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"Ich werde von allem, was ich hier gelernt habe, profitieren"

Die chinesische Doktorandin Hu Chunfeng von der Fudan-Universität in Shanghai berichtet über ihren Forschungsaufenthalt in Chemnitz

Ende August trafen sich Doktoranden aus Deutschland und China und deren Professoren zur 9. Sommerschule des Internationalen Graduiertenkollegs “Materials and Concepts for Advanced Interconnects and Nanosystems". Hu Chunfeng von der Fudan-Universität in Shanghai ist Doktorandin im IRTG und arbeitet nun während ihres dreimonatigen Forschungsaufenthalts am Fraunhofer ENAS. Andrea-Messig-Wetzel sprach mit ihr über ihre Forschungsarbeiten und ihre Erfahrungen in Deutschland.

Frau Hu Chunfeng, Sie sind Doktorandin innerhalb des Internationalen Graduiertenkollegs “Materials and Concepts for Advanced Interconnects and Nanosystems ". Könnten Sie Ihr Forschungsthema kurz beschreiben?

Als Doktorandin beschäftige ich mich vor allem mit der Herstellung von Zinkoxid-Dünnfilmtransistoren, die Zinkoxidfilme oder Zinkoxid-Nanodrähte als Kanalschicht nutzen.

Sie sind seit 2013 Doktorandin im Graduiertenkolleg. Warum haben Sie sich gerade für dieses Programm entschieden?

Der wichtigste Grund für mich ist, dass ich neugierig darauf bin, wie deutsche Wissenschaftler ihre Forschungsarbeit durchführen. Ich hoffe, dass ich für mich einige Veränderungen in meinem Denken und in meiner Herangehensweise als Wissenschaftlerin durch die neue Forschungsumgebung, in der ich hier in Chemnitz arbeite, lernen kann.

Bitte erzählen Sie uns über Ihre Erfahrungen, die Sie während Ihres Forschungsaufenthalt in Chemnitz gemacht haben!

Am ersten Tag, als ich am Fraunhofer ENAS startete, diskutierte meine Betreuerin Dr. Kathleen Heinrich mit mir ausführlich die Arbeitspläne für die folgenden drei Monate. Wir beschlossen, eine Untersuchung der Herstellung von pyroelektrischen, Niedrigtemperatur-Zinkoxid-Nanogeneratoren durchzuführen, die auf den pyroelektrischen und piezoelektrischen Eigenschaften von Zinkoxid-Nanodrähten basieren. Dr. Kathleen Heinrich hat mich Schritt für Schritt gelehrt, wie sie die Versuche plant und durchführt, wie die Ergebnisse bewertet werden und wie man neue Ideen aus der Literatur generieren kann. Unter ihrer Anleitung und Hilfe habe ich einige vorläufige Ergebnisse erzielt. Ich werde von allem, was ich hier gelernt habe, profitieren. Die Forschungsansätze sind wirklich hilfreich für meine zukünftige Forschungsarbeit.

Wie arbeiten Sie an der Fudan-Universität in China bisher?

An der Fudan-Universität verfolge ich meine Promotion und arbeite als Betreuerin im Prozesslabor für integrierte Schaltungen. Dort leite ich Studenten an, wie man die Experimente durchführt. Hier in Deutschland genieße ich es, mich voll und ganz meinem Forschungsthema widmen zu können. Mein dreimonatiger Aufenthalt in Chemnitz ist bisher schon sehr erfolgreich und ich profitiere von der Kooperation zwischen den chinesischen und der deutschen Partnern.

Am Ende unseres Gesprächs würde ich gern noch wissen, wie Sie Ihre deutschen Kollegen erleben.

Meine deutschen Kollegen sind streng und immer auf der Suche nach hoher Effizienz und Präzision in ihrer Arbeit. Die sauberen und geordneten Labore haben mich sehr beeindruckt. Ich gehe jeden Tag mit meinen Kollegen gemeinsam zum Mittagessen und auch manchmal zu einer Kaffeepause. Hier habe ich die einzigartige Kultur und andere Sitten erfahren. Hinter den kühlen Gesichtern meiner deutschen Kollegen verbirgt sich sehr viel Freundlichkeit und Gastfreundschaft. In diesem Sommer nahm ich auch an der jährlichen Sommerschule des IRTG teil und erlebte, dass der Geist der Teamarbeit in der Kultur sehr wichtig ist.

Stichwort: 9. Sommerschule des Internationalen Graduiertenkollegs “Materials and Concepts for Advanced Interconnects and Nanosystems"

Im Rahmen der 9. Sommerschule in Warnemünde an der Ostsee diskutierten die deutschen und die chinesischen Doktoranden ihre Forschungsergebnisse gemeinsam mit den betreuenden Professoren und Wissenschaftlern. Die Technische Universität Chemnitz kooperiert im Rahmen ihres einzigen Internationalen Graduiertenkollegs mit dem Fraunhofer ENAS, der TU Berlin und dem Fraunhofer IZM aus Deutschland sowie mit der Fudan-Universität Shanghai und der Shanghai Jiao Tong University in China. Der Sprecher des IRTG auf deutscher Seite ist Prof. Dr. Thomas Geßner, Direktor des Zentrums für Mikrotechnologien an der TU Chemnitz und Leiter des Fraunhofer-Instituts für Elektronische Nanosysteme ENAS in Chemnitz. 16 deutsche und 15 chinesische Doktoranden arbeiten in diesem Graduiertenkolleg, das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) der Bundesrepublik Deutschland und dem Ministerium für Bildung (MOE) der Volksrepublik China gefördert wird. Das Projekt startete im Jahr 2006 und ist jetzt in seiner zweiten Förderphase.

Weitere Informationen: https://www.zfm.tu-chemnitz.de/irtg

Mario Steinebach
13.09.2014

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