Durch den Einsatz des Info-Mobils wurde eine Art der Öffentlichkeitsarbeit getestet, die durch Mobilität eine größere Gruppe der Bevölkerung erreicht, als es von nur einem Standplatz aus möglich gewesen wäre. Dabei sollte besonders das direkte Gespräch mit den Bürgern in den unterschiedlichen Gebieten gesucht werden.
Gleichzeitig sollten mit dieser Maßnahme Vorteile beim Einsatz von Papier-Sammeltüten für die Bioabfallsammlung den Bürgern nahe gebracht werden, da die Nutzung von Bioabfall-Sammeltüten aus Papier wenig verbreitet ist.
Weiterhin wurde über das Projekt „Aus Ihrem Bioabfall wird Kompost“ informiert, in dessen Rahmen Abfall-Trennsysteme getestet wurden. Dabei konnte die Zeitschrift „Öko-Haus“ mit den Ergebnissen dieses Testes kostenlos ausgegeben werden und diente somit auch als „Lockvogel“. Als Blickfang dienten drei Beispiel-Abfallsysteme, die auch in dem Test beurteilt wurden.
Das Info-Mobil wurde vom Toyota Autohaus Chemnitz kostenlos zur Verfügung
gestellt.
ERGEBNIS:
In den 3 mal 2 Stunden Standzeit des Info-Mobils an drei verschiedenen Standorten wurde mit ca. 70-80 Personen gesprochen. Insgesamt wurden 48 Fragebögen mit Papiersammeltüten ausgegeben.
Die Auswertung der Fragebögen ergab, daß 86 % der Beteiligten mit der getesteten Papiertüte zufrieden waren. Davon würden jedoch lediglich 33 % sie auch weiterhin nutzen. Dagegen wollen 53 % diese Biotüte nicht kaufen.
Desweiteren wurde nach dem Sammelverhalten bezüglich der Bioabfälle
gefragt. Dabei gaben die meisten Befragten an, ihre Bioabfälle in
eigenen Gefäßen zu sammeln und zu transportieren. An zweiter
Stelle folgte das Einwickeln in Zeitungspapier.
Häufig werden auch verschiedene Sammelweisen miteinander kombiniert,
z.B. werden die Bioabfälle in Zeitungspapier eingewickelt und in Folietüten
gesammelt oder in das Sammelgefäß werden Folietüten eingehangen.
Generell werden Biosammeltüten aus Papier nur von knapp einem Fünftel genutzt, von weiteren 14 % ab und zu. Dabei ist es jedoch möglich, daß die einmalige Verwendung der drei Testtüten zu der Aussage im Fragebogen „Wir nutzen Biopapiertüten“ geführt hat.
BEWERTUNG:
Vorteil des Info-Mobils ist der direkte Kontakt zum Bürger, bei dem Probleme oder Mißverständnisse zur Abfallproblematik sofort besprochen werden können. Außerdem können durch einen geringen Aufwand mit dem Standauf- und -abbau und durch die Mobilität an einem Tag mehrere verschiedene Standorte erreicht werden.
Im Vergleich zum Aufwand war der Einsatz des Info-Mobils in diesem Fall nicht sehr erfolgreich, da noch zu wenig Personen erreicht wurden. Durch die gezielte Ansprache der Passanten konnte teilweise das Interesse geweckt werden. Dies lag möglicherweise an zu wenig ansprechender Werbung am Mobil für die kostenlose Ausgabe dieser Papiertüten.
Die problemlose und kostenlose Bereitstellung des Kleinbusses durch ein Autohaus ist für diese Maßnahme sehr günstig gewesen, da der Stadt kein Info-Mobil zur Verfügung stand, und erst somit die Durchführung dieser Art der Öffentlichkeitsarbeit ermöglicht wurde. Die Nutzung eines Info-Mobils auf diese Weise kann deshalb weiterempfohlen werden.
Die Nutzung von Bioabfall-Sammeltüten aus Papier ist weniger verbreitet
als die Nutzung von Folietüten. Ein Faktor, der den Einsatz von Papiertüten
behindert, sind für den Bürger die Kosten. Bei „kostenloser“
Bereitstellung würde wesentlich mehr Interesse bestehen, allerdings
wird vom Bürger häufig nicht bedacht, daß dies dann ein
Bestandteil der Abfallgebühren ist.
In Gebieten, in denen ein großer Anteil an Störstoffen in
die Biotonne durch Folietüten eingetragen wird, ist es jedoch eine
Möglichkeit, dem durch die Ausgabe von Papiersammeltüten entgegenzuwirken.