachwuchsforschergruppe der TU Chemnitz wird mit 1,4 Millionen Euro gefördert und kooperiert mit kleinen und mittleren Unternehmen in Sachsen

  • Das esf-Kompetenzteam am Institut für Werkstoffwissenschaft und Werkstofftechnik: Marion Reinhardt, Maik Trautmann, Prof. Dr. Thomas Lampke, Dr. Daniela Nickel, Thomas Mäder, Matthias Nier, Prof. Dr. Bernhard Wielage, Prof. Dr. Martin Wagner, Marcus Böhme (v.l.). Foto: privat
  • Matthias Nier, Marcus Böhme und Maik Trautmann (v.l.) vom Institut für Werkstoffwissenschaft und Werkstofftechnik arbeiten an einer Anlage, in der sie Kohlenstofffaserbündel beschichten. Die im Projekt Trans-Ver entwickelten "Smart Fibres" könnten beispielsweise eingesetzt werden als leichte, verschleißfeste Kunststoffkomponenten für Sportartikel, Flugzeuge und Automobile, die nach Wunsch ihre Form ändern können und Informationen über ihren Zustand mitteilen. Foto: Wolfgang Thieme

"Es gibt ein großes Potenzial - man denke zum Beispiel an selbstheilende Flugzeugrümpfe, wartungsfreie Flugzeugtriebwerke und durchsichtige Flugzeugwände", sagt Prof. Dr. Bernhard Wielage, der an der Technischen Universität Chemnitz die neue Nachwuchsforschergruppe "TranS-Ver" koordiniert. Das Projekt mit dem vollständigen Titel "Transfer neuartiger Smart Fiber-Verbunde in sächsische KMU" beschäftigt sich mit Verbundwerkstoffen, die auf ihre Umwelt reagieren. Im Mittelpunkt steht die Kooperation mit kleinen und mittleren Unternehmen aus Sachsen, um die Forschungsergebnisse umgehend in die Praxis zu überführen. TranS-Ver startet am 1. August 2011 und wird vom Europäischen Sozialfonds sowie durch den Freistaat Sachsen mit insgesamt fast 1,4 Millionen Euro für drei Jahre gefördert.

"Die Fachwelt dürstet nach intelligenten Bauteilen aus Verbundwerkstoffen, die auf ihre Umwelt reagieren", sagt Wielage und ergänzt: "Doch für die Umsetzung dieser Idee mangelt es an Verfahren zur Kombination von Werkstoffen sowie an produktiven Prozessen. Ansatz der Forschergruppe ist es, diese Lücke zu schließen." Dazu werden so genannte Smart Fibres - oberflächentechnisch modifizierte Kohlenstofffasern - hergestellt und in Verbundwerkstoffe auf Kunststoffbasis integriert. "Wir sind uns sicher, dass so neue Sensor- und Aktorfunktionalitäten genutzt werden können", so Wielage. Die Forschergruppe sieht ihre Stärke nicht nur im Angebot neuer intelligenter Werkstoffe, sondern auch in Interdisziplinarität, Grenzüberschreitung und Qualität sowie Mut zu Neuem. Das Anwendungspotenzial für modifizierte Kohlenstofffasern sei groß. Bislang fanden sie lediglich in Konzeptstudien oder Demonstratoren Verwendung.

Zwei Nachwuchswissenschaftler des Instituts für Werkstoffwissenschaft und Werkstofftechnik der TU Chemnitz untersuchen zu Beginn des Projektes die Faserherstellung. Vertreten wird das Institut von den Professoren Bernhard Wielage, Thomas Lampke und Martin Wagner. Acht weitere Wissenschaftler, unter anderem aus der Professur Montage- und Handhabungstechnik sowie der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, tragen zum Transfer des Wissens bei und komplettieren das zehnköpfige Team.

"Die Überführung vom Labor- in den Industriemaßstab ist der entscheidende Schritt, um den neuen Werkstoffen den Weg in die Anwendung zu bahnen. Die enge Kooperation mit kleinen und mittleren Unternehmen in Sachsen von der Entwicklung, Herstellung und schließlich Anwendung in einem neuen sächsischen Produkt ist dabei von grundlegender Bedeutung in unserem Vorhaben", so Wielage. Die Forschergruppe ist offen für Anfragen und sucht derzeit den Kontakt zu interessierten Unternehmen. Zur Vertiefung des Austausches ist für Vertreter aus Wirtschaft und Forschung ein Workshop geplant.

Weitere Informationen zur Nachwuchsforschergruppe: http://www.tu-chemnitz.de/TranS-Ver

Mario Steinebach
01.08.2011

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