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Intensivkurs auf diplomatischem Parkett

Elf Studenten, die im April 2009 bei der UN-Simulation in New York Israel vertreten, besuchten Anfang März das Auswärtige Amt und die Neue Synagoge in Berlin

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Jüdische Kultur zum Anfassen: Exkursionsteilnehmer vor der Neuen Synagoge Berlin. Foto: Johannes Kunath

Jedes Frühjahr kommen in New York mehr als 4.000 Studenten aus aller Welt zusammen, um an der National Model United Nations (NMUN), der größten UN-Simulation der Welt, teilzunehmen. Seit sechs Jahren sind auch Chemnitzer Studierende dabei. Die diesjährige Delegation besteht aus elf Studenten, die gemeinsam im April Israel bei den Vereinten Nationen vertreten. Um sich auf diese Herausforderung vorzubereiten, fuhren die Teilnehmer Anfang März nach Berlin, wo sie dem Auswärtigen Amt und der Neuen Synagoge einen Besuch abstatteten, um sich ihrer Aufgabe - in die Rolle israelischer Diplomaten zu schlüpfen - noch besser anzunähern.

Der erste Referent im Auswärtigen Amt, Mirko Schierbach, vermittelte den Studenten einen tieferen Einblick in die Funktionsweise der Vereinten Nationen und den diplomatischen Arbeitsalltag. Dieser besteht vor allem aus vielen Komitee-Sitzungen, aber auch aus der Umsetzung so genannter außenpolitischer Weisungen, die das Auswärtige Amt täglich an die Ständige Vertretung Deutschlands bei den Vereinten Nationen sendet. So wird ganz praktisch transatlantisch zusammengearbeitet und Weltpolitik mitbestimmt. Von besonderem Interesse waren auch die darauf folgenden Ausführungen von Sybille Sorg, der Leiterin des Nahostreferats im Auswärtigen Amt. Ihre weitreichenden Kenntnisse über die geopolitischen Verhältnisse Israels, den Nahostkonflikt und die Sonderrolle Israels im Friedensprozess waren sehr hilfreich für die bevorstehende Herausforderung der Hobby-Diplomaten, das Land in New York zu repräsentieren. Sorg hob insbesondere die israelische Sicht der Dinge hervor. Das ist insofern wichtig, da es bei der NMUN Konferenz vor allem darauf ankommt, im Sinne der länderspezifischen Interessen und Positionen zu agieren.

Im Anschluss besuchten die Chemnitzer die Neue Synagoge Berlin an der Oranienburger Straße. Sie ist Zentrum des jüdischen Gemeindelebens in der Bundeshauptstadt und atmet die Geschichte der Juden in Deutschland geradezu. Eine Führung durch die Räumlichkeiten vermittelte der Chemnitzer NMUN-Delegation zahlreiche historische Aspekte jüdischer Kultur und des heutigen Alltags.

Um sich der jüdischen Kultur noch weiter anzunähern, werden die Studenten am 19. März 2009 gemeinsam mit den Jungen Freunden der Städtischen Kunstsammlungen Chemnitz das Schalom Restaurant besuchen. Dort lauschen sie einem Vortrag über jüdisches Leben in Chemnitz und lernen im Anschluss die Regeln koscherer Küche - Verkostung inklusive. Danach stürzen sich die Studenten in die abschließenden Reisevorbereitungen - getreu dem Motto "New York, wir kommen!"

(Autoren: Martin Hackethal & Lars Bormann)

Stichwort: UN-Simulation (National Model United Nations)

In 35 Ländern der Welt simulieren jährlich Tausende Studenten Sitzungen und Verhandlungen der Vereinten Nationen bei den so genannten "Model United Nations (MUN)". NMUN - die größte und bekannteste dieser Simulationen - findet jedes Jahr in New York, dem Tagungsort der Vereinten Nationen, statt. Auch 2009 werden wieder rund 4.000 Studenten eine Woche lang Verhandlungsstrategien entwerfen, Berichte vorlegen und über Resolutionen beraten und abstimmen. Neben interkulturellem Austausch sind Hauptziele der NMUN, das Verständnis der Studenten für internationale Beziehungen, komplexe Sachverhalte und deren Zusammenhänge zu wecken.

Weitere Informationen erteilt Susanne Günther, Telefon 0371 531-36869, E-Mail susanne.guenther@phil.tu-chemnitz.de

Mario Steinebach
16.03.2009

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