Menschen mit einem Körpergewicht von über 110 kg können aktuell keine Sitzmöbel kaufen, bei denen eine sichere Benutzung gewährleistet ist. Es gibt keinerlei Prüfverfahren und Anforderungswerte und somit keine Richtlinien für die Konstruktion und sicherheitstechnische Bewertung von entsprechenden Produkten.

In einem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten AiF-Projekt wird das Institut für Holztechnologien Dresden gemeinsam mit dem Institut für Mechatronik und der Professur Arbeitswissenschaft und Innovationsmanagement Lösungen entwickeln. Ziel des Projektes ist die Erarbeitung einer Methode zur Analyse des Benutzungsverhaltens von Sitzmöbeln durch Schwergewichtige sowie das Ableiten konstruktiver, ergonomischer und sicherheitstechnischer Anforderungen zur Schaffung einer neuen Prüfnorm. Als finale Zielsetzung steht die Prüfung von speziell gefertigten Sitzmöbeln, die für große Lasten entwickelt wurden, im Vordergrund. Damit soll zum einen die Dauerhaltbarkeit, die Nutzer an ein Möbel stellen, gewährleistet werden. Des Weiteren besteht die Intention den Komfort und die Sicherheit dieser Möbelstücke zu gewährleisten, so dass eine Nutzung von schwergewichtigen Personen bedenkenlos möglich ist.

Die Schwerpunkte liegen dabei neben der benutzerorientierten Produktentwicklung, auch auf der mechanischen Möbelprüfung sowie der Simulation und Analyse mit Hilfe von Motion Capturing. Die Professur Arbeitswissenschaft und Innovationsmanagement übernimmt u. a. die Charakterisierung der Benutzungsanforderungen an entsprechende Sitzmöbel für Menschen mit einem Körpergewicht von über 110 Kilogramm. Dazu wird eine Probandenstudie durchgeführt und eine Kategorisierung der Nutzergruppe erarbeitet. Interessenten, die sich zu einer Vermessung ihres Körpers bereiterklären, können sich als Teilnehmer an der Studie beteiligen und somit die Entwicklung von Sitzmöbel für Schwergewichtige aktiv unterstützen.