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Spitzenforschung aus Chemnitz wird Stärke zeigen

Exzellenzinitiative von Bund und Ländern startet mit neuem Format in die zweite Runde - Bundesexzellenzcluster MERGE der TU Chemnitz wird sich erneut bewerben

Die Technische Universität Chemnitz wird sich mit ihrem Bundeexzellenzcluster „Technologiefusion für multifunktionale Leichtbaustrukturen“ (MERGE) an der zweiten Runde der Exzellenzinitiative von Bund und Länder beteiligen und sich erneut der Prüfung der Expertengremien in dem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und vom Wissenschaftsrat geleiteten Verfahren stellen. Diese Auffassung vertreten die Universitätsleitung der TU Chemnitz und die Leitung des Bundesexzellenzclusters MERGE.

Mehr als 100 Wissenschaftler forschen im Chemnitzer Bundesexzellenzcluster seit Juni 2012 fakultäts- und fachübergreifend an zukunftsträchtigen Schlüsseltechnologien auf dem Gebiet des Leichtbaus. Neben exzellenten Forschungsbedingungen, wie sie unter anderem mit dem neuen „MERGE Technologiezentrum“ in seiner ersten Ausbaustufe geschaffen wurden, bietet der Forschungsverbund hervorragende Karrierebedingungen für den wissenschaftlichen Nachwuchs. Die von den Wissenschaftlern erzielten Ergebnisse sind von hoher Relevanz für Gesellschaft und Industrie. Nicht umsonst kooperiert MERGE bereits sehr erfolgreich mit zahlreichen außeruniversitären Partnern im In- und Ausland. Den Bewerbungsprozess des Bundesexzellenzclusters MERGE wird die Universitätsleitung unterstützen. „In den forschungsstarken und zugleich praxisnahen Erfolgen von MERGE, in der Internationalisierung unseres Clusters, im Aufbau des MERGE-Masterstudiengangs, in der zukunftsweisenden Impulswirkung des Leichtbaus und in der Einzigartigkeit unseres Forschungsverbundes sehen wir große Chancen, auch weiterhin mit MERGE als Bundesexzellenzcluster auf die Fragestellungen der Zukunft antworten zu können“, so Prof. Dr. Andreas Schubert, Kommissarischer Rektor der TU Chemnitz.

Politischer Startschuss ist gefallen

Die Ministerpräsidenten der Bundesländer haben gestern auf ihrer Sitzung mit Bundeskanzlerin Angela Merkel eine neue Runde der Exzellenzinitiative beschlossen. Demnach stellt der Bund ab 2019 jährlich 533 Millionen Euro für die Spitzenforschung zur Verfügung. Auf die Förderung der Exzellenzcluster wird mit rund 385 Millionen Euro pro Jahr der größte Teil der Mittel verwendet. Für die Chemnitzer Wissenschaftler ist damit der Startschuss für die zweite Runde der Exzellenzinitiative gefallen. Es geht um jeweils drei bis zehn Millionen Euro pro Jahr und Cluster, die für 45 bis 50 Forschungsverbünde bundesweit bereit stehen. „Mit einer Bewerbung ihres Forschungsclusters will die Technische Universität den erneuten Zuschlag nach Chemnitz holen“, sagt Prof. Dr. Lothar Kroll, Sprecher des Exzellenzclusters, und fügt hinzu: „MERGE ist der deutschlandweit der erste und einzige Bundesexzellenzcluster in der Schlüsseltechnologie Leichtbau. Er hat sich die Fusion großserientauglicher Basistechnologien aus den Bereichen Kunststoff, Metall, Textil und Smart Systems hin zur Entwicklung ressourceneffizienter Produktionsprozesse für Leichtbaustrukturen mit hoher Leistungs- und Funktionsdichte zum Ziel gesetzt.“

Spitzenforschung aus Chemnitz: Relevanz für Forschung, Gesellschaft und Industrie

Die Oberbürgermeisterin der Stadt Chemnitz, Barbara Ludwig, sagte nach Bekanntgabe des Beschlusses: „Der Bundesexzellenzcluster MERGE ist ein Leuchtturmprojekt unserer innovationsstarken Wissenschaftsregion, von dessen Erfolgen ich mich bereits mehrfach selbst überzeugen konnte. Die exzellente Arbeit der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Forschungsverbund ist herausragend und ein Gewinn für die Stadt und die Region – insbesondere für die hier ansässigen Unternehmen. Für die nun anstehende Phase der Bewerbung und Auswahl wünsche ich allen Beteiligten viel Erfolg.“

Georg P. Holzinger, Vorsitzender des Industriebeirats im Bundesexzellenzcluster MERGE sowie Präsident IMM China und Vice President Technologies IMM Europe der KraussMaffei Technologies GmbH, begrüßte ebenfalls eine erneute Bewerbung der TU Chemnitz und bescheinigte MERGE dafür hervorragende Chancen: „Der Technologie- und Wissenstransfer der Ergebnisse aus der Grundlagenforschung in die Industrie und Wirtschaft ist eine Kernkompetenz von MERGE, die in beeindruckender Art und Weise gelebt wird. Für eine Bewerbung im neuen Format der Exzellenzinitiative gebe ich dem Bundesexzellenzcluster in dieser Kategorie beste Noten.“

Finanzkonzept und Zeitplan der Exzellenzinitiative

Die Sächsische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Dr. Eva-Maria Stange, ermutigt alle Universitäten im Freistaat, sich mit Anträgen um exzellente Förderung zu bewerben. „Die Universitäten können aufbauend auf international herausragende Forschungsleistungen in eine neue Runde der Exzellenzinitiative starten. Die TU Dresden, aber auch die TU Chemnitz sind mit ihren Forschungsclustern gut vorbereitet“, so die Ministerin. Seitens der Länder ist in der nächsten Förderperiode eine Beteiligung von 25 Prozent am Gesamtförderbetrag zugesichert.

„Durch den gestrigen Beschluss erhält der Bundesexzellenzcluster MERGE ab dem 1. November 2017 eine Verlängerung der bisherigen finanziellen Mittel“, erläutert Kroll. Diese Überbrückungsfinanzierung gilt für maximal zwei Jahre und soll die Weiterführung des erfolgreichen wissenschaftlichen Projekts wahren. Im Anschluss daran folgt die bundesweit neue Ausschreibung der nächsten Förderperiode mit veränderten Wettbewerbsbedingungen. Bereits bis April 2017 muss die Antragsskizze für MERGE II eingereicht werden. Bei positiver Bewertung der Skizze ist bis Februar 2018 der Vollantrag zu formulieren. Die Entscheidung über die Clusteranträge fällt, so sieht es der Zeitplan der neuen Runde zur Exzellenzinitiative vor, im Dezember 2018. Ab 2019 können die geförderten Exzellenzcluster ihre Arbeit aufnehmen.

Grenzübergreifende Forschung bringt neue Facetten

Der Forschungscluster MERGE wird aktuell neben der Exzellenzinitiative auch im Rahmen der Fördermaßnahme „InterSpiN - Internationalisierung von Spitzenclustern, Zukunftsprojekten und vergleichbaren Netzwerken“ durch das Bundesforschungsministerium zur grenzübergreifenden Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft, Forschung und Gesellschaft gefördert. Mit diesen Mitteln konnte das Internationalisierungskonzept des Bundesexzellenzclusters erfolgreich initiiert werden: „MERGEurope verfolgt die Vision, ein weltweit wettbewerbsfähiges Netzwerk aus den stärksten Leichtbauregionen Europas mit Brückenfunktion zwischen Wissenschaft und Wirtschaft zu formieren“, sagt Kroll. Der Cluster kooperiere dazu bereits mit Universitäten in Polen, Tschechien, den Niederlanden und Spanien. Derzeit planen die Beteiligten und ihre Industriepartner perspektivische Forschungsvorhaben unter Einbeziehung regionaler KMU. So sollen neue Märkte und Innovationsfelder auf dem Gebiet der Leichtbautechnologien erschlossen werden, um Forschungsergebnisse und Technologien in Wirtschaft und Gesellschaft zu transferieren und kommerziell zu nutzen.

Homepage des Bundesexzellenzclusters MERGE: https://www.tu-chemnitz.de/merge

Weitere Informationen erteilen Prof. Dr. Lothar Kroll, Telefon 0371 531-23120, E-Mail lothar.kroll@mb.tu-chemnitz.de, und Dr. Jürgen Tröltzsch, Geschäftsführer MERGE, Telefon 0371 531-35665, E-Mail juergen.troeltzsch@mb.tu-chemnitz.de.

(Autoren: Diana Ruder und Mario Steinebach)

Mario Steinebach
17.06.2016

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