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Der nächste Vortrag der Reihe "Physik - wie Forschung Spaß macht!" beschäftigt sich am 12. Januar 2008 mit der Strukturbildung von Materialien

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Der Post-Doktorand Jose Barzola-Quiquia aus Peru und Prof. Dr. Peter Häussler, Professur für Physik Dünner Schichten der TU Chemnitz, bei der Kontrolle einer Anlage zur Untersuchung von elektronischen Eigenschaften amorpher Materialien bei sehr tiefen Temperaturen. Archivfoto: TU Chemnitz/Uwe Meinhold

Die Vortragsreihe "Physik - wie Forschung Spaß macht!" wird am 12. Januar 2008 um 10 Uhr mit dem Vortrag von Prof. Dr. Peter Häussler zum Thema "Ordnung in der Unordnung - wie Atome sich zum Kristall finden" fortgeführt. Die Vorlesung findet im Hörsaalgebäude, Reichenhainer Straße 90, im Raum N 013 statt. Die Veranstaltung ist öffentlich und der Eintritt ist frei.

Prof. Häussler streift in seinem Vortrag viele bis heute unbeantwortete Fragen: Beginnend mit Strukturbildungsprozessen unmittelbar nach dem Urknall, bei der sich zum Beispiel Nukleonen bilden, bespricht er das viel komplexere Problem der Strukturbildung in kondensierter Materie, wie sich ein großer Haufen von Atomen zu Kristallen organisiert, wie aus der Unordnung heraus Ordnung entsteht. Selbst mit Hilfe modernster Rechner sind Wissenschaftler bisher nicht in der Lage diese Vorgänge zu simulieren. In Chemnitz werden Systeme in ihrer Strukturbildung an Hand von Vorformen wie Flüssigkeiten und amorphen Materialien untersucht. Prof. Häussler nähert sich in seinem Vortrag dabei vielen Themen und Fragen: Was sind mögliche Szenarien der Strukturbildung? Gibt es ein umfassendes Bild für Metalle, Halbleiter oder Isolatoren? Welche Konsequenzen hat die Strukturbildung für elektrische Transporteigenschaften wie die Leitfähigkeit? Und warum kennt die Natur so wenige Metalle bzw. sind Metalle aus Sicht der Natur instabile Zustände?

Prof. Häussler bespricht auch das Geheimnis, warum unter scheinbar chaotischen Umständen geordnete Strukturen entstehen können. Die Forschungsergebnisse seiner Professur an flüssigen und amorphen Systemen zeigen einen fundamentalen Ordnungsmechanismus. Chemnitzer Physiker haben beispielsweise entdeckt, dass sich Atome, die sich auf dem Wege der Kristallbildung befinden, stets auf ähnliche Weise zu einer ganz speziellen Ordnung organisieren und den wesentlichen Impuls dazu von einem kollektiven Verhalten aller Elektronen erhalten. Es bauen sich selbstorganisierend Resonanzen zwischen dem Kollektiv der Elektronen und der sich bildenden Struktur auf. Als Ergebnis entstehen dabei Metalle, Salze oder auch Halbleiter. Dadurch ist es im Prinzip möglich, wichtige Aspekte der Struktur von Materialien vorherzusagen, ohne große Computer nutzen zu müssen.

Weitere Informationen gibt Prof. Dr. Peter Häussler, Professur für Physik Dünner Schichten, Telefon 0371 531-33109, E-Mail peter.haeussler@physik.tu-chemnitz.de.

Mario Steinebach
08.01.2008

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