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Die Fluchtmigration in Europa im Fokus

Workshop der Forschungsinitiative “Refugees in European localities: Reception, Perceptions and Policies” fand an der TU Chemnitz statt

  • Forscher aus Deutschland, Italien, den Niederlanden, Serbien und Ungarn kamen an der TU Chemnitz zusammen. Foto: Juniorprofessur Humangeographie Ostmitteleuropas

Auf Einladung der Juniorprofessur Humangeographie Ostmitteleuropas trafen sich vom 16. bis 18. März 2015 18 Forscher aus Deutschland, Italien, den Niederlanden, Serbien und Ungarn an der TU Chemnitz, um gemeinsame Aktivitäten hinsichtlich der Erforschung der Fluchtmigration in Europa auszuloten. Der Workshop fand im Rahmen der durch Jun.-Prof. Dr. Birgit Glorius (TU Chemnitz) und Dr. Jeroen Doomernik (University of Amsterdam) initiierten Forschungsinitiative „Refugees in European localities: Reception, Perceptions and Policies” statt und wurde durch das europäische Forschungsnetzwerk IMISCOE (International Migration, Integration and Social Cohesion in Europe) finanziell gefördert. Ziel der Initiative ist es, europaweit vergleichbare Fallstudien zur Aufnahmesituation von Flüchtlingen im lokalen Kontext durchzuführen. Fokussiert wird dabei nicht nur auf die Regulierung der kommunalen Aufnahmesituation, sondern auch auf Diskurse über die Flüchtlingsunterbringung, die Reaktionen der lokalen Bevölkerung sowie auf die raumbezogene Wahrnehmung der ankommenden Flüchtlinge.

Die Forscher stellten Konzepte zur Diskussion, die dazu geeignet sind, Teilaspekte des Themas zu untersuchen, angefangen bei Regulierungsmustern zur Aufnahme von Flüchtlingen über die Regime und Praktiken des Arbeitsmarktzugangs, Bildungsbeteiligung sowie die Motive ehrenamtlicher Flüchtlingshilfe. Erste Forschungsergebnisse wurden diskutiert, darunter Arbeiten von Chiara Denaro (Rom) zum Zusammenhang zwischen Flüchtlingsaufnahme und sozialen Wohlfahrtsregimen in Europa, von Terézia Nagy (Szeged) zur Veränderung egozentrierter Netzwerke im Fluchtprozess sowie von Ljupka Mandic (Novi Sad) zur Wiedereingliederung von abgeschobenen Flüchtlingen in Serbien. Die interdisziplinäre Gruppe tauschte sich über geeignete Forschungsansätze aus, die es erlauben, sowohl strukturelle als auch akteursbezogene Aspekte zu untersuchen und die vielfältigen raumzeitlichen Bezüge im Kontext der Fluchtmigration, Flüchtlingsaufnahme und Inkorporation in geeigneter Weise nachzuzeichnen. In einer Methodenwerkstatt konnten konkrete Anwendungsmöglichkeiten der Diskursanalyse, Netzwerkanalyse und des Walking Interview ausprobiert und diskutiert werden.

Die Kooperation soll durch virtuelle Vernetzung in den kommenden Monaten vertieft werden. Unter anderem wird an der Konzeption eines Förderantrags gearbeitet, der die geplante vergleichende Untersuchung durch Finanz- und Personalmittel ermöglicht.

(Autorin: Jun.-Prof. Dr. Birgit Glorius)

Katharina Thehos
23.03.2015

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