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Spielend experimentieren und Physik hautnah erleben

Das Schülerlabor "Wunderland Physik" begeisterte bereits 2.000 Schüler und Lehrer für Naturwissenschaften und Technik - Ob es sich auch als Studentenschmiede etabliert, wird die Zukunft zeigen

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Das "Wunderland Physik" bietet Schülern und Lehrern eine willkommene Ergänzung zum Unterricht in der Schule. Foto: TU Chemnitz/Ulf Dahl

Wenn Gunter Beddies, der das Schülerlabor "Wunderland Physik" der TU Chemnitz leitet, auf die letzten eineinhalb Jahre zurückblickt, ist er sehr zufrieden. "Mehr als 2.000 Physikbegeisterte konnten wir bereits begrüßen - darunter genau 1.929 Schüler und 99 Lehrer", freut sich Beddies. Die meisten kommen aus Gymnasien der Region. Für Schüler der Klassenstufen drei bis zwölf bietet das "Wunderland Physik" seit Februar 2006 eine spannende Unterrichtsergänzung. Ungefähr zwei Schulklassen kommen pro Woche an das Institut für Physik der TU Chemnitz, um hier Experimente durchzuführen, die wegen fehlender technischer Mittel in der Schule selbst nicht durchgeführt werden können. Die nächsten Schüler, die sich angemeldet haben, kommen aus dem Gymnasium Einsiedel. Am 18. September 2007 werden sie ab 14.30 Uhr den Geheimnissen physikalischer Phänomene auf den Grund gehen.

Insgesamt zielt das Angebot im Labor darauf ab, so früh wie möglich die Aufmerksamkeit der Kinder und Jugendlichen für naturwissenschaftliche beziehungsweise technische Fragen zu wecken. Das Konzept des Schülerlabors basiert auf drei Säulen. Ausgewählte physikalische Experimente zu den Themengruppen "Ein Computer kann mehr als Spiele" und "Regenerative Energiequellen" sollen selbst durchgeführt werden. Darüber hinaus ist es möglich, physikalische Experimente mit einfachen Mitteln kreativ zu gestalten. Besonders beliebt sind die Experimente mit großem Schaueffekt zum Ausprobieren. "Mit unseren reichen Fundus an Versuchsaufbauten, die beispielsweise auch mit Forscherkisten aus der Industrie ergänzt werden, sorgen wir mittlerweile auch in Kindertagesstätten für jede Menge Aha-Effekte", erzählt Beddies.

"Umfragen unter den Teilnehmern bestätigen, dass die Schüler die Ausstattung sehr gut finden und von den Experimenten begeistert sind", so der Leiter des Schülerlabors. Viele schätzen auch die Verständlichkeit und die Übersichtlichkeit der Versuchsunterlagen. Die Umfragen zeigen auch, dass fast 75 Prozent der befragten Jugendlichen gern einen weiteren Tag im Schülerlabor verbringen würden und das nicht nur, weil in dieser Zeit kein regulärer Unterricht stattfindet, sondern weil das Experimentieren im Uni-Labor offensichtlich Freude bereitet hat. "Zwei Drittel der befragten Gymnasiasten interessieren sich für Technik und Physik", berichtet Beddies und hofft natürlich, dass sich möglichst viele für ein Studium in diesem Bereich an seiner Uni einschreiben. Denn die Studien- und Arbeitsbedingungen werden sich Ende dieses Jahres noch weiter verbessern, wenn auch das Schülerlabor in das neue Institutsgebäude für Physik umzieht. Die Chemnitzer Physikstudenten können zudem von einem sehr guten Betreuungsverhältnis profitieren.

Die Idee für ein Schülerlabor gab es an der TU Chemnitz übrigens schon lange. Seit den 90er Jahren existierten immer wieder zahlreiche Angebote für Schüler. Die Umsetzung des Projektes begann im Herbst 2004 mit einer Beteiligung an einer bundesweiten Ausschreibung zur Förderung von Schülerlaboren. Von 190 Projektskizzen wurden 18 Projekte in ganz Deutschland gefördert. Und nach einem Jahr Aufbau und Erprobung öffnete das Schülerlabor "Wunderland Physik" der TU Chemnitz am 14. Februar 2006 offiziell seine Türen. Seit dieser Zeit wird das Schülerlabor auch für Projektarbeiten von Schülern, zur Durchführung von 14-tägigen Schülerpraktika sowie zur Lehrerweiterbildung genutzt. Beddies hofft, dass diese positive Entwicklung anhält, denn nicht zuletzt sollen aus physikbegeisterten Gymnasiasten einmal Studenten und erfolgreiche Absolventen werden, auf die in der Industrie sehnsüchtig gewartet wird.

Das Schülerlabor "Wunderland Physik": http://www.tu-chemnitz.de/physik/S_Labor/

Weitere Informationen: Gunter Beddies, Telefon 0371/531-33114, E-Mail beddies@physik.tu-chemnitz.de

(Autoren: Mario Steinebach und Eva Goedel, Schülerpraktikantin)

Mario Steinebach
11.09.2007

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