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Greifbare Erfolge und träumende Götter

TU-Student Thomas Lisowsky gewann den ZEIT Campus Literaturwettbewerb

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Den Besuchern der Frankfurter Buchmesse gab Thomas Lisowsky bei der Preisverleihung eine Kostprobe seines literarischen Könnens. Foto: DIE ZEIT

Am vergangenen Sonnabend verlieh DIE ZEIT auf der Frankfurter Buchmesse die Preise ihres Campus Literaturwettbewerbs. Dabei konnte sich der TU-Student Thomas Lisowsky mit seiner Geschichte "Berufsqualifizierend" unter den 1.121 Einsendern als einer der beiden Erstplatzierten behaupten, die sich das Preisgeld von 2.000 Euro teilen.

Der 22-jährige Nachwuchsautor kam vor etwa zwei Jahren zum Studium nach Chemnitz. Eine Wahl, die er, wie er sagt, recht willkürlich traf, als es ihn aus seiner Heimatstadt wegzog - die er jedoch bislang keineswegs bereue. Hier studiert er nun im 5. Semester Germanistik und schreibt in seiner Freizeit an Romanen und Kurzgeschichten. Dass dieses Hobby alles andere als lockerer Zeitvertreib ist, zeigt Lisowskys Disziplin, die er dabei aufbringt. Jeden Tag versuche er, etwa drei Stunden an seinen Texten zu arbeiten - die meiste Zeit vor den wochentäglichen Vorlesungen und Seminaren, was er dort nicht schafft, wird danach erledigt. Dabei unterliegen seine Texte strenger Planung, vom groben Szenengerüst bis zum Feinschliff der ausfüllenden Ideen. So ist Lisowskys Credo die stetige Übung und der Eifer - auf Inspiration aus heiterem Himmel hofft er nicht.

Die Geschichte, die nun jedoch beim ZEIT-Wettbewerb gewann, war keineswegs ein Produkt akribischer Konzeption. "Ich habe versucht, alles zu vergessen, was ich mir bis dahin angeeignet hatte und einfach chaotisch drauf loszuschreiben", gibt der Autor zu. Das Ergebnis konnte sich dennoch sehen lassen, auch wenn es so gar nicht seinem Stil entsprach. Denn statt ZEIT-kritischer Texte verfasst Lisowsky am liebsten Fantasyliteratur. Dies begann er etwa mit 16 Jahren in einem Internetforum. Gelernt hat er seitdem einiges - obwohl auch er nicht als Meister vom Himmel fiel: "Meine ersten beiden Romane, das kann ich heute sagen, waren ziemlich schlecht und bleiben besser in den Tiefen meiner Festplatte." Den Dritten mit dem Titel "Göttertraum" veröffentlichte er in Episoden im Internet und erhielt neben vielen hilfreichen Schreibtipps überwiegend positive Resonanz. Beim vierten Roman, an dem er gerade schreibt, sieht er sogar Hoffnung für eine Veröffentlichung in Buchform.

Dass Thomas Lisowsky sein Genre beherrscht, zeigt auch sein Erfolg im eben abgeschlossenen Praktikum. Dieses absolvierte er beim Computerspielentwickler Radon Labs, der mit dem Spiel Drakensang viel Kritikerlob einheimste. Hier machte er sich als Autor und Texter der Spiele offenbar so gut, dass man ihm eine Anstellung nach seinem Abschluss anbot. Das wiederum kann Lisowsky nur recht sein - denn hauptberuflich an seinen Geschichten schreiben könne und wolle er vorerst nicht.

Kontakt: Thomas Lisowsky, E-Mail t.lisowsky@gmx.de

Lisowskys "Göttertraum" in einer aktualisierten Fassung: http://diablo3.ingame.de/forum/showthread.php?t=1521973

(Autor: Michael Chlebusch)

Katharina Thehos
19.10.2009

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