Test von Abfall-Trennsystemen

ZIELSTELLUNG:

Durch den Test von verschiedenen Abfall-Trennsystemen sollten im Vergleich der Systeme untereinander Vor- und Nachteile herausgearbeitet werden, um dem Bürger die verschiedenen Systeme vorzustellen und auch auf Mängel hinzuweisen, die eine benutzerfreundliche Abfalltrennung erschweren. Dieser Test der Abfall-Trennsysteme wurde bei der Zeitschrift „Öko-Test“ angeregt und von dieser auch durchgeführt. Dabei wurden erstmalig nicht nur die verwendeten Materialien, sondern auch die Funktionalität der Abfalleimer getestet.

Dabei wurden in Chemnitz in 57 Haushalten 19 verschiedene Vorsortiergefäße einen Monat lang getestet. Die Haushalte wurden durch Presse und Rundfunk aufgerufen, sich an dieser Aktion zu beteiligen.

Zur Auswertung des Testes sollte von den Testhaushalten ein Fragebogen ausgefüllt werden, der über die Handhabung der Abfalleimer Aufschluß gibt. „Öko-Test“ untersuchte außerdem die für die Abfalleimer verwendeten Materialien auf Schadstoffe. Nach Ende der Testphase wurden die jeweiligen Trennsysteme den Testhaushalten kostenlos überlassen.

ERGEBNIS:

Dieser Test wurde von den Medien begleitet:

Ausgewählte Artikel in der Presse:
 
Aufruf: 
„Achtung: Aktion Abfalleimer 60 Chemnitzer Haushalte gesucht !“ 
 
 

 

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Wochenspiegel v. 12.08.98
Zwischenbericht: 
„Chemnitzer begeistert von Mülleimer-Test 
Systeme für platzsparende Abfalltrennung im Probelauf“ 
 

 

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FP v. 17./18.10.98 
Ergebnis: 
„Öko-Eimer unpraktisch“ 

 

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FP v. 11.12.98 
Die kompletten Ergebnisse sind im Dezemberheft der Zeitschrift „Öko-Haus“ publiziert worden.

Durch diesen Test konnte eine Liste von handelsüblichen Abfalltrennsystemen erstellt werden, die übersichtlich Größe, Preise, Vorteile, aber auch verschiedene Mängel der einzelnen Systeme aufzeigt. Die Vorstellung von vielen verschiedenen Trennsystemen machte deutlich, daß auch bei beengten Platzverhältnissen eine Abfalltrennung möglich ist. Die Herausarbeitung von Vor- und Nachteilen der einzelnen Abfalleimer bietet auch den Herstellern Anregung, ihre angebotenen Systeme praktikabler und somit kundenfreundlicher zu gestalten.
 

BEWERTUNG:

Dieser Test kann insgesamt als sehr erfolgreich betrachtet werden.. Das Interesse der Bürger an der Beteiligung zu diesem Test war sehr groß, denn ca. 700 Interessenten meldeten sich zu dem Aufruf. Durch die häufigen Berichte der Medien über diesen Test erfuhr eine breite Bevölkerungsschicht davon. Bei der Abholung der zu testenden Abfalleimer äußerten einige Testhaushalte, daß sie erst durch die Teilnahme an dieser Aktion mit der Getrenntsammlung ihres Abfalls begannen.

Auf Grund der häufigen Presseberichte über diesen Test konnte auch ein großer Bevölkerungskreis über das Thema Abfalltrennung informiert werden. Besonders die Zusammenarbeit mit „Öko-Test“ erwies sich als sehr günstig, da keine Kosten entstanden und die Veröffentlichung bundesweit erfolgte.

Ein entscheidender Punkt für den Erfolg der Öffentlichkeitsarbeit ist die Zusammmenarbeit mit den Medien. Zum Beispiel können durch eine Überbewertung von Schwachstellen Ergebnisse verzerrt und damit negativ bewertet werden, obwohl der Erfolg auch das Aufdecken dieser Schwachstellen beinhaltet. Als Beispiel seien hier die Überschriften von zwei Artikeln genannt:

 „Chemnitzer begeistert von Mülleimer-Test
 Systeme für platzsparende Abfalltrennung im Probelauf“ Freie Presse v. 17./18.10.98

 „Öko-Eimer unpraktisch“     Freie Presse v. 11.12.98

Der erste Artikel vermittelt, daß der Test bei der Bevölkerung sehr gut ankommt. Die zweite Überschrift jedoch erweckt den Eindruck, daß der Test zu einem negativen Ergebnis geführt hat, obwohl von den getesteten 18 Systemen 8 als empfehlenswert, 9 als eingeschränkt empfehlenswert und lediglich 1 System als nicht empfehlenswert eingeschätzt wurden.

Bei Presseberichten sollte deshalb insbesondere darauf geachtet werden, daß bei der am Ende journalistisch bearbeiteten Schlagzeile der Inhalt nicht verfälscht wiedergegeben wird. Darauf sollte Einfluß genommen werden, denn zum Teil wird vom Leser nur die Schlagzeile aufgenommen.