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Wenig Energie für schwere Gewichte

Professur Fördertechnik entwickelt mit schweizerischem Unternehmen energiesparenden Rollteppich zum Transport schwerer Lasten - erste Präsentation ab 29. September 2009 auf Messe LogIntern in Nürnberg

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Frank Rasch (vorne), Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Professur Fördertechnik, und Student Martin Zwinzscher bereiten einen Versuch des Rollenteppichs am Schwerlastprüfstand vor. Foto: TU Chemnitz/Uwe Meinhold

Bei der Montage von Autos müssen mehrere Tonnen Gewicht auf Förderbändern transportiert werden - Zugmittel und Gleitschienen werden dabei extrem beansprucht, der Verschleiß und der Energieverbrauch für den Antrieb sind hoch. Wenn das Gewicht auf viele Rollen verteilt wird, sinken Energiebedarf und Verschleiß. Aus diesem Ansatz heraus haben Wissenschaftler der Professur Fördertechnik der TU Chemnitz gemeinsam mit der Denipro AG aus dem schweizerischen Weinfelden eine Schwerlastabstützung entwickelt.

Das Element mit dem Markennamen denirug ist modular aufgebaut und kann zu einem Rollteppich mit beliebiger Länge und Breite zusammengesetzt werden. "Wir haben das neue Element ausgiebig an einem Prüfstand mit gerader Mattenkette getestet. Die Versuche zeigten eine gute Funktionalität und nahezu keinen Verschleiß", berichtet Dr. Jens Sumpf, Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Professur Fördertechnik. Aufgrund der gemessenen Reibwerte von 0,03 bis 0,05 schätzen die Wissenschaftler, dass die Neuentwicklung je nach Anwendung bis zu 80 Prozent der Antriebsenergie einspart und die Belastung der Zugmittel entsprechend verringert. "Die Fördergeschwindigkeit betrug in diesen Versuchen 20 Meter pro Minute. Es gab aber auch schon erfolgreiche Tests mit 120 Metern pro Minute", sagt Sumpf. Die Elemente bestehen komplett aus Kunststoff und sind somit schmierungs- und wartungsfrei.

Nicht nur in der Automobilindustrie kann die neue Technik zum Einsatz kommen, sondern überall, wo große Massen transportiert werden müssen - vom Maschinenbau bis zur Papierindustrie.

Rollend um die Kurve

Eine andere gemeinsame Entwicklung der Professur Fördertechnik und der Denipro AG ist bereits in die Praxis überführt: eine Kurvenabstützung für Mattenketten, mit der der Bewegungswiderstand beim Umlauf von Förderbändern um Kurven bis zu 90 Prozent gesenkt wird. Die eingesetzten Rollelemente vertreibt die Denipro AG unter dem Markennamen deniroll - Einsatz finden sie unter anderem bei einem italienischen Süßwarenhersteller. Derzeit arbeiten zwei Maschinenbau-Studenten der TU Chemnitz, Martin Zwinzscher und André Jäntsch, im Rahmen ihres Praktikums in der Schweiz an der Weiterentwicklung der Rollelemente mit.

Die Professur Fördertechnik und die Denipro AG präsentieren sich vom 29. September bis zum 1. Oktober 2009 auf der Messe LogIntern in Nürnberg. Am 29. September 2009 informieren sie bei einer Pressekonferenz über ihre neuen Entwicklungen. Die Veranstaltung beginnt um 14 Uhr in der Halle CCN Ost, Raum Krakau, 2. Ebene.

Weitere Informationen erteilen Dr. Jens Sumpf, Telefon 0371 531-32853, E-Mail jens.sumpf@mb.tu-chemnitz.de und Frank Rasch, Telefon 0371 531-35848, E-Mail frank.rasch@mb.tu-chemnitz.de.

Katharina Thehos
23.09.2009

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