Springe zum Hauptinhalt
Pressestelle und Crossmedia-Redaktion
TUCaktuell
TUCaktuell Alumni

Minus 20 Grad Celsius, Presseis und kräftiger Wind

TU-Absolvent Georg Sichelschmidt hat im Mai gemeinsam mit seinem Bruder auf Spitzbergen das Intensivtraining für die "Magnetic Northpole Expedition 2009" erfolgreich beendet

*

Bild oben: Unsichtbare Hilfe: Der Eisbär weist den Weg durch das ewige Eis. Bild unten: Geschafft: Georg und Johannes Sichelschmidt (v.l.) am Ende der Trainingsetappe. Fotos: privat

16 Tage waren sie im April und Mai 2008 im dichten Packeis, zwischen Gletscherspalten und Schneestürmen unterwegs. Jetzt sind die Brüder Georg und Johannes Sichelschmidt erfolgreich von ihrem Intensivtraining auf Spitzbergen zurückgekehrt. In Vorbereitung auf die Expedition 2009 zum magnetischen Nordpol wollten sie von Longyearbyen, der Hauptstadt von Spitzbergen, bis nach Verlegenhuk, dem nördlichsten Punkt der von Norwegen verwalteten Inselgruppe im Nordatlantik, reisen. "Aufgrund der schlechten Windbedingungen mussten wir unser Trainingsziel schon frühzeitig ändern. Wir haben uns schnell dazu entschlossen, innerhalb der Expedition die beiden höchsten Berge von Svalbard zu besteigen. Am Ende sind wir über 320 der vorgenommenen 500 Kilometer in der menschenfeindlichen Wildnis von Spitzbergen gelaufen und konnten den Newtontoppen besteigen", erklärt der ehemalige Student der Sportökonomie an der TU Chemnitz, Georg Sichelschmidt.

Das Intensivtraining hatte das große Ziel, erstmalig die Bedingungen zu erleben, die sie bei ihrer "Magnetic Northpole Expedition" nächstes Jahr im April erwarten. Der arktische Nordpol wird dann etwa bei 83° 45’N 116° 24’W - also ungefähr 300 Kilometer von den kanadischen Inseln im Nordpolarmeer entfernt - liegen. "Unsere nördlichste Position während des Trainings lag am Ende bei 79° 10’N. Die Wetterbedingungen waren für uns beide ein absolutes Novum. Die ersten zehn Tage waren sehr fordernd. Bei Minus 20 Grad Celsius und einer Windgeschwindigkeit von 15 Meter pro Sekunde mussten wir viele Höhenmeter hoch auf das Inlandeis. Besonders der eisige Wind und der feuchte Nebel haben uns sehr zu schaffen gemacht", so der 32-jährige Sichelschmidt, der gemeinsam mit seinem Bruder von Anfang an das Beförderungsziel "fair means" verfolgt - nur mit Skiern, Pulkas und durch Hilfe von Parawings sich fortzubewegen.

"Letztendlich war die Expedition sowohl sehr fordernd als auch sehr beeindruckend. Durch die strahlende Sonne im letzten Drittel der Expedition wurde die Orientierung extrem vereinfacht, die Wegfindung verlief sehr viel ökonomischer und ohne Wind waren die Minusgrade ebenfalls gut auszuhalten. Die Schönheit der Landschaft wurde uns durch die Erfahrungen der Wildheit der Natur in den ersten Tagen besonders bewusst. Der schnelle Wechsel von einer leichten Bewölkung zum totalen White-Out, wo nur noch der Kompass die Richtung anzeigen kann, zeigt, wie gefährlich die Arktis sein kann", beschreibt der Sportökonom, der von 2000 bis 2005 in Chemnitz studierte.

Das ihm und seinem Bruder Johannes auch die spektakuläre Expedition zum magnetischen Nordpol 2009 gelingen wird, ist nicht zu bezweifeln. Bereits 2006 haben sie gemeinsam ohne Hilfe von außen eine Grönland-Transversale erfolgreich organisiert und absolviert. "Bis zum Expeditionsbeginn werden wir die Erfahrungen der letzten drei Wochen akribisch auswerten und in die finale Vorbereitung integrieren. Natürlich müssen wir noch ausreichend finanzielle Mittel akquirieren. Aber das schaffen wir", blickt Sichelschmidt optimistisch nach vorn.

Die Expedition im Internet: http://www.expedition.quanok.com

Das Intensivtraining im Blog: http://northpole.j-sichelschmidt.de

Weitere Informationen erteilt Georg Sichelschmidt, Telefon 0341 4626348, E-Mail expedition@quanok.com

(Autorin: Carina Linne)

Mario Steinebach
14.05.2008

Alle „TUCaktuell“-Meldungen
Hinweis: Die TU Chemnitz ist in vielen Medien präsent. Einen Eindruck, wie diese über die Universität berichten, gibt der Medienspiegel.