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Moderne Behandlung nach akutem Herzinfarkt

Vortragsreihe der TU Chemnitz und der Klinikum Chemnitz gGmbH wird am 26. November 2008 fortgesetzt

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Dr. med. Lutz Baumgart, Oberarzt der Klinik für Innere Medizin I der Klinikum Chemnitz gGmbH, im Herzkathederlabor. Foto: privat

Die Vortragsreihe "Medizin im Spannungsfeld zwischen Wissenschaft und Gesellschaft" geht weiter. Am 26. November 2008 erläutert Dr. med. Lutz Baumgart, Oberarzt der Klinik für Innere Medizin I der Klinikum Chemnitz gGmbH, moderne Behandlungsmöglichkeiten nach akutem Herzinfarkt und zeigt auf, wie man auch nach einem Infarkt noch leistungsfähig sein kann. Der Vortrag des Chemnitzer Mediziners beginnt um 17.30 Uhr im Hörsaal 305, Straße der Nationen 62. Der Eintritt ist frei.

Zum Thema: Der Myokardinfarkt ist heutzutage eine der häufigsten Diagnosen, mit denen Patienten in Industrieländern in ein Krankenhaus eingewiesen werden. So treten allein in Deutschland ungefähr 350.000 akute Infarkte pro Jahr auf. Etwa 30 Prozent der Patienten überleben ihn nicht, wobei über die Hälfte dieser Patienten schon auf den Weg in die Klinik stirbt. Beim akuten Herzinfarkt unterbricht ein Blutgerinnsel im Herzkranzgefäß die Blutzufuhr zum Herzmuskel, so dass dieser rasch abstirbt. Daher ist von entscheidender Bedeutung für den Behandlungserfolg und die Prognose des Patienten, dass möglichst wenig Zeit vom Beschwerdebeginn bis zum Eintreffen im Krankenhaus vergeht. Wird ein Patient mit Verdacht auf einen Herzinfarkt in die Klinik eingeliefert, wird mittels EKG und Enzymdiagnostik festgestellt, ob, wo und wie stark der Herzmuskel geschädigt ist. Gelingt es in den ersten Stunden nach Gefäßverschluss, die Durchblutung am Herzen wiederherzustellen, können Folgeschäden wie Herzrhythmusstörungen und Herzschwäche erfolgreich behandelt werden. So ist der Weg für eine Rückkehr ins normale Leben geebnet.

Der Goldstandard der Herzinfarktbehandlung stellt die perkutane transluminale Koronarangiografie( PTCA), eine Behandlung mit Katheter, dar. Studien belegen, dass diese Therapieoption bezüglich der Erholung des Patienten vom Herzinfarkt und dem Überleben nach Infarkt bessere Ergebnisse aufweist als die reine Thrombolysetherapie (Auflösen des das Herzkranzgefäß verschließenden Gerinnsels), weshalb die PTCA der Lyse vorzuziehen ist.

Nach einem Herzinfarkt schließt sich an den Klinikaufenthalt meist eine Anschlussheilbehandlung an. Diese Rehabilitationsphase dauert in der Regel drei Wochen und ist in einer Kur-Klinik oder ambulant möglich. Eine Anschlussheilbehandlung verfolgt verschiedene Ziele: Sie unterstützt den Patienten, das einschneidende Ereignis Herzinfarkt zu verarbeiten, sein Leben zu überdenken und neu zu organisieren.

Mario Steinebach
17.11.2008

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