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Personen, Ideen und Netzwerke im Wandel der Zeit

Im Rückblick: Professur für Europäische Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts veranstaltete in Chemnitz interdisziplinäres Forschungskolloquium, das ein Panorama deutscher Geschichte zeichnete

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Prof. Dr. Frank-Lothar Kroll, Inhaber der Professur für Europäische Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, hielt den Einführungsvortrag. Foto: privat

Nicht erst seit heute bilden persönliche Netzwerke eine entscheidende Voraussetzung für die eigene Karriere. Auch historisch lassen sich der Einfluss und die Wichtigkeit persönlicher Kontakte in Politik und Gesellschaft nachweisen. Eine Verknüpfung beider Aspekte strebte das diesjährige Doktoranden- und Habilitandenkolloquium der Professur für Europäische Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts an. Am 23. und 24. April 2010 kamen 30 Nachwuchswissenschaftler aus ganz Deutschland in Chemnitz zusammen, um den Stand ihrer von Prof. Dr. Frank-Lothar Kroll betreuten Qualifizierungsarbeiten zu besprechen.

Entsprechend der weitgefächerten Forschungsinteressen der Professur waren dabei nicht nur Absolventen der Geschichts- und Politikwissenschaft anwesend. Auch Philosophen, Germanisten, Rechts- und Wirtschaftswissenschaftler brachten ihre Projekte ein. Ein Großteil der Forschungsvorhaben widmet sich biografischen Studien. Sie sollen das Wirken herausragender Persönlichkeiten in ihrer Zeit, deren Kontakte, Netzwerke und Einflussmöglichkeiten nachzeichnen und ideengeschichtliche Hintergründe erhellen. In ihrer Gesamtschau entfalten diese Forschungsvorhaben ein Panorama der deutschen Geschichte im 19. und 20. Jahrhundert, über Kaiserreich, Weimarer Republik und NS-Diktatur bis hin zur Geschichte der beiden deutschen Staaten nach 1945. Beispielsweise wird Dr. Erik Lommatzsch eine politische Biografie Kaiser Wilhelms I. (1797-1888) erarbeiten. Susanne Peters analysiert in ihrer Arbeit über William S. Schlamm (1904-1978) die Rolle eines der wichtigsten politischen Publizisten der Bundesrepublik während des Kalten Krieges.

Bei einem Drittel der Doktoranden handelt es sich um "Eigengewächse" - Studenten, die ihren Abschluss an der TU Chemnitz erworben haben oder kurz davor stehen. So beschäftigt sich etwa Annekathrin Lehmann, Absolventin des Bachelor-Studienganges Europäische Geschichte und der Wirtschaftspädagogik, mit der Rolle von Frauen im Kulturleben Preußens. Martin Munke, Student im Master-Studiengang Europäische Integration, wird eine biografische Studie zum Russlandexperten und NS-Funktionär Georg Leibbrandt (1899-1982) verfassen.

Während Projekte wie diese noch am Anfang der Bearbeitung stehen, nähern sich andere dem Abschluss. Die Habilitationsschrift von Dr. Hendrik Thoß, wissenschaftlicher Assistent an der Professur für Europäische Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, über den politischen Diskurs des Sports in der Weimarer Republik wird noch in diesem Jahr fertiggestellt. Stefan Winckler wird seine Studie über den Journalisten Gerhard Löwenthal (1922-2002) bereits im kommenden Monat verteidigen. Zur öffentlichen Disputation am 19. Mai ergehen demnächst die Einladungen.

Weitere Auskünfte erteilt Dr. Hendrik Thoß, Telefon 0371 531-32615, E-Mail hendrik.thoss@phil.tu-chemnitz.de.

(Autor: Martin Munke)

Mario Steinebach
26.04.2010

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